Erneut findet sich der Spieler von "Redemption Cementary" auf einem unheimlichen Friedhof wieder, und erneut kann er nur von dort entkommen, wenn er einigen ruhelosen Seelen dabei hilft, ihren Frieden zu finden. In Teil 2 der Spielereihe, betitelt "Die verlorenen Seelen", sind es diesmal ausschließlich unschuldige Kinder, die gerettet werden müssen, damit ihre Angehörigen, die bei tragischen Unfällen ums Leben kamen, endlich Ruhe finden.
Drei spannende und bedrohliche Szenarien warten: Ein Kind muss aus einem Auto befreit werden, das jeden Moment droht, von einer Klippe zu stürzen; ein kleiner Junge ist in einem Bus in einer Tiefgarage eingeschlossen und wird von riesigen Spinnen bedroht; ein kleines Mädchen sitzt in schwindelerregender Höhe auf einem Riesenrad inmitten eines surrealen Rummelplatzes fest.

Drei verlorene Seelen, drei Kinder in Not

"Redemption Cementary 2: Die verlorenen Seelen" ist ein wirklich packendes Wimmelbild-Adventure, das mit drei abwechslungsreichen Missionen, einer gruseligen Umgebung und vielen Rätseln einige Stunden Spielspaß bietet. Ausgangspunkt aller Aktionen ist jeweils der Friedhof, auf dem der Spieler von einem boshaften Zauberer (der aussieht wie eine böse Version von Ian McKellen als Gandalf) festgesetzt wurde. Im Spielverlauf offenbaren sich drei Gräber, deren ruhelose Geister darum bitten, dass man ihre Kinder aus einer gefährlichen Situation rettet. Alle drei Szenarien sind spannend erzählt und dramatisch in Szene gesetzt - so ist ein kleiner Junge in einem Bus gefangen, der von ekligen, riesenhaften Spinnen wie aus einem Horrorfilm bevölkert ist. Eine andere Mission führt auf einen schaurigen Rummelplatz voller skurriler Attraktionen, die erst mal bewältigt werden wollen.

Keine Eile, es geht ja nur um Leben und Tod!

Insgesamt sind die Szenarien natürlich höchst unrealistisch - so droht das kleine Mädchen, das in einem Auto über einer Klippe hängt, jede Sekunde abzustürzen. Der Spieler wandert aber erstmal seelenruhig herum, sammelt diverse Objekte und gelangt dann, typisch für Wimmelspiele, auf merkwürdigen Umwegen ans Ziel. Das tut dem Spielvergnügen aber keinen Abbruch, denn schließlich erwartet man von einem Mystery-Spiel keinen Realismus, sondern einfach gute Unterhaltung.
Das Spielprinzip ist genauso wie im ersten Teil "Der Fluch des Raben" aufgebaut, Neuerungen oder bahnbrechende Änderungen gibt es nicht - das macht aber nichts, war doch bereits der erste Teil eine runde Sache mit gruselig-kurzweiliger Unterhaltung. Die stimmungsvolle Hintergrundmusik und die unheimliche Geräuschkulisse runden das Game ab.

Schaurige Atmosphäre mit einem Hauch Surrealismus

Die Macher haben sich grafisch wirklich Mühe gegeben, eine schaurige Atmosphäre zu erzeugen, die gruselige Details und surrealistische Bilder bietet, vor allem auf dem unheimlichen Rummelplatz. Zu etwa gleichen Teilen sind es Rätsel, Wimmelbilder und Minispiele, die es zu lösen gilt. Immer, wenn eine Mission erfolgreich abgeschlossen wurde, geht es automatisch zurück auf den Friedhof, wo dann die nächste verlorene Seele darauf wartet, endlich gerettet zu werden. Lediglich die Spieldauer ist ein wenig kurz geraten; gerade für alte Hasen, die gern und viel "wimmeln", sind die drei Aufgaben schnell gelöst und das Spiel ist ziemlich rasch beendet.

Fazit: "Redemption Cemetary 2: Die verlorenen Seelen" ist ein unterhaltsames und gruselig inszeniertes Wimmelbild-Adventure, das Teil eins in nichts nachsteht! Die Altersempfehlung ist mit sechs Jahren allerdings wegen des leichten Gruselfaktors deutlich zu gering gesetzt, eher empfiehlt sich das Spiel ab zwölf. Auch hätte die Spieldauer ruhig ein klein wenig länger ausfallen können, die drei "Fälle" sind rasch gelöst.