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 Skateboardfieber


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Peter ist wütend und joggt sich seinen Frust von der Seele. Die Digitalkamera, mit der er eigentlich einige Möwennester für einen Fotowettbewerb fotografieren wollte, wurde ihm gestohlen. Doch kaum ist Peter auf seiner Laufstrecke, da wird er von zwielichtigen Gestalten verfolgt, die sogar auf ihn schießen. Was hat es mit dem Skatertreffen auf sich und warum sind der Geheimdienst und ein alter Bekannter aus einem lang zurückliegenden Fall in Rocky Beach?
Die drei ??? ermitteln die Wahrheit.

Abgedreht und überdreht präsentiert sich "Skateboardfieber", die 152. Folge der Nachwuchsdetektive aus Rocky Beach, das auf der Buchvorlage von Ben Navis basiert. In diesem Fall agieren die drei Freunde einmal ohne direkten Auftraggeber, denn Peter wird zufällig am Strand Zeuge eines geheimen Treffens. Ab diesem Moment überschlägt sich die Handlung mehrfach und setzt dem Hörer immer wieder unglaubliche Szenen vor.
Diverse Geheimdienste jagen einen Schüler, schießen ohne Rücksicht, haben eigentlich keine Ahnung von ihrem Job und plaudern den gesamten Plan einfach so aus. Damit die Thematik des Titels überhaupt zum Inhalt passt - eine eigentlich regelmäßig feststellbare Problematik -, wird kurzerhand ein Skatertreffen in Rocky Beach inszeniert und natürlich entdeckt Peter zugleich seine Leidenschaft für Skateboards. Klingt übertrieben, ist es auch. Allerdings ist die Geschichte interessant erzählt und bietet neben einigen ruhigen und vernünftigen Ansätzen eben auch eine durchweg gute Unterhaltung - und wenn es nur das Staunen über die aktuelle Situation ist.

Schwach ist allerdings die Umsetzung. Gerade zu Beginn verliert sich das Hörspiel in einer Unmenge an beschreibenden Monologen, wenn beispielsweise Peter ängstlich flieht und dem Hörer alles schildert oder Justus sich wenig später bei seinen Erkundungen desselben Stilmittels bedient. Ärgerlich ist ebenfalls der Umstand, dass bei der Kürzung vom Buch zum Hörspiel nicht auch ein nerviger Fauxpas beseitigt wurde, der bereits im Buch negativ auffällt. George, der ehemalige Obdachlose aus "SMS aus dem Grab", wird weiterhin als "Rubbish George" oder schlichtweg "Penner" bezeichnet. Abgesehen von der Abwertung hatten die ??? schon im damaligen Fall eingesehen, dass diese Bezeichnung unpassend sei. Kurioserweise sind beide Werke von Ben Nevis - hat der Autor da seine eigenen Texte vergessen oder absichtlich ignoriert?

Grundsolide ist die Arbeit der Sprecher. Neben der Stammcrew rund um Thomas Fritsch, Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich überzeugen insbesondere Utz Richter (George), Sascha Rotermund und Reent Reins. Musik und Effekte entsprechen dem gewohnten Umfang und fallen weder positiv noch negativ besonders auf.

Kurzum: "Skateboardfieber" ist ein Fall, den eigentlich die Freunde aus der Millionenstadt lösen sollten, aber irgendwie wirkt der Charme von Justus, Peter und Bob und reicht aus, um das Abenteuer zumindest unterhaltsam zu gestalten. Wobei Peters Flucht sich wohl direkt nach Bobs Weltraumausflug in der Liste der Unmöglichkeiten etablieren wird.

Eine Hörprobe gibt es auf der Webseite von Europa.

Nicolas Gehling



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 2. April 2012 | Laufzeit: 57 Minuten | Preis: 7,99 Euro | Sprache: Deutsch

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