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Die Hinwendung zur Kulturgeschichte ist nun auch schon einige Zeit her. Noch immer aber bietet sie interessante Forschungsfelder und Methoden, nicht nur für Historiker. Studenten der Geschichts- und Sozialwissenschaften kommen kaum mehr an diesen Begriff vorbei und müssen sich mit ihr beschäftigen. Einführungen gibt es demnach einige. Die Einführung Michael Maurers ist nun in einer weiteren Auflage im UTB-Verlag erschienen und richtet sich an alle kulturwissenschaftlichen Disziplinen.
Das knapp 320-seitige Buch ist systematisch aufgebaut. In 15 Kapiteln, die jeweils circa 20 Seiten lang sind, werden zentrale Begriffe der Kulturgeschichte dargestellt und die Theorien und Geschichten hinter ihnen. So heißen die einzelnen Abschnitte beispielsweise Erinnerungskultur, Sprachkultur, Schreibkultur, Bürgerkultur, Nationalkultur. Dabei werden sowohl die wichtigsten Theoretiker und Diskurse zusammengefasst als auch an Beispielen Geschichte vorgestellt. Das Kapitel zur Sprachkultur beginnt beispielsweise mit einem Unterkapitel zur Frage, wozu die Sprache überhaupt gebraucht wird. Hier werden Theorien und Theoretiker vorgestellt. In den nächsten Unterkapiteln wird eine Sprachgeschichte Europas angerissen, vom Latein über Französisch zum Englisch als Sprachen Europas und der Welt.
In jedem Kapitel werden zur Übersichtlichkeit längere und wichtige Zitate in grau unterlegten Kästen dargestellt und Definitionen umrahmt. Am Ende jedes Kapitels stellt der Autor knapp einige weiterführende Literaturhinweise vor zum weiteren Studium. In einem kleinen Anhang findet der Leser weiterführende Literatur sowie ein Register.
Michael Maurers Einführung in die Kulturgeschichte ist sehr gelungen. Der Autor achtet auf leichte Lesbarkeit, Übersichtlichkeit und gibt genügend Hinweise zur weiteren Lektüre. Mehr kann von einer Einführung von Studenten kaum gewünscht werden.
So wird auch das Versprechen des Einbandtextes eingehalten, dass alle Kulturwissenschaftler das Buch benutzen können. Dem Autor gelingt es, auch schwer lesbare Autoren und Theorien verständlich darzustellen, so dass das Buch für jeden Studenten auch ohne Vorwissen mit Gewinn zu lesen ist.
Durch das Register, aber vor allem durch Hervorhebung von Zitaten und Definitionen kann der Leser das Buch auch hervorragend zur Wiederholung nutzen, um sich wichtige Aspekte einzuprägen.
Sicherlich einzigartig im Vergleich zu anderen Einführungen in das Thema ist der systematische Aufbau nach wichtigen Gegenständen der Kulturgeschichte. Dieser Aufbau ist durchaus interessant, ermöglicht eine durchgehende Lektüre, aber auch eine punktuelle nach Interessenslage.
Maurers Einführung ist daher allen Studenten zu empfehlen. Sie leistet alles, was eine Einführung leisten muss, unterscheidet sich durch eine eigene Herangehensweise von anderen Einführungen ab und ist daher eine sinnvolle Option für Studenten.
Eine Leseprobe gibt es auf der Verlagswebsite.