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 Dragon's Dogma

Verlag: Capcom

Cover
Gesamt +++--
Action
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Strategie
Ton
Klassisches Rollenspiel
Dragon's Dogma ist ein Rollenspiel im klassischen Sinn: der Spieler ist immer auf der Suche nach Quests und Gegenständen zur steten Weiterentwicklung des eigenen Charakters. Dabei stehen dem Spieler die etablierten Optionen wie das eigene Inventar, ein Logbuch, in dem Aufträge eingetragen sind, die übersichtliche Karte mit den Markierungen der wichtigen Interaktionsmöglichkeiten sowie das Fertigkeitsmenü zur Charakterentwicklung zur Verfügung.

Du hast mein Herz gestohlen
Was nach einer romantischen Geschichte klingt stellt sich schnell als grausame Gewalttat dar. Bei einem Drachenangriff auf das Heimatdorf gerät der Spieler mitten ins Kampfgeschehen und stellt sich mutig dem Drachen in den Weg. Doch der Übermacht dieser Kreatur hoffnungslos unterlegen überwältigt das Geschöpf aus den alten Zeiten den Spieler. Damit nicht genug: anstatt ihn (oder sie) zu töten entreißt der Drache das Herz des Spielers. Was eigentlich den Tod bedeutet sollte, resultiert lediglich in einer großen Narbe, die fortan die Brust ziert. Von da an besteht eine übernatürliche Beziehung zu dem Drachen, der mit dem Charakter kommuniziert und lenkend einwirkt.

Vasallen, die fleißigen und treu ergebenen Helfer
Da kein Rollenspiel dem anderen gleicht, hat auch Dragons's Dogma Alleinstellungsmerkmale, um sich von Konkurrenzprodukten wie 'The Elder Scrolls V: Skyrim' abzuheben. Als Besonderheit bietet Dragon's Dogma die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichen Charakteren zu umgeben, die dem Spieler im Kampf und auf den Reisen zur Seite stehen. Diese Vasallen können bedarfsgerecht im sogenannten Rift ausgewählt werden und begleiten den Spieler. Dabei handeln sie selbstständig: sie laufen los und sammeln Kräuter und Gegenstände, zerstören Kisten und stehen zur Beantwortung von Fragen beziehungsweise für Hinweise zur Verfügung.

Der eigene Vasall
Ein Vasall kann selbst erschaffen werden. Er verbessert sich im Verlauf des Spiels, genau wie der Spieler, und wird mächtiger. Außerdem können über das Rift die Vasallen anderer Spieler ausgewählt und angeheuert werden. Auch der eigene Vasall kann folglich von anderen Spielern mit auf deren Reise genommen werden: er verbessert sich, wird entlohnt und bekommt eine Bewertung. Die Zahl der Begleiter ist allerdings auf drei begrenzt, so dass gezielt ausgewählt werden muss.

Die Charaktererstellung und -entwicklung
Zu Spielbeginn steht dem Spieler lediglich die Auswahl zwischen männlichem und weiblichem Charakter, dessen Körperform und Aussehen allerdings noch angepasst werden kann, sowie eine von drei Klassen zur Verfügung. Im weiteren Spielverlauf kann dann noch eine Spezialisierungen gewählt werden. Der Vasall kann ebenfalls nach dem eigenen Gusto angefertigt und optisch angepasst werden.

Realistische Abläufe, kurze Ladezeiten
In vielen Situationen sind realistische Abläufe und Anforderungen im Spiel aufgegriffen und umgesetzt. Mit vielen Gegenständen kann interagiert werden: Kisten, Fässer und ähnliches in die Hand genommen und geworfen werden, leere Flaschen mit Wasser oder Öl gefüllt und bei Dunkelheit eine Laterne angezündet werden, die natürlich immer mal wieder mit Öl gefüllt werden muss. Die Ladezeiten im Spiel sind gering, beim betreten von Läden gibt es sogar gar keine!

Das Kampfsystem
Ein Kernstück in Rollenspielen ist natürlich das Kampfsystem, da kein Gegner seine Probleme diskutieren will und an einer diplomatischen Lösung interessiert ist. In den unterschiedlichen Landstrichen und zu unterschiedlichen Tageszeiten kann eine Vielzahl von Gegnern und Scheusalen angetroffen werden. Einige sind äußerst gefährlich, andere werden so im Vorbeigehen erledigt. Im Kampf kann als Besonderheit der Gegner gegriffen und erklommen werden, so dass ein gezielter Angriff an empfindlichen Stellen erfolgen kann. Die Vasallen kämpfen eigenständig – und das sehr ordentlich. Allerdings ist die Graphik im Kampf sehr hektisch und von Fehlern geprägt. Schnell geht der Überblick verloren, Gegenstände sind im Weg und der Gegner ist verschwunden. Ein gezieltes unterstützen der Vasallen durch zum Beispiel Zauber ist dadurch äußerst kompliziert.

Graphik und Sound
Der Sound ist grundsolide umgesetzt und schafft eine ansprechende Atmosphäre. Leider ist lediglich eine englische Sprachausgabe vorhanden. Dazu werden deutsche Untertitel eingeblendet, die allerdings im Sprachgewirr von drei Vasallen schnell sehr unübersichtlich werden. Wesentlich schlechter ist dagegen die Graphik umgesetzt. Gegenstände tauchen plötzlich auf oder verschwinden, verschwimmende und flackernde Landschaften und teilweise schlecht animierte und eintönige Figuren sind keine Seltenheit im Spiel.

Fazit
Die Story ist wenig originell, das System der Charakterausbildung und das Inventar haben Luft nach oben, die Kämpfe sind chaotisch und die Graphik teilweise indiskutabel. Trotzdem hat Dragon's Dogma den Charme eines typischen Rollenspieles und mit den Vasallen als Gefährten auch Neuerungen im Gepäck. Positiv formuliert lässt sich Dragon's Dogma als 'oldschool Rollenspiel' mit hektischen und actionreichen Kämpfen beschreiben, bei kritischer Betrachtung sind die Begriffe 'veraltet', chaotisch und unübersichtlich angebrachter.

Jan Schrübbers



Konsolenspiel | Erschienen: 1. Januar [Value3] | FSK: 16 | XBOX360 | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Englisch

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