Verwirrende Albträume sind es, die in dem Wimmelbild-Spiel "Trauma - Expedition ins Unterbewusstsein" den Spieler beschäftigen, welcher in die Rolle einer jungen, übersinnlich begabten Frau schlüpft. Deren guter Freund Victor leidet seit einiger an äußerst merkwürdigen Träumen, die ihn um den Schlaf und langsam auch um den Verstand bringen. Da Victor die rätselhaften Zeichen in seinen Träumen nicht selbst deuten kann, ist es nun am Spieler, das Geheimnis zu lüften und in Victors Unterbewusstsein zu forschen. Dabei kommt ein lange verdrängtes Trauma ans Licht ...

Steige hinab ins menschliche Unterbewusstsein!

"Trauma - Expedition ins Unterbewusstsein" ist ein Wimmelbild-Adventure mit leichtem Adventure-Anteil, das in die Tiefen des menschlichen Geistes hinabführt. Um die Träume von Victor zu entschlüsseln, der sich keinen Reim auf die seltsamen Erscheinungen in ihnen machen kann - vor allem ein kleines Mädchen ohne Pupillen taucht dort immer wieder auf -, begibt sich der Spieler sozusagen in Victors Kopf hinein, wo er direkt in die mysteriösen Träume eintaucht. In jedem Traum (ein Traum stellt ein Kapitel der Geschichte dar) muss eine Reihe von Gegenständen gefunden werden, die am unteren Bildschirmrand als Umriss dargestellt sind, zudem gibt es hin und wieder ein kleines Minispiel.

Surreale Traumwelten in hübschen Grafiken

Die Idee, die hinter "Trauma" steckt, ist prinzipiell gut, die grafische Umsetzung des Unterbewusstseins ist gelungen und wagt mit kleinen surrealistischen Einlagen tatsächlich die Abbildung der oft sehr verqueren Traumwelt, die wohl jeder nur zu gut aus seinem eigenen Schlaf kennt. In Victors Träumen schwimmen Angler-Fische mitten durch die Luft, gehen Uhren rückwärts, laufen traumhafte Schemen-Menschen durch die Szenerie und spähen gruselige Gestalten über Gartenmauern. Die einzelnen Umgebungen sind detailreich und durchaus ansprechend, vor allem weil viele kleine Animationen - besagte Schattenmenschen, fallende Blätter und dergleichen mehr - die Bilder auflockern.

Leider zu kurz und zu eintönig

Das Spiel selbst kann mit der liebevoll ausgedachten Grafik und der vielversprechenden Grundidee leider nicht ganz mithalten. Das liegt vor allem daran, dass die einzelnen Kapitel sehr eintönig und immer nach dem gleichen Schema gehalten sind: In jedem Traum muss der Spieler insgesamt dreimal verschiedene Objekte finden, die in den Traumschauplätzen herumliegen und mehr oder weniger gut verborgen sind. Zum Schluss einer jeden Traumsequenz muss dann noch ein Traumfänger in seinen Einzelteilen zusammengesetzt werden, um den Traum zu verlassen und wieder in die Realität zu gelangen.
Zu Beginn macht das noch Spaß, doch bald wird der immer gleiche Ablauf langweilig. Außerdem ist das Spiel insgesamt sehr kurz - lediglich fünf Träume wollen entschlüsselt werden, was aufgrund der sehr überschaubaren Abwechslung ziemlich schnell von der Hand geht. Immerhin gibt es zwei Schwierigkeitsgrade; in der schwereren Variante lädt sich die Hinweisfunktion nur sehr langsam auf und die Minispiele sind etwas schwieriger.

Fazit: "Trauma - Expedition ins Unterbewusstsein" punktet mit schön erdachten, surrealistisch angehauchten Traumbildern mit leichtem Gruselfaktor. Das Spielvergnügen kommt dabei leider etwas zu kurz - der Wimmelbildanteil ist zu eintönig gehalten, die Minispiele sind eher einfallslos und die Spieldauer ist zu knapp.