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Der Tod hat es schon nicht leicht, private Kontakte zu knüpfen, schließlich hat sein Besuch für die Betroffenen meist schlimme Folgen. Dabei hat der Tod so viel mehr zu bieten; zum Beispiel kennt er ganz wunderbare kulinarische Köstlichkeiten, die er gerne mit den Menschen teilen möchte. Doch der Kontakt gestaltet sich schwierig und Gesellschaft bietet ihm meist nur der "Pudel des Todes". So gibt es für ihn nur die Möglichkeit, seine Rezepte in einem Kochbuch zu veröffentlichen. Dem "Kochbuch des Todes".
Klein und handlich präsentiert sich das "Kochbuch des Todes" aus der Nichtlustig-Reihe. Es ist sehr anschaulich gestaltet und Freunde des Zeichenstils von Joscha Sauer kommen voll auf ihre Kosten.
Während der Leser durch das "Kochbuch des Todes" blättert, kocht und serviert der Tod seinem Assistenten, dem Pudel, ein Gericht nach dem anderen. Dieser ist anfangs noch hungrig und sehr begeistert; doch mit jedem weiteren Gericht, wird dem Pudel sichtlich übler, bis dieser das Essen verweigert und letztendlich auch wieder los wird.
In einer kurzen humoristischen Einleitung erzählt der Tod, dass er auf viele Rezepte im Laufe seiner Karriere aufmerksam geworden sei. Seine liebsten Rezepte stellt er in diesem Kochbuch vor und warnt dabei vor den Gefahren des Haushalts. Und dann kann es auch schon losgehen.
Die Kochanweisungen sind kurz aber verständlich geschrieben und praktisch in die Zeichnungen eingebettet. Neben makaber-spaßigen Illustrationen bekommt der Nichtlustig-Leser ausgefallene Rezepte geboten. Da wären beispielsweise ein "gebratener Obstsalat mit Minzpesto" oder ein "Meeresfrüchte-Flammkuchen mit Mandeln und grünem Spargel".
Die Zeichnungen zu den Rezepten zeigen jeweils, wie der Tod auf die Idee einer neuen Köstlichkeit kam. Zum Beispiel gibt es da drei niedliche Enten, die zufällig neben einem Karton gefüllt mit Reis, Erdnüssen und einer Kokosnuss, auf dem Wasser schwimmen. Doch gibt es noch eine weitere Schachtel mit Handgranaten – und eine der Enten mag lieber damit spielen …
Heraus kommt: „Entenbrust mit Granatapfel-Erdnusssauce und Kokosreis“.
Leider fehlen die, für ein Kochbuch, üblichen Angaben über die Zubereitungszeit sowie sämtliche Nährwertangaben. Aber der Tod kennt eben viele Wege, um seine Pechvögel zu holen (beispielsweise durch Cholesterin). Auch die Personenangaben bleiben offen. Zwar werden vier Personen nicht explizit erwähnt, andererseits kann von den Zutatenlisten her, auf diese Anzahl geschlossen werden. Ansonsten hätte sich der Nichtlustig-Freund bestimmt über ein paar mehr Kochrezepte gefreut.
Folgerung: Ist das "Kochbuch des Todes" ein Kochbuch im eigentlichen Sinne? Nein!
Viel mehr kann es als ein weiteres Cartoon-Buch, gespickt mit humorvollen Rezeptideen, bezeichnet werden. Hobbyköche und Nichtlustig Fans werden sicher ihre Freude daran haben, auch wenn das "Kochbuch" mit nur fünfzehn Gerichten recht mager ausfällt. Tipp: Zum Verschenken oder sich beschenken lassen.
Und beim ausgiebigen Testen der Rezepte gilt - nicht alles auf einmal!