Ares ist einer der vier Reiter der Apokalypse. Sie sind unter den Menschen nur als Pestilence, War, Famine und Death bekannt und die wenigsten wissen, dass ihr Schicksal und das der Menschheit noch nicht entschieden sind. Nur wenn das jeweilige Siegel der Geschwister Reseph, Ares, Thanatos und Limo gebrochen wird, verwandeln sie sich in die schlimmste Version ihrer selbst.

Tausende Jahre war es ihnen möglich, ihre Siegel zu bewahren, doch nun ist es den dämonischen Kräften gelungen, das Siegel von Reseph/Pestilence zu brechen, und seitdem ist er zum Todfeind seiner Geschwister geworden. Umso entschlossener sind nun die drei anderen Reiter, nicht ihrem Bruder zu folgen, der jedoch alles daran setzt, die Siegel seiner Geschwister zu brechen, und die ersten Erfolge verzeichnen kann.

So gelingt es Pestilence, den Träger von Ares Agimortus, einen gefallenen Engel, zur Strecke zu bringen. Doch mit seinen letzten Atemzügen schafft er es, seine Bürde an die Menschenfrau Cara weiterzugeben, eine Bürde, die sie töten kann, denn Menschen sind nicht dazu gemacht, einen Agimortus in sich zu tragen. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn sollte Cara sterben, ist auch Ares' Schicksal besiegelt und War würde von nun an die Welt heimsuchen. Doch Ares ist hoch motiviert, hängt er doch an seiner ‚Menschlichkeit‘ und auch Cara hat es Ares mehr als angetan und weckt in ihm längst vergessene Gefühle …

"Ares"ist der Auftakt der neuen Urban-Fantasy-Reihe "Eternal Riders" aus der Feder von Larissa Ione. Es ist die zweite Reihe der amerikanischen Autorin nach "Demonica", der der internationale Durchbruch gelang.

Und allein schon die grundliegende Idee dieser neuen Reihe macht neugierig, denn Larissa Ione hat sich den Reitern der Apokalypse zugewandt. Doch diese sind gänzlich anders als man erwartet, zum einen haben sie eine sehr interessante Abstammungsgeschichte, die Reiter stammen aus einer Verbindung eines Sukkubus und eines Engels, zum anderen handelt es sich um drei Männer und eine Frau. Und wem das noch nicht reicht, für den hat Larissa Ione noch einen besonderen Leckerbissen, denn gegen jede geläufige Interpretation sind die apokalyptischen Reiter nicht von Grund auf böse, sondern erst mal "normale" Mischlinge, deren Schicksal noch nicht entschieden ist. Erst wenn ihre Siegel gebrochen werden, werden sie zu Pestilence, War, Famine und Death und kämpfen auf Seite des Bösen, was sie jedoch tunlichst verhindern wollen.

Trotzdem ist das Buch nicht gänzlich ohne Klischee, fast 5000 Jahre gelingt es den dämonischen Figuren nicht, auch nur eines der Siegel zu brechen, und dann plötzlich, als es glückt, eines der Siegel zu brechen, ist auch der nächste Siegelbruch scheinbar nur noch eine Frage der Zeit. Und natürlich ist es eine vermeintlich schwache Menschenfrau, die der Hauptfigur Ares zum Verhängnis werden könnte, da sie in Ereignisse hineinstolpert, von denen sie bis dato nichts wusste und denen sie auch nicht gewachsen zu sein scheint. Allerdings hat Larissa Ione wenig für "normale" Charaktere übrig, sämtliche ihrer Haupt- und Nebenakteure, denen sie einen Namen gegeben hat, sind von Natur aus dämonisch, engelgleich oder magisch veranlagt.

Wie zu vermuten, ist "Ares" allerdings kein Buch für schwache Nerven; wo Krankheit, Hungersnot, Krieg und Tod unterwegs sind, sind ihre Begleiterscheinungen, vornehmlich viele Tote, nicht weit. Zudem befindet man sich am Rande eines Krieges zwischen Gut und Böse und wer der Meinung ist, die Guten würden nicht tun, was getan werden muss, damit das "Gute" siegt, der dürfte hier eine Überraschung erleben. Doch das viele Blut wird gemildert durch die leidenschaftliche Beziehung, die sich zwischen Ares und Cara ankündigt, und Larissa Ione enttäuscht hier die Erwartungen der Leser nicht.

Abgerundet wird das Ganze noch durch ein kleines Glossar.

Alles in allem eine gelungene Mischung mit einer sehr interessanten Idee und man darf gespannt sein, wie es im Dezember in "Limo" weiter geht.

Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.