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 Augustus


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Preis - Leistungs - Verhältnis
Das Ende der römischen Republik im ersten vorchristlichen Jahrhundert gehört zu den klassischen Stoffen der künstlerischen Verarbeitung. Wer Latein hatte, kennt die römischen Historiker und Caesars Schriften. Wer die Klassiker der Weltliteratur liest, kommt kaum an Figuren wie Antonius, Octavian, Pompeius oder Cicero vorbei. Und auch in Filmen und aktuell in Serien wurde und wird der Machtkampf in Rom und um Rom immer wieder verarbeitet. Klaus Bringmanns neue Augustus-Biographie wurde von der WBG nun in der zweiten Auflage herausgegeben. Augustus war der Überwinder des Bürgerkriegs, des Niedergangs, aber auch der letzte Totengräber der Republik. Sein Leben steht damit sowohl für den Bürgerkrieg wie auch für dessen Ende und den Beginn eines andauernden Friedens.

Auf 300 Seiten erzählt Bringmann das Leben Augustus, der in der ersten Hälfte des Buches noch Octavian heißt. In sechs Abschnitten und einem größeren Anhang werden chronologisch seine Lebensphasen abgehandelt. Kindheit und Jugend nehmen dabei nur wenig Raum dabei ein. Octavian genießt eine klassische Erziehung, wie sie in der römischen Aristokratie üblich war, aber durch seine Verwandtschaft und sein Talent kommt er früh in die Nähe der Mächtigen seiner Zeit. Sein Onkel Caesar ist von ihm beeindruckt und setzt ihn als Alleinerben ein. Nach Caesars Tod nimmt er das Erbe an und wird damit automatisch zum Konkurrenten Antonius, dem mächtigsten Mann im caesarischen Lager. Fast hundert Seiten beschäftigen sich mit dem Machtkampf zwischen Octavian und Antonius, der eine ein geschickter Stratege in diplomatischen und politischen Fragen, der andere ein erfolgreicher Militär. Diese Zeit ist von Kriegs- und Friedensphasen geprägt, von wechselnden Bündnissen miteinander und gegeneinander. Beide kämpfen um das Erbe Caesars und die Macht im Staate während Senatoren wie Brutus oder Cicero für die Wiedereinsetzung der Republik kämpfen.

Am Ende dieser verwickelten politischen und militärischen Ereignisgeschichte steht Ocatvian als Sieger und Friedensbringer da. Er wird nun Augustus genannt, der Erhabene. Es beginnt eine Zeit der Stabilität, in der er bis zum Lebensende die Macht inne hat als "Erster unter Gleichen". Augustus prägt damit eine neue Epoche, das Prinzipat. In dieser Zeit löst er soziale Probleme, sichert die Grenzen des Reiches und lässt monumentale Bauten in Rom errichten. Auf über hundert Seiten beschreibt Bringmann, wie Augustus damit der Übergang aus einer jahrzehntelangen Bürgerkriegsphase in eine der stabilsten und friedlichsten Phasen in der Geschichte des römischen Reiches gelingt. Im Anhang finden die Leser eine Zeittafel, einen Stammbaum, Kartenmaterial, den Anmerkungsapparat, Hinweise zur Quellenlage sowie ein Personen- und Ortsregister.

Klaus Bringmanns "Augustus" ist eine klassische Biographie. Er versucht auf Grundlage guter Quellenkenntnis und des neuesten Forschungsstandes eine solide Darstellung des Lebensweges Octavians zu liefern. Herausgekommen ist eine gut lesbare und für Studierende und Interessierte fundierte Einführung in das Thema.

Dem Autor gelingt es dabei ausgezeichnet, die vielen Interessenslagen, strategischen Entscheidungen und Ereignisketten, insbesondere der Bürgerkriegszeit, nachvollziehbar und aufs Wesentliche zusammengefasst darzustellen. Das ist nicht einfach aufgrund der vielen Akteure und ständig wechselnden Konstellationen. Untermalt wird die Ereignisgeschichte durch einige Abbildungen, oftmals von Münzen, die den Text gut visualisieren.

Durch den recht großen Anhang mit seinen vielen Anmerkungen und Quellen- und Literaturhinweisen ist das Buch für Studierende hervorragend geeignet, um sich nach dem Einstieg in die Lektüre in die weitere vertiefende Literatur einzufinden. Durch das Kartenmaterial und den Stammbaum wird der Fließtext gut ergänzt.

Fazit: Das Buch ist gut lesbar, fundiert, einführend. Es ist kein innovatives Experiment mit gewagten Thesen, aber hier wird das Wissen präsentiert, das die Grundlage darstellt für die vielen künstlerischen Verarbeitungen des Stoffes. Gerade das macht es so gut benutzbar und empfehlenswert!

Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.

Andreas Schmidt



Hardcover | Erschienen: 22. März 2012 | ISBN: 978-3534251773 | Preis: 29,90 Euro | 303 Seiten | Sprache: Deutsch

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