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Als der böse Zauberer Koschtschei die Mutter der Zarenfamilie in seine Gewalt bringt, zieht zunächst der älteste Sohn aus, um sie zurückzubringen. Doch er verschwindet spurlos - genauso wie der mittlere Sohn, der sich als nächster auf den Weg gemacht hatte. Nun liegt alle Hoffnung auf dem jüngsten Sohn des Zaren. Er muss sich bewaffnen und dann in die Welt hinausziehen, um Koschtschei zu bezwingen und seine Familie zu retten!
Willkommen im russischen Zarenreich! "Deathman - Spuren des Todes" erweckt zunächst durch das auf gruselig getrimmte Cover, aber auch durch den englischen Titel einen ziemlich falschen Eindruck vom Spiel. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Wimmelbild-Game um eine Adaption des russischen Märchens vom jüngsten Zarensohn, der auszieht, um seine Mutter und seine beiden Brüder zu retten, die vom bösen Zauberer Koschtschei entführt wurden (der unsterbliche, den russischen Mythen nach "todeslose" Koschtschei ist der titelgebende "Deathman"). Grundsätzlich ist dies eine sehr schöne Idee für die Hintergrundgeschichte und das Setting im russischen Zarenreich ist ungewöhnlich und originell. Doch leider vermiest das Spiel einem nach und nach das Vergnügen gründlich.
Das beginnt beim sehr einfachen Schwierigkeitsgrad: Alle Dinge, die der junge Held betrachtet, sind gleich mit einer Auflösung versehen. Schaut er ein Schloss an, wird direkt getextet "Ich brauche ein Schwert, um dieses Schloss zu öffnen". Die Betrachtung eines simplen Felsens ergibt sofort den Hinweis "An diesem Stein könnte ich mein Schwert schärfen", der Blick auf eine Karte mit Geheimschrift besagt "Was passiert wohl, wenn ich Wasser über diese Karte gieße?". Dem Spieler werden also alle Entscheidungen und Ansätze zu Knobeleien sofort abgenommen. Auch die Minispiele lassen sich alle schnell lösen, sind die Auflösungen doch zumeist im gleichen Raum hinterlegt. So müssen zum Beispiel an einem Pferdegeschirr vier farbige Knöpfe in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden - diese Reihenfolge ist direkt über der Pferdebox verzeichnet.
Abstürze machen "Deathman" unspielbar Am gravierendsten ist allerdings der Umstand, dass das Spiel von Bugs durchzogen ist - ab Kapitel 2 beginnt "Death Man" mit schöner Regelmäßigkeit, komplett abzustürzen, vor allem, wenn man das Tagebuch öffnet (ein Blick ins Web zeigt, dass dies bei allen Spielern auftritt). Damit ist "Death Man" zumindest in der deutschen Version im Prinzip nahezu unspielbar und kann daher auch nur eine schlechte Wertung erreichen.
Detaillierte Hintergründe mit märchenhaftem Touch Schade, denn die detailliert gezeichneten, liebevoll gestalteten Hintergründe sind märchenhaft-schön gemacht und bringen durch den russischen Touch eine ungewöhnliche Atmosphäre, die man sonst aus Wimmelbildern eher nicht kennt. Teilweise sind die Suchbilder durch die sehr feinen Zeichnungen aber auch recht schwer zu meistern, da manche Gegenstände fast nicht auffindbar sind, zudem ist der Mauszeiger öfters etwas ungenau, sodass man auf einen Gegenstand klickt, er aber trotzdem nicht als gefunden registriert wird. Wildes Herumklicken wird mit einigen Sekunden Spielpause bestraft; allerdings ist der Tippgeber unbegrenzt und jederzeit verwendbar (ohne zwischendurch Zeit zum Aufladen zu benötigen), so dass man alles sehr gut finden kann.
Fazit: Leider nicht empfehlenswert - durch gravierende Bugs ist "Deathman" nicht reibungslos spielbar, das Game stürzt oft ab und sorgt dadurch für Frust. Schade, sind doch der zeitliche Rahmen, das russischen Setting und die abenteuerliche Hintergrundgeschichte eigentlich eine schöne Abwechslung im Wimmelbild-Einheitsbrei!