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 Mystery Chronicles: Liebe und Verrat

Verlag: Astragon

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Einen klassischen Kriminalfall gilt es in dem Wimmelbild-Abenteuer "Mystery Chronicles – Liebe und Verrat" zu lösen. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Detektivs, der den Mord an einem Grafen und das gleichzeitige mysteriöse Verschwinden der Gräfin aufklären soll. Bei der Durchsuchung des herrschaftlichen Anwesens des Grafen wird schnell klar, dass der Fall weit mehr Rätsel birgt als zunächst vermutet. Zudem häufen sich bald die Verdächtigen: Der Botaniker, der Stallbursche, der Fischer – sie alle benehmen sich merkwürdig und hätten durchaus ein Motiv gehabt, den Grafen aus dem Weg zu räumen ... und wo steckt bloß die Gräfin?

Vielversprechender Anfang, enttäuschender Spielverlauf

"Mystery Chronicles – Liebe und Verrat" ist ein typisches Wimmelbildspiel, das den Spieler zwar nach Frankreich entführt, jedoch das angenehme britische Flair eines Agatha-Christie-Falls verströmt. Ein ermordeter Graf, eine verschwundene Gräfin und viele verdächtige Gestalten: Dies hätten die Zutaten für ein unterhaltsames Hidden-Object-Game sein können. Die einzelnen Szenen, das Anwesen und die Landschaft sind grafisch auch wirklich schön gestaltet, das Spiel selbst überzeugt jedoch im Verlauf immer weniger. Das liegt zum einen daran, dass es weitaus mehr Lauferei beziehungsweise Geklicke durch die einzelnen Szenenbilder gibt als Rätsel, Wimmelbilder und Minispiele. Die meiste Zeit über klickt der Spieler sich also durch die recht weitläufig angelegte Landschaft nebst Herrenhaus, Ställen, Park, Friedhof und Bootshaus (die man bald alle in und auswendig kennt) – vom Schlafzimmer zur Waffenkammer, vom Pferdestall über die alte Mühle hin zum Teich und wieder zurück …

Willkürlich angelegte Suche nach Objekten

Das nervt auf Dauer und bringt nicht wirklich Spaß. Wesentlich schlimmer ist aber die Tatsache, dass der Spielverlauf bald eine einzige willkürlich angelegte Suche nach Gegenständen ist, die für irgendetwas benötigt werden. So braucht der Spieler zum Beispiel irgendwann eine Leiter – die Bretter sind draußen in der Landschaft verstreut, es gibt jedoch keinen Anhaltspunkt, wo nun Nägel und Hammer zu finden sein könnten. Diese Objekte sind in Wimmelszenen verborgen, die immer wieder neu entstehen - allerdings ohne logischen Bezug zur Story. Der inzwischen schon schwer genervte Mordermittler klickt sich also durch die komplette Spielszenerie, um dann zufällig im Gewächshaus ein neu entstandenes Wimmelbild vorzufinden, in dem der Hammer verborgen ist. Danach klickt er sich erneut durch alle Bilder, um eine weitere Wimmelszene ausfindig zu machen, die die ersehnten Nägel beinhaltet. Das ermüdet bald so sehr, dass man pausenlos den Tippgeber zu Rate zieht, der dann wenigstens den nächsten Ort verrät, an den der Suchende sich begeben muss.

Fazit: Stupides Hin- und Hergerenne statt spannender Mörderjagd

Das zu Beginn noch recht ansprechende Spiel wird leider sehr schnell zum stupiden Hin- und Hergerenne, in dem der Spieler sich regelrecht verschaukelt vorkommt, weil er ohne jeden Sinn herumgeschickt wird. So macht die Mörderjagd wirklich keinen Spaß und "Mystery Chronicles – Liebe und Verrat" verspielt jegliche Sympathien. Also lieber ein anderes, besser durchdachtes Wimmelbildspiel spielen, als seine Zeit mit wilden Suchorgien im herrschaftlichen Anwesen des Grafen zu vergeuden!

Christina Liebeck



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 2. Februar 2012 | FSK: 6 | Originaltitel: Mystery Chronicles: Betrayals of Love | PC | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: - Windows XP (SP3)/Vista/7
- Prozessor mit 1.0 GHz
- RAM: 256 MB
- DirectX: 7.0
- Festplattenspeicher: 144 MB

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