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Das Leben könnte so schön sein, doch unglücklicherweise leidet Hudson Milbank an Depersonalisation; einem veränderten Persönlichkeitsgefühl. Neben seiner "Emotionalen Taubheit" hat er das Gefühl, von seinem Körper losgelöst zu sein, so als gehörten einige Körperteile, wie etwa seine Extremitäten, nicht zu ihm.
Das ständige Nachgrübeln über den Auslöser der Krankheit und das Konsultieren verschiedener Ärzte haben ihn bisher nicht weiter gebracht. Er hat nicht nur schon alles durch, sondern auch alles gewaltig satt! Doch dann begegnet er Sara. Sie hält zu ihm und scheint ihn sogar mit seiner Krankheit zu lieben. Sind mit ihr tatsächlich eine gemeinsame Zukunft und ein Weg aus der "Krise" möglich?
Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie psychische Erkrankungen im Allgemeinen können wohl nur von den wenigsten Menschen nachempfunden werden. Wer keine Erfahrungen damit hat, der hält vermutlich die Reaktionen der Betroffenen für übertrieben. In manchen Fällen führt das Unverständnis der Gesellschaft sogar zur Stigmatisierung der erkrankten Personen. Der Film "Nur die Liebe hilft" beschäftigt sich mit diesem sensiblen Thema und beschränkt sich auf eine spezielle Form der psychischen Erkrankung: der Depersonalisation.
Ausgezeichnet ist das Filmwerk als Komödie, jedoch ist diese keine, bei der der Zuschauer schallend lachen muss. Vielmehr zeichnet sich dieser Film durch latenten und ironischen Humor aus.
Der sonst so amüsante und scherzhafte Matthew Perry ("Friends", "Keine halben Sachen") spielt hier eine ernsthafte Rolle und den an Depersonalisation erkrankten Hudson Milbank. Dabei erfährt der interessierte Zuschauer einiges über diese psychische Erkrankung, die den meisten Menschen unbekannt sein dürfte. Die Last der Betroffenen wie auch die schwierige Lage der Angehörigen werden näher beleuchtet.
Die Geschichte wird aus Hudsons Sicht, oftmals mit dem Stilmittel des Voice-overs, erzählt. Er wird von der Frage gequält, was der Auslöser seiner Krankheit gewesen ist - war doch der verdammte Joint schuld? Hudson weiß nur, dass es so nicht weitergehen kann. Hilfesuchend wird er von einem Arzt zum nächsten geschickt und kommt vom Regen in die Traufe. Entweder wird seinem Problem kaum Beachtung geschenkt oder es wird ein Medikament nach dem anderen an ihm getestet. Das zeigt die Schwierigkeiten, mit denen sich die Betroffenen dieser psychischen Erkrankung auseinander setzen müssen. Niemand scheint Hudson wirklich zu verstehen oder zu sehen, wie sehr er darunter leidet. Und dann begegnet er Sara …
Die neunzig minütige Geschichte wird durchweg in ruhigen Bildern, ohne wirkliche Höhen und Tiefen, erzählt. Daher ist der Film durch stilistische, zwar gewollte, aber "langatmige" Szenen geprägt, welche ausdrücken, dass Hudson nichts mit sich anzufangen weiß. Wer schon hier am liebsten abschalten möchte, der kann sich vielleicht annähernd vorstellen, wie gerne die erkannten Personen diese "Gefühle" einstellen würden, es aber leider nicht können.
Hin und wieder gibt es auch Zeitsprünge in der Erzählung, die aber niemals verwirrend oder abstrus wirken. Dennoch bleibt der Zuschauer viel im Ungewissen. So werden Hudsons Probleme aus seiner Jugend nicht ganz aufgeklärt und auch das Ende lässt Raum für Spekulationen. Gelungen sind indes die einfühlsamen Dialoge und die wiederholte, passende Musik, die die Situationen und die Stimmung optimal abrunden.
Die Bild- und Tonqualität sowie die deutsche Synchronisation der DVD sind stimmig. Weiter bestehen die vorhandenen Extras aus einer obligatorischen Trailershow mit vier mäßig wirkenden Filmen, einem Audiokommentar und einem Wendecover.
"Nur die Liebe hilft" erzählt eine einfühlsame Geschichte über den psychisch erkrankten Hudson Milbank, über sein Gefühl von Unwirklichkeit und der Angst "verrückt zu werden", aber auch über die Liebe und der damit verbundenen Hoffnung. Dazu werden verschiedene Lebenssituationen mit diesem Handicap beschrieben; große Spannung kommt allerdings nicht auf. Daher richtet sich der Film eher an Freunde des ernsteren Genres sowie an alle Interessierten und ist aus dieser Perspektive durchaus gelungen.