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 Blumen der Renaissance

Symbolik und Bedeutung

Autoren: Celia Fisher
Übersetzer: Dr. Mechthild Barth
Verlag: Prestel

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Auf Gemälden der Renaissance sind Blumen allgegenwärtig, doch stehen sie nicht, wie in späteren Jahrhunderten, ästhetisch motiviert für sich selbst, sondern sie transportieren Botschaften, dienen als Symbole. Im hier besprochenen Buch "Blumen der Renaissance" geht es um die Bedeutung der Blumen für die Aussage von Bildern, und sozusagen nebenbei erfährt der Leser zudem einiges über die Geschichte diverser Zierpflanzen.

Mehrere reich illustrierte Kapitel erläutern zu Beginn, wie Renaissancegärten konzipiert waren und für welche Ideen die Pflanzen darin standen. Anschließend widmet sich die Autorin den einzelnen Blumen, die auf Renaissancegemälden immer wieder anzutreffen sind: Rosen, Lilien, Schwertlilien, Akeleien, Nelken, Tulpen, Mohn und Pfingstrosen, Goldlack und Levkojen, blaue Blumen - hier geht es auch um die kostbaren blauen Farbpigmente -, ganze Blumenwiesen, Korbblütler (Gänseblümchen, Kornblumen und andere), Narzissen, Veilchen und Stiefmütterchen, Erdbeeren und Disteln. Die Schlussbetrachtung bietet noch einmal einen Überblick zum Thema sowie einen Ausblick auf die veränderte Bedeutung der Blumen in der Kunst der nachfolgenden Jahrhunderte.

Wer sich für dieses Buch interessiert, besitzt vermutlich bereits Vorkenntnisse in Bezug auf die Kunst der Renaissance und weiß, dass zu dieser Zeit neben vielen verschiedenen Gegenständen - die zum Beispiel die Vanitas, die Vergänglichkeit, versinnbildlichen - vor allem Blumen einer ausgeprägten, durchaus komplexen Symbolik dienten. Was die einzelnen Blumenarten aussagen sollen, ist jedoch kaum bekannt, zumal sich die Bedeutungen über die Jahrhunderte verändert haben.

Anschaulich führt Celia Fisher in das Thema ein und vermag den Leser sofort zu fesseln. Die den Texten zur Seite gestellten Gemälde eignen sich vorzüglich als Beispiele; viele von ihnen sind weithin bekannt, andere - darunter Seiten aus prachtvollen Stundenbüchern - dürften für viele Leser kostbare Neuentdeckungen sein. Celia Fisher erklärt stets die Gemälde und den Kontext, in dem sie entstanden.

Außer der Symbolik und Bedeutung der einzelnen Blumen lernt der Leser weitere interessante Fakten kennen, etwa, wie sich aus dem Aufkommen eines bestimmten floralen Motivs der Zeitpunkt der Einführung der entsprechenden Art oder Sorte in Süd- oder Mitteleuropa abschätzen lässt. Ohnehin bleibt die Historie der jeweiligen Blume nicht außen vor, und diese ist nicht nur im Falle der Tulpe spannend, die im Mittelpunkt der ersten Spekulationsblase der Geschichte stand.
Die Gemälde wurden großformatig, im Allgemeinen auf einer Seite, bisweilen auch doppelseitig, abgebildet. Häufig findet man zudem vergrößerte Ausschnitte aus einzelnen dieser Gemälde, die Details veranschaulichen. Alle Gemälde werden mit Angaben zu Künstler, Titel, Entstehungszeit und Besitzer präsentiert; die Abbildungen sind von bester Qualität.

Einen kleinen "Punktabzug" gibt es dafür, dass der ein oder andere Druckfehler nicht behoben wurde. Das enttäuscht etwas bei einem in jeder anderen Hinsicht überragenden Werk. Denn wer dieses Buch aufmerksam gelesen hat, sieht die Gemälde der Renaissance mit anderen Augen.

Verlagsseite zum Buch

Regina Károlyi



Hardcover | Erschienen: 12. September 2011 | ISBN: 9783791345710 | Originaltitel: Flowers of the Renaissance | Preis: 29,95 Euro | 176 Seiten | Sprache: Deutsch

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