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Die objektorientierte Programmiersprache Java von Sun/Oracle geht in die siebte große Runde. Wieder werden die Programmierer mit einer Fülle von Möglichkeiten überschüttet, mit denen plattformübergreifend gearbeitet werden kann.
Die Insel wächst und gedeiht und das seit Jahren. Daher ist es an der Zeit, dass das Kultlehrbuch aufgeteilt wird. Der erste Band ist weiterhin für Neueinsteiger in die Sprache gedacht und vermittelt die Grundkenntnisse. Der zweite Band, den wir Euch hier vorstellen, richtet sich an die fortgeschrittenen Programmierer, die mehr über die SE-Bibliotheken lernen wollen. Also dann, auf zur Insel!
Java 7 hat es verdient und Christian Ullenboom kümmert sich darum: Dem Entwickler wird ein neues Inselstück zugänglich gemacht, das sich mit vielen SE-Bibliotheken auseinander setzt, sie verständlich erklärt und so aufbereitet, dass der eigene Einsatz leicht fällt.
Thematisch behandelt das Werk alle großen Felder. Neben der immer wichtiger werdenden nebenläufigen Programmierung werden Dateizugriffe und Ströme vertieft. Grafische Oberflächen mit Swing werden ebenso ausführlich und intensiv dargelegt, aber auch XML, Netzwerkressourcen, Datenbanken und natürlich die Webentwicklung sind im Buch zu finden. Ullenbooms Auswahl ist sinnvoll und gut aufeinander abgestimmt.
Didaktisch ist die Serie seit jeher überzeugend, so auch in diesem Fall. Neben der übersichtlichen Gliederung durch ein grobes Inhaltsverzeichnis und der späteren detaillierten Auflistung der Kapitel sind gesuchte Sprungstellen zügig gefunden. Der Leser bekommt vorab eine kurze Information über den Stoff der Kapitel und somit einen ersten Eindruck. Die gewählten Beispiele sind knapp, klar und referenzieren das Wesentliche.
Wie im Vorwort von Autor Christian Ullenboom - zu Recht- bemerkt wird, wuchs der Umfang der "Insel"-Werke stetig an, was darin resultierte, dass immer mehr Grundlagen gestrichen und gekürzt wurden, um den neuen Features und Konstrukten ihren Platz zuzugestehen. Daher ist die Aufteilung in mehrere - zwei - Bände vollkommen richtig und sinnvoll. Die "Inselwerke" sollten weiterhin gut dargestellte Informationen bieten und nicht in sich schrumpfen, um alles in ein Buch zu bekommen. Durch die gewählte Aufteilung wurde den Einsteigern (im anderen Band) mehr Platz gegeben, aber auch die erfahreneren Anwender können sich mit diesem zweiten Band auf aktuelle Dinge konzentrieren und überblättern nicht hunderte von Seiten, deren Inhalt seit Jahren verinnerlicht ist. Umfangreich bleibt das Werk mit über 1400 Seiten weiterhin und damit bleiben auch die kleinen Probleme.
Der Umfang des Werkes macht das Arbeiten damit nicht immer einfach. Abgesehen vom Gewicht - schwere Lektüre - ist das Handbuch schnell beschädigt, da der Buchrücken stark strapaziert wird. Das Handbuch bietet sich, wie auch der erste Band, als Nachschlagewerk an. Auf einer Seite im vorderen oder hinteren Viertel zu lesen ist nicht immer angenehm. Vielleicht wären in der Zukunft kleinere, thematisch noch stärker begrenzte Inseln eine Option.
Kurzum: Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Eine weitere Insel, denn mehr braucht der gemeine Java-Entwickler nicht. Als Nachschlagewerk stark, als Lehrwerk unbezahlbar.
Auf der Verlagsseite ist es möglich einen Blick ins Inhaltsverzeichnis zu werfen und eine Leseprobe zu erhalten.