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Seit ihrer Kindheit sieht Marie Feen. Sie sind schwarz, mächtig und bringen Unheil. Doch außer ihrem Therapeuten Dr. Roth glaubt keiner, dass diese Feen real sind. Immer wieder erleidet Marie Anfälle, die ihr große Angst bereiten. Ihre Freundinnen Theresa und Jenny nehmen nur bedingt an ihrem Schicksal teil und leben lieber ihr Leben, das aus Jungs und Klamotten besteht. Als Marie unerwartet von dem Mitschüler Gabriel Unterstützung bekommt, kann sie das zunächst kaum glauben. Doch Gabriel hat selbst ein Geheimnis, das ihn umgibt und welches er nun mit Marie teilen wird.
Immer wieder wechselt die Handlung zwischen der Realität und der andersweltlichen Obsidianstadt, in der die mysteriöse Lea, beschützt von einem Maskierten, gegen die Feen kämpft. Ihre Welt verschwindet hinter einem dichten Nebel und die Stadt scheint zu sterben. Die Feen bieten ihnen Hilfe an, dazu müsste Lea den Feen nur als Tor dienen und sie in die andere Welt hinein lassen ...
Auf 448 Seiten erzählt die Autorin Anika Beer in ihrem Debütroman einen Fantasy-Jugendroman, der sich nicht gleich erschließt, es dem Leser aber ermöglicht im Laufe des Buches hinter das Geheimnis von Schatten, Feen und der geheimnisvollen Obsidianstadt zu blicken, die Marie in ihren Träumen besucht. Trotz der sehr jungen Protagonisten lässt der Jugendroman Leser jeden Alters in eine andere Welt eintauchen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Marie und Gabriel erzählt.
Marie ist fünfzehn, etwas schüchtern und verängstigt. Sie leidet sehr unter ihrer besten Freundin Theresa, die nur ihre eigenen Probleme im Kopf hat. Auch durch ihre Mutter erhält sie nicht die Hilfe, die sie sich wünscht. Als die Attacken der Feen sich häufen und die Kreaturen einen Weg in die reale Welt finden, spitzt sich die Lage zu. Maries Mutter wird krank, sie ist lethargisch und kaum ansprechbar. Was haben die Feen damit zu tun?
Gabriel ist schon in der zwölften Klasse, überaus beliebt und der Schwarm der Mädchen aus Maries Klasse. Was seine Mitschüler nicht ahnen: Gabriel lebt alleine, denn seine Familie hat ihn verstoßen. Seit seiner Kindheit kann Gabriel bereits die Schatten von Menschen sehen; die Monster, die sich hinter deren Rücken verbergen. Auch seinen eigenen Schatten kennt Gabriel gut, ihn hat er bezwungen und kann nun über ihn bestimmen und seine Energien nutzen. Als Gabriel bemerkt, dass Marie von den Feen verfolgt wird, ist er sofort bereit, ihr zu helfen, trotz seiner Sorgen, dass sie ihn ablehnt und ebenfalls vor den Kopf stoßen könnte, wie es seine Familie zu vor getan hat.
Sehr harmonisch und leicht melancholisch erfolgt die sehr bildlich Schilderung von Maries Martyrium, das sich schon seit frühster Kindheit durchlebt. Auch die leichte Romanze, die sich zwischen Marie und Gabriel anbahnt, wirkt nicht kitschig, sondern genau richtig platziert. Durch eine logische und chronologisch gut aufgebaute Erzählung wird das Erlebnis glaubhaft und sehr realistisch geschildert. Mit dem verspielten Buchcover ist dem Verlag ein richtiger Blickfang geglückt, der den Inhalt wunderbar grafisch darstellt.
Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite verfügbar.