Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Heute haben Leuchttürme im Allgemeinen nicht mehr die enorme Bedeutung für die Seefahrt, die ihnen jahrtausendelang zukam. Ihre Faszination als meist pittoreske, oft trutzige Baudenkmäler, die dem Anrennen der Flut trotzen, ist jedoch ungebrochen. Auch Menschen, die selten oder nie ans Meer kommen, lassen sich vom Foto eines von der Gischt eingeschlossenen Leuchtturmes oder eines Sonnenuntergangs mit einem Leuchtturm im Vordergrund begeistern.
Der hier besprochene Kalender präsentiert 13 Komplett- oder Detailansichten von Leuchttürmen und bietet Informationen zu ihnen.
Folgende Leuchttürme werden gezeigt:
• Tévenec, Süd-Finistère, Bretagne, Frankreich (Titelblatt, Komplettansicht)
• Ile de Batz, Bretagne, Frankreich (Luftaufnahme, Komplettansicht)
• Punta Nariga, Galicien, Spanien (Detail)
• Le Four, Nord-Finistère, Bretagne, Frankreich (Komplettansicht)
• East Brother Island, San Francisco Bay, USA (Komplettansicht)
• Isla del Faro, Galicien, Spanien (Komplettansicht)
• Ilot Amédée, Neukaledonien (Detail)
• Hyskeir, Schottland (Luftaufnahme mit Umgebung)
• Cabo Espichel, Portual (Aufnahme mit Steilküstenpanorama)
• Victoria Tower, Europa Point, Gibraltar (Detail)
• Men Ruz, Ploumanac'h, Bretagne, Frankreich (Küstenpanorama)
• La Plate, Süd-Finistère, Bretagne, Frankreich (seeseitige Aufnahme beider Türme)
• Chauveau, Ile de Ré, Charente-Maritime, Frankreich (Sonnenuntergang mit dem Turm)
Auf der Rückseite des Titelblattes, das, ungewöhnlich für einen Fotokalender, mit einem nicht auf einem der Monatsblätter erneut verwendeten Motiv auftritt, findet der Leser Angaben zu den einzelnen Leuchttürmen. Ort und geographische Position werden benannt, zudem gibt es einen Abriss der Geschichte, Bedeutung und Besonderheiten des jeweiligen Leuchtturms; auch die Technik des jeweiligen Feuers und dessen Tragweite finden Erwähnung.
Das üppige Format des Kalenders mit 70 cm x 55 cm ermöglicht eine beeindruckende Präsentation der Fotos, und der Verlag nutzt ein edles Layout, um die Wirkung der Bilder noch zu verstärken. So ist der Hintergrund schwarz gehalten, wodurch die Farben der Fotos sehr schön zur Geltung kommen. Das Kalendarium erscheint sehr knapp und schlicht: In weißer Schrift wird zunächst der Monatsname auf Deutsch und Englisch aufgeführt, in der darunter liegenden Zeile folgen die Nummern der Tage des Monats mit fett gedruckten Sonntagen, und die letzte Zeile enthält (nur auf Deutsch) Kürzel der zugehörigen Wochentage.
So minimalistisch das Kalendarium wirkt, so gewaltig sind die Fotos. Diese überzeugen durch eine gekonnte Bildgestaltung und Abwechslungsreichtum. Manche von ihnen sind insgesamt ziemlich dunkel gehalten und verlieren deshalb etwas, wenn man sie nicht an einem hellen Ort aufhängt – der ihnen nicht schadet, da das Papier und der Druck einen sehr hochwertigen Eindruck machen und es nicht zu störenden Reflexionen kommt. Bisweilen zeigen die Bilder etwas "Rauschen", das vermutlich dem Format geschuldet ist und auch als Stilelement gesehen werden kann.
Aus technischer Sicht sind die Fotos exzellent aufgenommen. Nur das Juli-Bild fällt hier etwas heraus. Der im hinteren Teil des Bildes gelegene Leuchtturm ist unscharf, was womöglich eine der Verfasserin unverständliche Intention sein mag, aber auch überstrahlt, und das passt nicht zum Anspruch der anderen Fotos.
Eine robuste transparente Folie schützt den mit Spiralbindung und Bügel zum Aufhängen versehenen Kalender von vorn, von hinten ein kräftiger Karton, hinter dem sich die abschließende Übersicht über die Monatsblätter befindet. Schade, dass hier die einzelnen Leuchttürme nicht benannt werden. Dass auf eine Nennung unter den Fotos selbst verzichtet wurde, ist sicher nachvollziehbar. Doch wenn ein faszinierter Besucher den Kalenderbesitzer fragt, wo denn der schöne Leuchtturm auf der Klippe angesiedelt sei, und der Besitzer, weil er sich die französischen Namen nicht merken kann, auf Seite 2 zurückblättern muss, mag das etwas peinlich sein.
Insgesamt aber ein prachtvoller und ausgesprochen hochwertiger Kalender, nicht nur für passionierte Leuchtturmfans, sondern alle, die maritime Stimmungen lieben. Der auf den ersten Blick hohe Preis ist denn auch gerechtfertigt.
Zur Verlagsseite zum Kalender mit der Möglichkeit, die Monatsblätter anzusehen