Venedig im 17. Jahrhundert. In der Lagunenstadt wütet die Pest und nimmt unzähligen Menschen das Leben. Viele Bürger verlassen die Stadt oder schließen sich in ihren Häusern ein und hoffen damit der „Schwarzen Pest“ zu entgehen. Auch der Kaufmann Silvio ist mit seiner Frau Carla und der gemeinsamen Tochter Lisa seit Tagen in seinem Heim gefangen und um diesen ein wenig Abwechslung zu bescheren, schickt er sie zu einem Maskenball. Ein gravierender Fehler. Denn die beiden Frauen kehren nicht nach Hause zurück und so heuert der von Gram gebeugte Kaufmann einen Detektiv an, der ihm seine Liebsten zurückbringen soll.

Eine Jagd quer durch Venedig
In "Grim Facade: Das Mysterium von Venedig" schlüpft der Spieler in die Rolle des Detektivs und übernimmt die Ermittlungen. Dazu bewegt er sich durch die Gassen der leer gefegten Stadt, stöbert in Gebäuden und am Hafen herum und verfolgt eine geheimnisvolle Gestalt. Durch das Aufheben und sinnvolle Kombinieren von Gegenständen, dem Lösen von Rätseln und Wimmelbildern und dem Erwerb nützlicher Dinge kommt er im Verlauf des Spiels den Übeltätern immer näher, die beide Frauen entführt haben. Doch bis es soweit ist und diese von ihren Ketten befreit werden können, muss er einige brenzlige Situationen überstehen, unzählige Geheimnisse lüften und ein Bösewicht besiegen.

Abwechslungsreiche Rätselaufgaben
Neben stimmungsvollen Wimmelbilder, in denen offen herumliegende oder gut versteckte Gegenstände zu finden sind, überzeugt das atmosphärisch gut umgesetzte Abenteuer vor allem mit jeder Menge Rätselaufgaben und Minispielen. Passend zur jeweiligen Umgebung sind raffinierte Mechanismen zu betätigen, um Tore zu öffnen, Gegenstände zu reparieren, die für den weiteren Fortgang der Ermittlungen notwendig sind oder knifflige Denkrätsel zu bewältigen, die wichtige Inventarobjekte bescheren. Und während sämtliche Suchbilder stets zu bezwingen sind, können die Minispiele je nach Belieben einfach übersprungen werden.

Ein düsteres Abenteuer
Optisch überzeugt das abwechslungsreiche Wimmelbildabenteuer mit vielen schaurigen Szenen, die gut zu der packenden Verschwörungsgeschichte passen. So ziehen dunkle Wolken über der Stadt, die von einer unheilbaren Krankheit heimgesucht, völlig verweist ist und nur von schrecklich anzusehenden Gestalten beherrscht wird. Lediglich einige Räume sind etwas freundlicher gestaltet, beherbergen aber bei genauerem Hinsehen ebenfalls merkwürdige oder auch sehr mystisch erscheinende Objekte. Das Ganze wird von schaurig schöner Musik untermalt und bietet ein wunderbar atmosphärisches Spielvergnügen.

Gute Hilfestellungen
Gespielt werden kann das historische Abenteuer in zwei verschiedenen Schwierigkeitsstufen. So erhalten Anfänger und Gelegenheitsspieler im normalen Modus jede Menge Tipps, die sich schnell aufladen, und dürfen vorhandene Minispiele zügig überspringen, während Experten auf die zahlreichen Hilfestellungen länger warten müssen. Die Bedienung erfolgt mit der Maus, wobei sich der Mauszeiger je nach auftretender Situation ändert. Mit einer Hand werden zum Beispiel Gegenstände ins Inventar aufgenommen, während das Auge auf etwas Besonderes hinweist.

Fazit: Spannend, abwechslungsreich und geheimnisvoll
"Grim Facade: Das Mysterium von Venedig" überzeugt mit einem stimmungsvollen Ambiente, das jede Menge knifflige Aufgaben in sich birgt und für ausreichend Spannung sorgt. Deutsche Untertitel begleiten die in englisch synchronisierte Handlung und lassen ein Abenteuer erleben, das flüssig und abwechslungsreich verläuft.