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 Bluebeard's Castle

Verlag: Astragon

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Graf Gille de Baris, auch Blaubart genannt, ist frisch verheiratet. Wieder einmal.
Mit der jungen Clarice Knight geht er bereits seine siebte Ehe ein. Als Clarice ihrer Schwester einen Brief zukommen lässt, in dem sie von einem versteckten Raum berichtet, aus dem das Weinen einer Frau zu vernehmen sei, ist ihre Schwester mehr als besorgt. Kurzentschlossen macht sich diese auf den Weg, um sich von Clarices Wohlbefinden zu überzeugen. Doch das Schloss scheint verlassen und von Clarice ist auch keine Spur zu finden. Das bedeutet nichts Gutes und ihre Schwester vermutet richtig, dass die Zeit drängt …

Einsame Geschichte

Zu den düsteren und Angst einflößenden Legenden gehört wohl die Geschichte von dem frauenmordenden (König oder Graf) Blaubart, der mehr als nur eine Gemahlin auf dem Gewissen hat. Zwar gibt es verschiedene Versionen von dieser Erzählung, dennoch ist die Story "Bluebeard's Castle" nur eine grobe Anlehnung an das Märchen. Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle von Clarices Schwester (Emily), die sich direkt vor dem Schloss des Grafen wiederfindet, nachdem sie in der Einleitung einen beunruhigenden Brief erhalten hat. Damit fühlt sich der Spieler ein wenig in das Spiel hineingeworfen.

Wie der Name schon verrät, ist der Ort des Geschehens das Schloss von Blaubart, in welchem sich der Spieler frei bewegen kann - dieses allerdings bis fast zum Schluss nicht mehr verlässt. Hier gibt es zwar einen Garten, jedoch wird die meiste Zeit ein Raum und ein Gewölbe nach dem anderen entdeckt, durch überwundene Rätsel geöffnet und erforscht. Außer Emily befinden sich keine Personen in der Burg, die wie ausgestorben ist. Das heißt, bis zum Ende hin trifft der Spieler keine Menschenseele. Sich immer nur einen Raum nach dem nächsten zu erschließen und nicht ein einziges Gespräch zu führen, wirkt auf Dauer fade.

Ausgewogene Wimmelbilder

Die Wimmelbilder sind durchaus gelungen: Angenehm für das Auge des Betrachters, dezente oder gut versteckte Gegenstände halten sich die Waage, nicht maßlos überfüllt und einige sogar bewegt. Als kleine, kostenlose Hilfe hat der Spieler außerdem die Möglichkeit, sich die Umrisse der zu suchenden Objekte anzeigen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass der Spieler nicht endlos suchen muss, falls seine Vorstellung nicht mit der tatsächlichen Form des vermissten Gegenstands übereinstimmt. Auch klärt diese Funktion mögliche Begriffsunklarheiten. Wem das nicht reicht, für den stehen selbstverständlich auch die üblichen, wieder aufladbaren Tipps zur Verfügung.
Wie so häufig, treiben auch hier die Suchbilder die Handlung des Spiels voran, indem diese Objekte zur Verfügung stellen, die innerhalb der Geschichte benötigt werden.

Kurzweilige Minispiele

Vom Schwierigkeitsgrad sind die Rätsel so konzipiert, dass sie von jedem Spieler - wenn auch vielleicht nicht sofort - gelöst werden können. Ein Überspringen ist insofern nicht notwendig, aber möglich. Zudem sind die Minispiele graphisch ansprechend sowie abwechslungsreich und lockern die sonst so triste Geschichte etwas auf. Geboten werden unter anderem Puzzleaufgaben, Schieberätsel, Memory, Lichtspiele und einiges mehr.
Häufig ist beim Ausführen von Aktionen ein ganz präzises klicken erforderlich. Wird nicht exakt die richtige Stelle getroffen, so wird (trotz des richtigen Ansatzes) die Lösung nicht anerkannt und mehrere Versuche sind unvermeidlich. Mitunter (ver-) zweifelt der Spieler sogar an der korrekten Auflösung.

Gelungene Grafik, mäßige Atmosphäre

Versprechen neben der Geschichte, das Menü und das (leider nicht vertonte) Intro vielleicht noch Grusel, so ist leider im restlichen Spiel nicht mehr viel davon zu bemerken. Zwar ist die gesamte Spielwelt in einem dämmrigen (zum Teil bewegten) Zeichenstil gehalten, der nett anzusehen ist, jedoch fehlen der Atmosphäre der passende Ton und einige Effekte. Eine dezente, schon im Hintergrund verschwindende Musik ist zwar gegeben, allerdings bewirkt diese keine Gänsehaut. Auch ein paar düstere Gespräche mit möglichen Schlossangestellten wären der Stimmung dienlich gewesen.

Fazit: "Bluebeard's Castle" ist eine kurzweilige und Vorabend füllende Unterhaltung, mit leichten Schwächen. An sich kein schlechtes Wimmelbildspiel, allerdings hat "Bluebeard's Castle" mit ziemlich harter und guter Konkurrenz zu kämpfen und erreicht daher nur Mittelmaß.

Sarah Mehring



CD-ROM | Erschienen: 24. Juli 2012 | FSK: 6 | PC | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Systemanforderungen: Windows XP/Vista/Win7
Arbeitsspeicher: 512 MB
Festplattenspeicher: 518 MB
Prozessor: 800 MHz
DirectX: 8.0

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