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 Elektra


Cover
Gesamt +++--
Action
Brutalität
Extras
Gefühl
Spannung


Nach einem zur Zufriedenheit des Auftraggebers erfüllten Job sehnt sich die Auftragsmörderin Elektra nach etwas Ruhe. Aber sie ist eine der Besten in ihrem Job, und so wird ihr unmittelbar nach ihrer Rückkehr ein neues Angebot unterbreitet. Der Klient will nur die tödlichste Killerin, und die Summe für den auszuführenden Doppelmord ist beträchtlich.
Also nimmt Elektra an. Sie wird in einem schicken Haus auf einer Insel einquartiert, wo sie auf weitere Instruktionen warten soll. Dabei lernt sie die junge Abby und ihren Vater Mark kennen, die sich ebenfalls auf der Insel niedergelassen haben. Obwohl Elektra sich von anderen Menschen gewöhnlich distanziert, beginnt sie die beiden zu mögen und verbringt auch das Weihnachtsessen bei ihnen.
Dann jedoch ändert sich alles: Elektra bekommt endlich ihren Auftrag. Er lautet, Abby und Mark zu töten! Elektra ist zwischen Pflichtbewusstsein und Sympathie für die kleine Familie hin und her gerissen und lässt schließlich ihr Gewissen entscheiden. Sie bringt es nicht über sich, die beiden zu töten, stattdessen schützt sie sie sogar vor dem Anschlag eines dunklen Geheimbundes namens "Die Hand". Warum hat dieser Bund Interesse daran, Mark und seine Tochter tot zu sehen? Um das herauszufinden, bringt Elektra die beiden zu ihrem ehemaligen Meister Stick. Ihm verdankt sie alles Können und sämtliche Fertigkeiten, die sie vorweisen kann, denn er lehrte sie zu kämpfen. Damals belebte er sie mit einer geheimnisvollen Kraft sogar von den Toten wieder, schickte Elektra jedoch vor Abschluss ihrer Ausbildung fort, weil sie seine Lehren nur ausführte, aber nicht verstand.
"Die Hand" derweil schickt weitere Attentäter aus, die Mark und Abby umbringen sollen. Unter der Führung des machthungrigen, gnadenlosen Kirigi, der sich bereits in der obersten Machtposition der Hand sieht, machen sich die Kämpfer mit ganz besonderen Fertigkeiten auf den Weg - und Elektra hat alle Hände voll zu tun, ihre Schützlinge zu retten.

Der Charakter der Elektra stammt wie der des Daredevil aus dem Hause Marvel. War Jennifer Garner als Elektra in "Daredevil" von Mark Steven Johnson zunächst nur eine Nebenfigur, so wird sie im vorliegenden Film zur schönen, aber gefährlichen Protagonistin. Elegant, lautlos und schnell tötet sie und verdient sich so ihr Geld. Aber die Frau hinter der Attentäterin ist ein einsamer Mensch ohne Rückhalt und ohne Träume. Immer wieder sind Erinnerungen in die Handlung eingebaut, die von Elektras Kindheit und ihren Eltern erzählen und die versuchen, ihren Charakter und die Beweggründe für ihr Handeln zu erläutern. Allerdings gelingt das nicht immer, auch wenn der Bogen zur Gegenwart und dem, was geschieht, gespannt wird. Selten wird wirklich klar, warum Elektra ist, wie sie ist, und handelt, wie sie handelt. Das mag vielleicht auch nicht die Intention des Regisseurs gewesen sein, aber dann hätte Bowman diesen Aspekt ruhen und die Vergangenheit unberücksichtigt lassen sollen.

Die Actionsequenzen können sich sehen lassen. Garner ist als Elektra gut besetzt und bringt sowohl die körperliche Fitness als auch die optische Präsenz mit ein, die dazu nötig sind. Dass die Figur der Elektra dennoch eher blass und unspektakulär wirkt, ist auf die Comicvorlage und das Drehbuch zurückzuführen. Sie ist eine Person ohne Superkräfte wie ihre Marvel-Kollegen, abgesehen davon, dass sie sich außergewöhnlich schnell bewegen und einen kurzen Blick in die Zukunft werfen kann. Das macht sie auf der einen Seite menschlicher; auf der anderen Seite wird die Erwartungshaltung bei den Zuschauern, die den Comic nicht kennen, enttäuscht, schließlich wird Elektra als "Superheldin" angekündigt.

Besonders viel Spaß hingegen machen die Gegner Elektras. Mit erfrischenden, interessanten Kräften machen sie der Protagonistin das Leben schwer, haben jedoch im ganzen Film leider viel zu wenig Freiraum, diese auch gänzlich zu entfalten. So bleibt es lediglich bei interessanten Ansätzen.
Letztlich stellt "Elektra" trotz guter Teilaspekte nicht mehr dar als Popcorn-Kino und anspruchslose Unterhaltung. Besser als "Daredevil", durch den "Elektra" überhaupt erst zur eigenen Comic-Verfilmung kam, ist der vorliegende Film aber allemal.

Specials der DVD:
- Making of
- Vom Comic zum Film
- Entfernte Szenen mit Audiokommentar
- Trailer

Tina Klinkner



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. Juli 2005 | FSK: 12 | Laufzeit: 93 Minuten | Originaltitel: Elektra | Preis: 11,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch f. Hörgeschädigte, Englisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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