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 Grim Tales: Das Vermächtnis

Serie: Grim Tales, Folge 2
Verlag: Astragon

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Eine düstere und gleichzeitig märchenhafte Geschichte erwartet den Spieler in dem Wimmelbild-Adventure "Grim Tales: Das Vermächtnis". Die Protagonistin wird zu Beginn des Spiels von ihrer Schwester zur Taufe des Sohnes eingeladen. Dieser Einladung kommt diese nur zu gerne nach, hatte sie doch seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Schwester. Nun freut sie sich, ihren Neffen zum ersten Mal zu sehen.

Im prunkvollen Familienanwesen angekommen, ist allerdings alles auf schreckliche Weise verkehrt: Die Zimmer sind verlassen, riesige Wölfe umschleichen das Haus, alles ist dunkel und unheimlich, in der Wiege im Kinderzimmer liegt statt des Babys ein Wolfsjunges... Nur stückweise kommt das Familiengeheimnis ans Tageslicht. Vor dessen Enthüllung gilt es, jede Menge Rätsel zu lösen, das verwinkelte Anwesen gründlich zu durchforschen und eine Katastrophe ungeschehen zu machen.

Es gibt viel zu tun!

"Grim Tales - Das Vermächtnis" ist genau das Richtige für alle Wimmelbild-Fans, die versponnene Geschichten mit Märchen-Touch, unheimliche Schauplätze und viele Rätsel schätzen. Die Spieldauer ist sehr großzügig ausgefallen, es gibt viel zu tun - was die meiste Zeit über ein Pluspunkt ist: Nie hat man das Gefühl, durch die Geschichte zu hetzen oder das Spiel allzu schnell gelöst zu haben. Die eigentlich erfreuliche Länge wandelt sich aber streckenweise leider zur Langatmigkeit. Bald fühlt der Spieler sich wie auf einer endlosen Schnitzeljagd, in der er nur noch Dinge einsammelt und anwendet: Objekt A öffnet Tür B, Gegenstand C macht den Weg zu Gang D frei, Schlüssel E schließt Schrank F auf ...

Praktisch: per Mausklick direkt zum richtigen Ort

Zum Glück sind aber weite Laufwege kein Muss! Sehr nützlich ist in dieser Hinsicht das Kompass-Symbol am unteren rechten Bildschirm. Dahinter verbirgt sich eine Karte des kompletten Anwesens mit Markierungen, wo man bereits war und welche Bereiche noch verschlossen sind. Bei allen Räumen ist zudem die aktuelle Liste der offenen Aufgaben verzeichnet. Will der Spieler einen Raum betreten, kann er sich per Klick auf die Karte direkt dorthin befördern - eine tolle Idee, die man in Wimmelbild-Games eher selten findet! Trotzdem sind die vielen, vielen Botengänge irgendwann ermüdend, vor allem, weil die zu bewältigenden Aufgaben größtenteils Wimmelbild-typisch absurd sind. Um ein paar Sägespäne zu entfernen, muss zunächst ein Fächer organisiert werden (Pusten geht selbstredend nicht); ein kleiner Blumentopf kann nur mit einer speziellen Harke umgegraben werden und auch wenn ein scharfes Messer im Inventar liegt, ist dies noch keinesfalls ein Ersatz für die an dieser Stelle geforderte Schere!

Anspruchsvolle Minispiele warten

Unterbrochen wird die lange Schnitzel- und Objektjagd glücklicherweise immer wieder von schön gestalteten Wimmelbildern und abwechslungsreichen Minispielen, die teilweise sogar richtig schwer sind. In dieser Hinsicht macht "Grim Tales: Das Vermächtnis" alles richtig und serviert als Rätsel zwischendurch nicht die immer gleichen Memory- oder sonstigen altbekannten Spielchen, sondern richtige Herausforderungen, zum Beispiel Mathaufgaben oder Logikrätsel. Bei Bedarf können die Minispiele nach einer gewissen Zeitspanne auch übersprungen werden.

Richtig schön ist auch die Grafik: Die Schauplätze sind angemessen verwunschen, manchmal gruselig und düster, immer detailliert und liebevoll gezeichnet. Zwischendurch gibt es kleine animierte Sequenzen, die das Geschehen unterbrechen und für etwas Grusel und Action sorgen.

Unterm Strich überwiegen hier auf jeden Fall die Pluspunkte: tolle Grafik, eine spannende Geschichte, knackige Rätsel, eine sehr lange Spieldauer und eine märchenhaft-schaurige Atmosphäre. Wen es nicht stört, pausenlos auf der Jagd nach dem immer nächsten Objekt zu sein, der sollte hier unbedingt zugreifen! Nach "Grim Tales 1: Die Braut" ist also auch dieses Game wieder eine Empfehlung.

Christina Liebeck



CD-ROM | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 9. August 2012 | FSK: 6 | Originaltitel: Grim Tales: The Legacy | PC | Preis: 9,99 Euro | Sprache: Deutsch | Systemanforderungen: Betriebssystem: Windows XP/Windows Vista/Windows 7
Proessor: 2.5 GHz
Arbeitsspeicher: 1024 MB
DirectX: 9.0
Festplatte: 749 MB

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