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Nach insgesamt sechs Bänden erreicht die Sci-Fi-Saga "
Die verschollene Flotte" aus dem
Bastei Verlag ihr vorläufiges Ende. "Ein teurer Sieg" schildert die Ereignisse nach der Rückkehr der Allianzflotte in heimatliches Gebiet. Achtung, die vorliegende Rezension beinhaltet Informationen über die vorangegangenen Teile der Reihe!
Nach monatelanger Entbehrung hat die Flotte unter Captain "Black Jack" Geary das Territorium der Allianzwelten wieder erreicht. Doch es bleibt keine Zeit sich zu erholen. Noch immer gibt es in den Syndics einen erbarmungslosen Feind, der nun - in die Enge getrieben - zum Äußersten bereit ist. Und im Hintergrund warten auch die feindlichen Aliens, von denen bisher kaum etwas bekannt ist, auf ihre Chance.
Der große Rat muss handeln. Nachdem die Mitglieder ihre Angst gegenüber "Black Jack" und einem möglichen Staatsstreich überwunden haben, beschließen sie, in die Offensive zu gehen. Und so sieht sich Geary plötzlich im Rang eines Flottenadmirals wieder. Sein Auftrag ist klar: Der Krieg soll zu einem Ende gebracht werden. Die Flotte macht sich erneut auf, ins Zentrum der Syndikatwelten. Doch wartet an dem Ort, an dem alles begann - der Sieg oder die endgültige Niederlage?
Nach Höhen und Tiefen, Pathos und Technobabble, nach Liebe und Intrigen nähert sich die "Verschollene Flotte" ihrem vorläufigen Ziel. Fans der Reihe können sich bereits jetzt darauf freuen, dass es zwei ausgekoppelte Serien geben soll, die die Abenteuer von Black Jack Geary im Alien-Territorium ("Die Verschollene Flotte: Jenseits der Grenze", Januar 2013, Bastei Verlag) und die zukünftige Entwicklung in den Syndikatwelten (The Lost Stars, noch kein deutscher Titel) beleuchten.
Doch erst einmal darf der Leser weiter mitfiebern. Der Autor gibt der Geschichte zu Beginn einen recht vorhersehbaren Verlauf und spart erneut nicht daran, seinen Protagonisten mit Ehre, Patriotismus und Phrasen reden und handeln zu lassen. Regelmäßige Leser wird das natürlich weder überraschen noch allzu sehr stören.
Dafür macht es einfach Spaß mitzuerleben, wie die Flotte die Heimat erreicht und zum letzten Schachzug ausholt, um das Kapitel Krieg abzuschließen. Doch der Titel verrät hier bereits einiges, es wird ein "teurer Sieg". Denn während die Syndikatwelten mittlerweile bekannt sind und im Verlauf der Serie von der Allianzflotte förmlich in Stücke zerlegt wurden, stellen die Aliens eine unbekannte Größe dar. Und genau das ist auch das Spannende am Finale der sechsteiligen Serie. Die erste Konfrontation mit der rätselhaften Rasse wird zur Herausforderung, die nicht alle Schiffe der Allianzflotte überleben.
Der Autor kann zweifellos spannend schreiben und ihm gelingt es ausgezeichnet, der ausgedachten Technik den Anstrich von Realität zu verpassen. Leider jongliert er aber nach wie vor mit jedem Klischee, das er nur finden kann. Marines sind ein Ausbund an Tugend und Ehre, Politiker intrigant und faul, die Offiziere unter Black Jacks Kommando meist ehrenvolle Militärs. Und am Ende holt
Jack Campbell (das Pseudonym von John G. Hemry) noch einmal alles an Liebe, Pathos und Ehre hervor, was er aufgespart hat. Weniger hätte der Geschichte hier sehr gut getan.
Fazit:
Ein spannender Abschluss für eine größtenteils gelungene Buchreihe. Action, ein netter Twist und viel Potenzial für die ausgekoppelten Serien lassen die Lesezeit rasant vergehen. Weniger Schmalz, Pathos und Ehre hätten der Story jedoch gut getan.
Weitere Informationen sowie eine Leseprobe gibt es auf der Website des Verlages: Ein teurer Sieg