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Die Hölle ist derart langweilig geworden, dass der Teufel keine Lust mehr hat. Der Besuch seines Kumpels Gabriel kommt ihm da gerade recht. Er eröffnet dem Erzengel, die Erde zwecks Erholung zu besuchen, der Hölle den Rücken zu kehren und Gabriel als Stellvertreter einzustellen. Schnell noch einen Furz gelassen - so ganz allein will Luzian dann doch nicht zur Oberfläche -, Gabriel an den Chefsessel gefesselt und ab geht die Post. Zwar ist der Ausgang leider ein After, in den Luzian und der Höllenfurz kriechen müssen, aber oben lacht ihnen dafür die Sonne entgegen, das ist Gewiss. Allein Gabriel stehen harte Zeiten bevor, denn die Hölle ist ein absoluter Saustall, in dem nicht so funktioniert, wie der Erzengel sich das vorgestellt hat.
Schreiend bunt sind die Bilder von Jan Suski. Sie zeigen eine Welt, in der Furze reden, Ärsche als Höllenausgang fungieren und der Tod höchstpersönlich eine Bar leitet - inklusive einem riesigen Scheißhaufen als Hauptmahlzeit.
Autor Dirk Seliger nimmt kein Blatt vor den Mund und hat keine Angst unterstes Niveau anzusteuern. Die Witze sind hart an der Grenze zum Peinlichen, selten wirklich amüsant, meistens platt und sehr direkt. Wer aber beispielsweise auf die Comics von Rötger Feldmann ("Werner, Volle Dröhnung!", "Werner - Gekotzt wird später" oder "Werner - Beinhart") steht und seine Gagparade köstlich findet, sollte "Luzian Engelhardt - Teuflisch gut drauf" unbedingt eine Chance geben.
Leider merkt man dem Comic an, dass er ursprünglich nicht zur Veröffentlichung als Album sondern als lose Folge einzelner Panels gedacht war. Die Story hat kaum einen inneren Zusammenhang und besteht - im Wechsel zwischen Luzian Engelhardt und dem Höllenfurz auf der einen Seite und dem Erzengel Gabriel auf der anderen Seite - aus einer losen Folge kürzester Witze. Die zünden jedoch nur, wenn man diese Art Humor mag und sich kringeln könnte, wenn Luzian an einen störrischen Beamten gerät und nur mit Hilfe der enormen Fähigkeiten seines ständigen Begleiters in Hinsicht auf extreme Geruchsbelästigung davon kommt.
Ob das zweite Album dieser Geschichte mehr abgewinnen kann, ist zumindest fraglich. Doch Liebhaber knallharter Fäkalwitze wird das kaum kümmern, Hauptsache Suski und Seliger lassen weiterhin ihren rosaroten Teufel auf ahnungslose Menschen los – und vielleicht treffen Luzian und der Höllenfurz ja auf den Hauptschuldigen der ganzen Misere, den lieben Gott.