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Mit einer Laufzeit von etwa fünfzig Minuten beginnt die erste Folge der Horror-Serie von Meteor, in der bislang acht Folgen erschienen sind.
Eine Gruppe junger Leute mietet im Karibik-Urlaub einen Tag lang ein Boot, um es sich so richtig gut gehen zu lassen. Ausgelassen widmen sie sich kulinarischen Genüssen, Wodka Lemon und Sonnenbädern, während der Skipper sich um das Boot kümmert, einer aus der Clique einen Tauchgang unternimmt und ein anderer, Dave, zu einer der Inseln schwimmt, um diese zu erkunden.
Dave kehrt jedoch nicht zurück und die anderen beschließen, ebenfalls zur Insel zu schwimmen, um dort ihren Freund zu finden. Als der Skipper davon erfährt, versucht er, die Freunde mit allen Mitteln von ihrem Vorhaben abzuhalten. Die Insel sei verflucht, sagt er ihnen, und während die Clique ihn wegen seines abergläubigen Verhaltens auslacht, ahnen die jungen Leute nicht, dass ihr Freunde Dave bereits tot ist ...
Im Jahr 2000 wurde dieses Hörspiel von dem kleinen Label produziert, was dem Zuhörer von vornherein klar macht, dass es sich um keine besonders teure beziehungsweise aufwändige Produktion handeln kann.
Tatsächlich sind auch die neun im Hörspiel eingesetzten Sprecher unbekannt; Freunde des Labels hingegen finden auch bereits gehörte Stimmen, so etwa Angela Del Vecchio, die auch in der Reihe "Die sieben Siegel" eine der Hauptrollen sprach.
Ein Erzähler wurde nicht eingesetzt, was nach dem Hören sicherlich als großes Manko gesehen werden kann, da die einzelnen Sprecher während der gesamten Laufzeit vollauf damit beschäftigt sind, die Geschehnisse zu formulieren. Dies ist derart unrealistisch, dass der Hörspaß dabei vollends auf der Strecke bleibt.
Als die Freunde beispielsweise den toten Dave finden, beschreiben sie im Wechsel die Leiche, ihre Wunden und Auffälligkeiten, bis die anwesende junge Frau sich in schriller Panik verliert und sich ein anderer geräuschvoll übergibt. Auch der folgende Angriff von Killerbienen wird von den Anwesenden beschrieben, die scheinbar zusehen, als einer von ihnen von den Insekten getötet wird - obwohl sie eigentlich zu genau diesem Zeitpunkt vom Geschehen weglaufen, um ihre Haut zu retten.
Bei der notwendigen Beschreibung aller Dinge lassen die einzelnen Situationen den Hörer nicht nur grundsätzlich völlig kalt, sondern durch die in keiner Weise versuchte Charakterisierung bleibt der Hörer ohnehin außen vor und kann unmöglich eine Bindung zu einer der Figuren aufbauen - und demnach auch nicht mitfiebern.
Die Geräuschkulisse beschränkt sich auf effektheischende, im Horrorbereich klassisch eingesetzte Sounds, die jedoch eher in die 80er Jahre als in die Produktionszeit passen.
Nach einem roten Faden sucht man im Hörspiel ebenfalls vergeblich. Während der Klappentext die Entdeckung eines geheimen Labors und Mutationen eines missglückten Experiments verrät, ist plötzlich seitens des Skippers von einer verfluchten Insel die Rede. Nach und nach kristallisieren sich diese so spannend klingenden Mutationen als Killerbienen heraus, dann soll das Ganze plötzlich auch auf Menschen ausgedehnt werden, der Begriff des Klonens kommt ins Spiel und die Hauptbedrohung scheint kurzzeitig eher von einem verrückten Wissenschaftler statt von den Bienen auszugehen.
Offenbar konnte man sich nicht ganz entscheiden, allerdings hätte man durch einen gezielteren Aufbau und eine straffere Geschichte vielleicht noch einiges retten können.
Leider eine so herbe Enttäuschung, dass man sich an eine weitere Folge der Reihe überhaupt nicht mehr heran wagt. Wenn Hörspiele Kino für die Ohren bedeuten, befindet man sich hier inmitten einer der B-Movies, die niemals Kultstatus erreichen.