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 Aralorn, Band 1: Die Wandlerin

Serie: Aralorn, Band 1
Autoren: Patricia Briggs
Übersetzer: Michael Neuhaus
Verlag: Bastei Lübbe

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Eigentlich ist sie die Tochter eines berühmten Adelshauses. Doch anstatt ein privilegiertes Leben zu führen und jung zu heiraten, verdingt sich Aralorn als Söldnerin und Spionin. Neben ihren durchschnittlichen Kampfkünsten kommt ihr dabei vor allem ihre magische Gabe, die Gestalt wechseln zu können, zugute: Aralorn verwandelt sich in eine Maus oder verändert das Aussehen ihres Gesichtes, wenn es ein Auftrag verlangt. Als ihr Dienstherr sie jedoch damit beauftragt, den mächtigsten Magier des Reiches auszuspionieren, gerät sie in Schwierigkeiten. Denn schnell stellt sie fest, dass der äußerst beliebte Geoffrey alles andere als der Gutmensch ist, für den ihn alle halten. E manipuliert die Menschen mittels Zauberei, damit sie sich ihm unterordnen ohne es zu merken. Es gelingt Geoffrey sogar, den jungen König Myr in Misskredit zu bringen und in die Flucht zu schlagen. Als Aralorn es wagt, die Motive des mächtigen Zauberers in Frage zu stellen, sieht sie sich gezwungen, außer Landes zu fliehen. Versteckt in den Bergen trifft sie ausgerechnet Myr, der sich dort ebenfalls mit einer kleinen, aber treuen Armee verschanzt hat, um sich zum Kampf gegen seinen übermächtigen Gegner zu rüsten. An seiner Seite trifft sie den Wolf wieder, den sie vor Jahren aus einer Falle gerettet hat. Nur, dass sie jetzt feststellt, dass der Wolf gar kein echter Wolf ist …

Mit ihrer Urban Fantasy-Reihe um die Gestaltwandlerin Mercy Thompson wurde Patricia Briggs zur Bestseller-Autorin. Dass sie vor ihrer großen Erfolgsreihe auch High Fantasy-Romane geschrieben hat, wissen viele Leser gar nicht. Bei "Aralorn – Die Wandlerin" handelt es sich um ihren Debütroman, der bei seiner Erstveröffentlichung 1993 in den USA grandios floppte – und im vergangenen Jahr in überarbeiteter Neuauflage auf die Bestsellerlisten sprang. Jetzt ist die deutsche Übersetzung gefolgt. Interessant ist, dass sich in diesem Buch bereits Briggs Liebe zu Gestaltwandlern und Wölfen abzeichnet, auch wenn "Aralorn" mit seinem pseudo-mittelalterlichen High Fantasy-Setting eine ganz andere Atmosphäre verströmt als die Mercy Thompson-Bücher. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die schönen Charakterzeichnungen im Allgemeinen und die starke Frauenfigur im Mittelpunkt im Besonderen. Wert legt die Autorin zudem nicht nur auf den Widerstand ihrer Heldin gegen ihren Gegner, sondern auch auf das zarte Band, dass sie zu einem ihrer Gefährten langsam, beinah scheu, knüpft.

Dass es sich beim vorliegenden Buch aber um Briggs Debüt-Roman handelt, ist allerdings ebenfalls spürbar: Obwohl die Autorin eine nette Geschichte erzählt, verfügen Storyaufbau und Stil noch über nicht die Raffinesse, die Patricia Briggs spätere Bücher auszeichnen. Übergänge in der Handlung kommen mitunter etwas zu abrupt und der Weltenaufbau ist zwar interessant, bleibt aber im Vergleich zu anderen Romanen aus ihrer Feder noch etwas an der Oberfläche. Das macht "Aralorn – Die Wandlerin" nicht zu einem schlechten Buch. Immerhin kopiert die Autorin nicht die Formel zahlloser High Fantasy-Epen, sondern konzentriert sich auf eine kleine, in sich abgeschlossene und dichte Geschichte, in der zwar auch das Böse besiegt werden muss, die aber nicht in Dutzende Charaktere und gewaltige Schlachten ausufert. Es ist ein durchaus lesbarer High Fantasy-Roman, der seine Momente hat. Aber mit späteren Büchern von Briggs kann er nicht ganz mithalten.


Eine Leseprobe findet man auf der Verlags-Website.

Christian Handel



Taschenbuch | Erschienen: 1. Januar [Value3] | ISBN: 9783404206803 | Originaltitel: Masques | Preis: 9,99 Euro | 381 Seiten | Sprache: Deutsch

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