Mit dem Rauchen aufzuhören ist ein Wunsch vieler Menschen. Außerdem ist es an Silvester auch immer ein beliebter Vorsatz für das neue Jahr, der allerdings in den meisten Fällen nicht eingehalten wird. Das Buch "Phönix - Schluss mit Rauchen!" soll ein Leitfaden auf dem Weg zum Nichtraucher sein ...

Ratgeber zum Thema Rauchen gibt es wie Sand am Meer und in allen steht doch das gleiche, oder? Das kann man so nicht unbedingt sagen. Bücher, die versprechen, dass man nach der Lektüre ganz leicht rauchfrei wird, sind völliger Quatsch, denn leicht ist der Weg zum Nichtraucher schon mal gar nicht. Bei diesem Buch namens "Phönix" haben sich zwei Autorinnen zusammen gefunden, die zusammen sowohl aus Erfahrung am eigenen Leib oder an Patienten als auch vom gesundheitlichen Standpunkt schreiben können. Katrin Hoerner leitet das Gesundheitsressort von "Focus-Online", nachdem sie schon bei anderen Gesundheitsportalen im Internet tätig war, und hat selbst mal geraucht und mit dieser Methode aufgehört. Dr. med. Gudrun Starringer ist Ernährungsmedizinerin und kennt sich in den Themenbereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung sehr gut aus.
"Phönix" hat sich zum Ziel gesetzt, kein gewöhnlicher Ratgeber zu sein. Das ist ein großer Pluspunkt, denn dementsprechend wirkt dieser Ratgeber auch nicht wie eine trockene wissenschaftliche Abhandlung. Vielmehr wurde hierbei auf eine Rahmengeschichte gesetzt, die zum einen auflockert, zum anderen weitere Vorschläge und Problemlösungen gibt.
Zunächst einmal ist der Ratgeber grob in zehn Schritte unterteilt, die sich unter anderem mit den übergeordneten Themen Sport, Ernährung, Durchhaltevermögen, Wille, Rückfälle und Belohnungen beschäftigen. Dabei geht es zunächst um Fragen wie "Wie abhängig sind Sie vom Nikotin?" oder um das Fassen eines Entschlusses. Das Buch sagt auch ganz klar, dass es ohne den eigenen Willen nicht klappen wird, und dass der Entschluss, rauchfrei zu werden, aus eigenem Antrieb resultieren muss. Zudem werden Hilfen vorgestellt, wie zum Beispiel das Rauchertagebuch, um seinen Konsum zu untersuchen, oder der Nichtrauchervertrag, um seinen Beschluss schwarz auf weiß vor sich zu haben. Auch Entspannungstechniken werden vorgestellt, um eventuell auftretende nervöse Zustände einzudämmen. Außerdem werden die besten Sportarten vorgestellt, die einen Ausgleich für das Rauchen darstellen und außerdem dafür sorgen, dass die oft gefürchtete Gewichtszunahme nach dem Aufhören nicht auftritt. Insgesamt ist diese Technik in zehn Schritten sehr gut durchstrukturiert. Zunächst regt sie zum Nachdenken über das eigene Rauchverhalten an, dann zeigt sie, in welchen Situationen geraucht wird, dann folgt der erste Schritt zum rauchfreien Leben und so weiter.
Neben all diesen Praxistipps gibt es - wie schon kurz erwähnt - eine Rahmengeschichte. Diese Geschichte erzählt das Leben von Claudia. Sie beschreibt vor allem Claudias Leben als Raucher. Die Geschichte um Claudia zieht sich durch den ganzen Ratgeber und korrespondiert mit den einzelnen Schritten, die gerade erklärt werden. Insgesamt ist diese Rahmengeschichte ganz nett zu lesen und lockert das Ganze ein wenig auf, allerdings ist sie an einigen Stellen etwas abstrus und weit hergeholt. Zwischendurch erscheinen zum Beispiel der Nikotinteufel und ein Phönix, der seine Federn erst wiederbekommt, wenn Claudia mit dem Rauchen aufhört. Bei der Rahmenhandlung hätte man vielleicht auf ein bisschen weniger Phantasie setzen sollen.
Außerdem gibt es noch mehrmals in dem Buch den Verweis auf das Focus Online Portal, in dem es noch weitere Tipps für den Weg zum Nichtraucher sowie ein Forum gibt. Ein netter weitergehender Service.

Fazit: Ein Ratgeber, der nicht so trocken ist wie viele seine Kollegen, was unter anderem aus der netten Rahmengeschichte resultiert. Die Tipps, die gegeben werden, sind zwar nicht neu und bahnbrechend, aber nützlich und effektiv.
Allerdings ist es wie bei jedem Nichtraucher-Ratgeber: Wer nicht den Willen hat, das Rauchen aufzugeben, wird es nach der Lektüre dieses Ratgebers auch nicht tun. Denn ich muss zugeben, dass auch ich rauche und ich tue es noch immer, obwohl ich "Phönix" gelesen habe.