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 Driller Killer

Der Bohrmaschinenkiller


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Ein Typ rennt durch die Straßen New Yorks und bringt Obdachlose mit einem Akku-Bohrer um. Klingt nach einem tollen Splatter- und B-Movie. Erfüllt die neue, ungeschnittene DVD-Version des 1979 gedrehten Filmes "Driller Killer" diese Erwartung?

Der 92-minütige Film erzählt die Story des Malers Reno Miller. Er lebt mit zwei Frauen in einem schäbigen Appartement und arbeitet gerade an der Fertigstellung eines Gemäldes für seinen homosexuellen Händler. Doch die Arbeit kommt nicht zum Ende, er kann seine Rechnungen nicht mehr bezahlen und seine neuen Nachbarn nerven nächtlich mit lauter Musik. Schließlich beginnt er mit einer Bohrmaschine Obdachlose umzubringen. Niemand bekommt seine Amokläufe mit, doch als sein Händler sein endlich fertig gewordenes Bild ablehnt und eine seiner Freundinnen ihn verlässt, fängt er an sich sie zu rächen...
Die DVD bietet eine englische und eine deutsche Tonspur, deutsche Untertitel sowie einen englischen Audiokommentar. Außerdem findet sich auch der Originaltrailer in der Trailershow.

"Driller Killer" ist leider kein typisches Splattermovie. Das Frühwerk von Abel Ferrara nimmt sich weitgehend ernst und will tatsächlich ein Psychothriller sein. Die Schicksalsschläge, die die Hauptfigur treffen, sollen erklären, warum sie plötzlich zum Serienmörder wird. Überzeugen tut die Handlung leider nicht. Ein paar Rechnungen nicht bezahlt, mit der Arbeit in Verzug, schon wird ein Künstler zum wahnsinnigen Serienmörder? Das ist zu plump.
Atmosphärisch funktioniert der Film auch nicht. Er spielt zwar hauptsächlich in engen Räumen oder in dunklen Straßen, meistens an schäbigen Orten. Viele Nahaufnahmen verstärken den Eindruck der Enge, aber eine klaustrophobische Wirkung kommt dennoch nicht auf, weil der Zuschauer dem ganzen Spiel nichts abkauft. Dazu ist die Handlung zu konstruiert, das Drehbuch zu sprunghaft und die Schauspieler zu schlecht. Die deutsche Synchronisation verschlimmert alles noch.
Die Figuren sind allesamt bizarr oder wollen es sein. Sie sind laut und schrill angezogen. Das Problem ist aber: Keine Figur gewinnt irgendwie Charaktertiefe. Von der Vorgeschichte der Protagonisten erfährt der Zuschauer fast nichts, wie und warum sie zusammen gefunden haben bleibt ein Geheimnis. Ein Mitfiebern mit den Opfern bleibt daher auch aus.
Für realitätsnahe Gewaltszenen hat anscheinend auch das Geld gefehlt. Es wirkt wenig wirklichkeitsnah, wenn die Bohrmaschine wie ein Messer benutzt wird. In einer Szene wird ein Obdachloser durch das Durchbohren der Schädeldecke ermordet. Dabei wird nur ein kleines Loch gebohrt, ohne dass der Bohrer wirklich in den Kopf eindringt. Das wirkt lächerlich. Dem Film hätte mehr Splatter und weniger Pseudo-Psychologie im Drehbuch deutlich besser getan.

Das Zusatzmaterial rettet auch nichts mehr - ein 30-Sekunden-Trailer und ein ziemlich genuschelter Audiokommentar. Die Bildqualität ist dazu auch noch schlecht. Also von dieser DVD kann nur abgeraten werden!

Andreas Schmidt



DVD | Disc-Anzahl: 1 | EAN: 9120027348068 | Erschienen: 24. November 2011 | FSK: 18 | Laufzeit: 92 Minuten | Preis: 12,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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