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Über Orchardville liegt ein dunkler Schatten - das kleine Örtchen wird von Geistern heimgesucht, merkwürdige Vorkommnisse häufen sich, vor allem aber verschwinden Menschen spurlos. Wer ist mutig genug, das Geheimnis um "Das Grauen von Orchardville" zu lüften?
"Farm Mystery - Das Grauen von Orchardville" bietet viele Zutaten, die ein gutes Wimmelbild-Adventure hätten ausmachen können: unheimliche Kulissen, eine rätselhafte Story, eine gruselige Farmatmosphäre mit schrägen Vogelscheuchen und vieles mehr. Dennoch versagt das Spiel leider auf ganzer Linie; es wirkt so, als hätte man auf Biegen und Brechen versucht, ein unheimliches Wimmelspiel auf den Markt zu werfen, ohne sich aber wirklich Mühe dabei zu geben oder sich mit den gängigen Spielen auszukennen (zumal die Konkurrenz an großartigen Spielen in diesem Bereich riesig ist).
Schlecht ausgestattet, einfallslos und langweiligDie Grafik ist grundsätzlich in Ordnung, schön scharf und durchaus auch gut gemacht; ein Manko sind allerdings die Dialoge in winziger Schriftgröße. Die Ausstattung des Spiels an sich enttäuscht schon mal - es gibt keine unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, das Tutorial kann nicht übersprungen werden. Nach bekannter Wimmelbild-Spiel Manier arbeitet man sich nun durch die Umgebung, sucht nach aktiven Bereichen (die allesamt durch ein Glitzern gekennzeichnet sind), löst Suchbilder und Minispiele und sammelt Gegenstände fürs Inventar, zumeist Schlüssel, mit denen die zahlreichen Türen geöffnet werden können. Leider sind sowohl die Minispiele als auch die Suchbilder extrem einfach geraten und machen nicht wirklich Spaß.
Der Einsatz der eingesammelten Gegenstände ist zudem mehr als nur unlogisch - so muss etwa ein großer Kronleuchter aus dem Weg geräumt werden, um eine Treppe begehen zu können. Wie gut, dass man einen Haken und ein Seil hat, das man dann mühelos zehn Meter über dem Boden an nicht erkennbarer Stelle einhängt und den Kronleuchter hochhievt - während man aber an anderer Stelle eine Leiter braucht, um in ein Loch hinabzusteigen.
"Unzählige Hotspots"? - Fehlanzeige! Die einzelnen Szenerien sind zudem das genaue Gegenteil von interaktiv - es gibt pro Bild meistens einen einzigen Hotspot und das war's (der Hinweis "unzählige Hotspots" hinten auf der Spielhülle ist in dem Zusammenhang wirklich ein Scherz und wäre von den Machern besser gar nicht erst erwähnt worden). Zudem kommen und gehen die Wimmelbilder, wie es gerade zum Spiel passt - sie tauchen oft erst rückwirkend auf, wenn etwa plötzlich eine Kerze oder ein bestimmter Schlüssel benötigt werden.
Die Kombinationsrätsel selbst sind auf einfachstem Niveau und dürften höchstens kleine Kinder gut unterhalten. Hinzu kommt, dass sich Bugs eingeschlichen haben. So taucht etwa in einer Szene statt eines aufzunehmenden Gegenstands nur das Wort "item" in einem kleinen Platzhalter-Rechteck auf, als hätten die Entwickler das Game nicht ganz fertig gestellt (auf der Verlagswebsite gibt es einen Patch zum Download, siehe unten).
Insgesamt ist "Mystery Farm - Das Grauen von Orchardville" ein sehr ermüdendes und leider total unausgereiftes Casual Game: kaum interaktive Bereiche, viel zu leichte Suchbilder und Minispiele, keinerlei Anreiz, sich durch das Spiel durchzuarbeiten. Schade, hier wurde eine recht gute Idee - die gruselige Farm - einfach verschenkt. Also besser Finger davon lassen!
Auf der Website von Rondomedia gibt es einen Patch für die Box-Version des Spiels.