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Alle Freunde von schwarzhumorigen, britischen Krimis dürfen sich freuen: Flavia de Luce ist zurück! Penhaligon veröffentlicht den mittlerweile dritten Fall der kecken Juniordetektivin, die dieses Mal wirklich herausgefordert wird.
Mit ihren zwei grauenvollen Schwestern hat Flavia es schon nicht leicht. Ein böser Streich der beiden führt dazu, dass sie auf dem alljährlichen Kirchenmarkt das Zelt einer Zigeunerin abfackelt. Freundlicherweise bietet Flavia der alten Frau und ihrem Wohnwagen Unterschlupf in den Wäldern der Familie. Eine gute Tat, die sich auf tragische Weise rächt. Am nächsten morgen findet Flavia die Alte nämlich in einer Lache aus Blut auf. Zwar will der Kommissar sie - erneut - nicht im Weg haben, doch davon lässt sich Flavia nicht beeindrucken. Selbstsicher beginnt sie mit eigenen Untersuchungen, die alsbald eine weitere Leiche zutage fördern. Und als wäre das alles nicht genug, machen sich auch die Schatten der Vergangenheit bemerkbar. Was ist das für ein Geheimnis, das Flavias Mutter mit ins Grab nahm?
Das lange Warten hat ein Ende. Ein Jahr nach "Mord ist kein Kinderspiel" geht es mit dem dritten Fall von
Flavia de Luce weiter. Bereits von der ersten Seite an gelingt es dem Autor, dem Hauptcharakter auf beeindruckende Weise Echtheit zu verleihen. Flapsige Sprüche, freche Gedanken und eine kreative Genialität zeichnen Flavia ebenso aus wie ihr Hang zu makabren Experimenten. Da wird schon mal, wie im ersten Buch geschehen, der Lippenstift der Schwester mit einem Gift versehen, um über Tage die Reaktion darauf zu testen. Oder die Pralinen, die der Wirtssohn als Liebesbeweis für Fely auf die Türschwelle legt, werden mit einer ganz besonderen Zutat ergänzt.
Der Leser weiß nie, ob er entsetzt die Augen aufreißen oder sich lachend auf dem Sofa kringeln soll. Immer wieder gelingt dem Autor ein Balanceakt. Auf der einen Seite steht jene arme Flavia, die ohne Mutter aufwächst und von ihren Schwestern gehänselt wird, während auf der anderen ihr Hang zur Morbidität immer hart an die Grenze geht. Und damit ist auch eines ganz klar: Die Geschichte lebt von Flavia.
Der Autor ruht sich auf diesem Charakter jedoch nicht aus und erschafft ein feines Gespinst aus Mord, einer Reihe von illustren Verdächtigen und zahlreichen Wendungen, die immer wieder aus dem Nichts erscheinen.
Die Kulisse für dieses Paradebeispiel eines britischen Krimis ist ein Dorf voller liebevoll gezeichneter Charaktere (nicht wenige davon entsprechen Klischees), eine durch und durch schicksalsgebeutelte Familie und eine große Zahl an Geheimnissen.
Fazit:
Auch im dritten Teil der Flavia de Luce-Reihe zieht der Autor alle Register. Schwarzer Humor, Spannung und eine Flavia in Bestform machen die Geschichte zu einem Vergnügen, das viel zu schnell ausgelesen ist.