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Die Serie "House of Night" um Zoey und ihre Freunde hat schnell eine treue Fangemeinde auf der ganzen Welt gefunden. In den Büchern zur Serie treten neben Zoey eine ganze Reihe an Nebenfiguren auf, die alle ihre eigenen Motive und Geschichten im Gepäck haben. Mit diesen will sich die neue Serie des Mutter-Tochter-Gespanns in den "House of Night Stories" eingehender beschäftigen.
Im ersten Band der neuen Nebenreihe ist es der Fechtlehrer und Schwertmeister Dragon, der aus dem Nebenfigurendasein hervor treten darf. Im Kampf gegen die Rabenspötter musste er einen tragischen Verlust verkraften. Der Band spielt nach den Geschehnissen von "
Geweckt". Dabei erinnert Dragon sich an seine Vergangenheit, an seine Wandlung zum Vampir und an seine Begegnung mit Amanda, seiner späteren Gefährtin.
Verbannt vom Vater, soll Bryan - wie Dragon einst hieß - nach Amerika verschifft werden. Ins neue Land bricht er auch auf, allerdings auf einem Vampirschiff, das ihn ins House of Night bringt. Hier trifft er auf Amanda, Lehrerin für Zaubersprüche. Eine für ihn schicksalhafte Begegnung.
Die Serie, die Hintergründe und Leben einiger Nebenfiguren beleuchten soll, verspricht für den Fan zunächst Großes: Endlich nicht mehr ganz so lange Pausen zwischen den einzelnen Bänden, sondern ein Pausenfüller! Auch mehr Informationen über die Nebenfiguren, ein besseres Verständnis für ihr Handeln mag sich der ein oder andere erhoffen. Leider enttäuscht direkt der Auftaktband "Dragons Schwur" zutiefst.
Der Beginn der Handlung ist noch in Ordnung und durchaus nachvollziehbar. Sehr schnell aber wird es unglaubwürdig. Zufällig treffen Dragon und Amanda aufeinander, direkt ist ihr Leben in Gefahr und durch eine Erscheinung ist Amanda dem arrogant wirkenden Dragon auch gar nicht so abweisend gegenüber. Das er ihr das Leben rettet, obwohl sie selbst über einige wirksame Zaubersprüche verfügen müsste - als Lehrerin für Zaubersprüche - ist noch die geringste Unregelmäßigkeit. Schlimmer wird es, als die tatsächliche "dunkle Bedrohung" die Bühne betritt. Angesichts der Ereignisse, die sich in der Hauptserie in Tulsa ereignen, kann dieser Zug nur ein schlechter Witz seitens der Autorinnen sein. Nicht nur die Handlung wirkt sehr schnell konstruiert und unglaubwürdig, das gleiche gilt auch für die Zaubersprüche, die Amanda im Laufe des dünnen Bandes wirkt. Brutal werden hier Sätze gebogen, alles, damit sich die Zaubersprüche auch ja reimen. Nicht zuletzt diese "Reim dich, oder ich fress dich"-Haltung kostet den Band das letzte bisschen Glaubwürdigkeit und Lesevergnügen.
"Dragons Schwur" ist wirklich nur etwas für die ganz harten Fans, die ja alle Bücher, die mit dem "
House of Night" in Verbindung stehen, im Regal haben wollen. Ob nach der Lektüre dieses Bandes noch irgendjemand es riskiert, auch einen zweiten Band dieser Nebenserie zu kaufen, steht in den Sternen. Besser ist es, "Dragons Schwur" links liegen zu lassen und wohl oder übel Geduld zu haben, bis Zoeys Geschichte in die nächste Runde geht.