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Low-Budget-Horror-Filme gibt es wie Sand am Meer. Mit Bonesaw hat ein weiterer den deutschen Markt erreicht. Wie so oft stellt sich die Frage, ob es sich um unansehbaren oder kultigen Trash handelt.
Die beiden Einbrecher Tony und Detroit steigen auf der Suche nach Geld in ein Haus ein. Sie finden im Keller einen verletzten Mann an einer Matratze gefesselt. Unschlüssig was sie machen sollen, entscheiden sie sich, weiter nach dem Geld zu suchen und den Mann danach zu befreien. Doch der vermeintliche Bewohner ist schon anwesend und überwältigt die beiden.
Als die beiden wieder aufwachen, werden sie Zeugen einer Folterszene. Kurze Zeit später kann sich Tony befreien und Jagd auf dem offensichtlich Verrückten machen. Nach einigem Hin und Her muss er jedoch feststellen, dass er verkannt hat, wer Gut und wer Böse ist und schließlich für den falschen Mann die Arbeit erledigt hat. Nun beginnt erst der Überlebenskampf...
Neben dem 74-minütigen Film sind noch der Originaltrailer, deleted scenes, ein alternatives Ende, eine Fotogalerie sowie ein kurzes Making of auf der DVD. Der Film ist auf Deutsch und Englisch zu sehen, das Zusatzmaterial nur auf Englisch.
Low-Budget-Produktionen leiden häufig an einer schlechten Ausstattung und mangelnder Authentizität. Wenn sie gut sein wollen, müssen sie daher mit Originalität - beispielsweise bei der Handlung - überzeugen. Das gelingt Bonesaw leider überhaupt nicht.
Erschlagen wird der Zuschauer schon in den ersten Minuten von der mangelnden Qualität - sowohl der Schauspieler als auch der Dialoge, wobei berücksichtigt werden muss, dass die deutsche Synchronisation die miese Vorlage nochmal verschlechtert hat. Die Handlung ist weitgehend ideenlos und wird häufig von wenig nachvollziehbaren Entscheidungen der Protagonisten und von Zufällen getragen. Tony, die Hauptfigur neben dem Killer, kann sich ständig befreien. Dennoch kommt er nie auf die Idee einfach das Haus zu verlassen und die Polizei zu holen. Genauso wenig versucht der Killer seine Sicherheitsvorkehrungen zu erhöhen, indem er einfach mal alle möglichen Gegenstände, mit denen Schlösser geknackt werden können, aus Tonys Nähe entfernt.
Im ganzen Film gibt es nur zwei gute Ideen: zum einen die Verwechslung von Täter und Opfer am Anfang, die allerdings wenig neu ist, und das Ende, das erstaunlich geschickt ist und nach der bis dahin miesen Handlung nicht mehr erwartet wird. Allerdings wird das Ende dadurch abgeschwächt, dass die Filmmacher noch eine letzte Szene hinzufügen mussten, die die Genialität des Killers wieder relativieren. Das alternative Ende auf der DVD ist sehr viel besser.
Die blutigen Gewaltszenen sind leider oft nur angedeutet oder werden verdeckt durchgeführt. Wahrscheinlich reichte das Budget nicht, sie realistisch genug darzustellen. Leider bleibt so aber jeglicher Schock-Effekt aus. An keiner Stelle erschreckt oder ekelt der Zuschauer sich wirklich. Dafür ist schon zu viel Besseres gedreht worden in diesem Genre.
Das Zusatzmaterial ist recht gut. In dem kurzen Making of wird vor allem erzählt, wie eine solche Low-Budget-Produktion überhaupt realisiert werden konnte. Die Tonqualität ist in Ordnung, allerdings ist die Qualität des Bildes nicht sehr gut.
Der Film und die ganze DVD ist insgesamt nicht zu empfehlen. Ein weiteres Beispiel für einen unansehbaren Low-Budget-Horror-Film, der nicht hätte gedreht werden müssen.