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Der einst als Geheimagent beim Secret Service tätige James Gerald kann es einfach nicht lassen, hinter jeder auftretenden Unregelmäßigkeit ein Verbrechen zu wittern. So kommt ihm der plötzliche Tod seines langjährigen Freundes und ehemaligen Kollegen William Morat gerade recht, um seine kleinen grauen Zellen in Schwung zu bringen und eigene Nachforschungen anzustellen. Denn bevor William Morat unmittelbar nach seinem Umzug in eine renommierte Seniorenresidenz verstarb, hat er seinem ehemaligen Kollegen ein Limerick zukommen lassen, hinter dem der Ex-Geheimagent, eine versteckte Botschaft vermutet.
Von einer gerade erst überstandenen Bronchitis in Mitleidenschaft gezogen, sieht James Gerald in seiner körperlichen Schwäche eine gut Gelegenheit, ebenfalls in die Seniorenresidenz Eaglehurst nach Hastings zu ziehen, um dort undercover nach dem Rechten zu sehen. Doch kaum ist er in dem beliebten südenglischen Seebad angekommen, gibt es einen weiteren Toten und James Gerald beginnt gemeinsam mit der 67jährigen Sheila und unter Zuhilfenahme eines speziell präparierten Rollators zu ermitteln.
"Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst" ist das Debüt der deutsche Autorin und Übersetzerin Marlies Ferber, die ihre Vorliebe für britische Detektivromane und hintergründige Storys kurzerhand genutzt hat, um einen sehr humorvollen und kurzweiligen Kriminalroman zu ersinnen. Dabei bedient sie sich eines ehemaligen Agenten, der nicht nur wohl durchdacht zuwerke geht, sondern auch mit dem nötigen Gespür für perfide Verbrechen und unlautere Machenschaften aufwarten kann. Ein liebenswerter und zugleich schrulliger Zeitgenosse, dessen Sichtweise der Dinge amüsant unterhält.
Aber nicht nur die Figur des Ex-Agenten James Gerald allein schafft es, den Hörer zum Schmunzeln zu bringen. Auch viele unbedeutende und dafür umso liebevoller beschriebene Personen, Begebenheiten oder Details sorgen für beste Unterhaltung. So sind neben einer minirocktragenden Seniorin, über eine heile Welt suggerierende Bingo-Nachmittage, bis hin zu gut gefüllten Pillenfläschchen ausreichend Zutaten vorhanden, die einen skurrilen und zugleich gut funktionierenden Kriminalroman erleben lassen.
Gelesen wird die spannend inszenierte Mörderjagd von Hans Peter Hallwachs, dessen spröde Stimme wunderbar zu der Figur des ausgedienten Agenten passt. Egal ob dieser mit herzerweichendem Charme versucht, an wichtige Informationen zu kommen oder in brummiger Art und Weise seine Meinung kundtut. Stets findet Hans Peter Hallwachs den passenden Ton und bringt so einen Krimi zu Gehör, der mit britischem Flair gut unterhält.
Fazit:
"Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst" ist ein vergnügliches Kriminalhörbuch, das allen Liebhabern von humorvoll arrangierten Mörderjagden wärmstens empfohlen werden kann.
Eine Hörprobe gibt es auf der Verlags-Website.