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 White Crows, Band 1: Herz aus Stahl

Serie: White Crows, Band 1
Autoren: Djief
Illustratoren: Djief
Übersetzer: Thomas Schöner
Verlag: Splitter Verlag

Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Frank hat's vergeigt: die Schmuggler atomisiert, sämtliche Spuren beseitigt, die monatelangen Vorbereitungen, einen entscheidenden Schlag gegen den Waffenhandel zu führen, zunichte gemacht. Und darüber hinaus Hohn und Spott auf sich gezogen. Dabei hat man es als Mensch auf Primor, dem stählernen Stadt-Planeten, schon schwer genug. Keine einzige der Tausenden Rassen, die hier so etwas wie ihren zentralen Treffpunkt angelegt haben, ist gut auf die Menschheit zu sprechen. Jahrhunderte der Enttäuschungen, des Betruges, der Auseinandersetzungen und leidvollen Erfahrungen haben den Menschen einen Ruf eingebracht, der sie zum Abschaum degradiert.
Zwar lässt sich Frank Willis nicht unterkriegen, schließlich kann er unzählige Erfolge vorweisen und gilt als einer der besten Ermittler von Sektor 4, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihm. In der heikelsten Phase der Ermittlungen bekommt er unangekündigt Besuch. Seine minderjährige Tochter steht vor der Tür seiner winzigen Behausung. Der notorische Einzelgänger soll den Aufpasser für die fünfzehnjährige Shelly spielen, die von den zwei Millionen Bewohnern der Kolonie Blue Star als einziges Wesen deren Vernichtung überlebt hat.

Jean-François Bergeron "DJIEF", deutschen Comiclesern nicht zuletzt als Illustrator der genialen siebenbändigen Serie "Götterdämmerung" bekannt, versucht sich in "White Crows" als Universalgenie. Szenario – mit leichter Hilfestellung von Mikaël -, Text und Zeichnungen sind aus einer Hand.

Das Szenario ist nicht gerade neu, überzeugt aber durch die vielen Details, die liebevolle Ausarbeitung und die fast ausufernde weiterführende Information, die DJIEF als Zugabe in einer Art Anhang zum Besten gibt. Auch die Geheimnisse der Protagonisten Frank und Shelly sind nett verpackt und originell verschlüsselt. Die Rolle des vorlauten, hilfsbereiten und durchaus sturen Roboters Vektor erscheint zwar wie eine moderne Mischung aus R2D2 und C-3PO, überzeugt aber ebenso wie die vielen Aliens und ausnehmend hässlichen Kreaturen, die dieses faszinierende Universum in "White Crows – Herz aus Stahl" bevölkern.
Der Text hingegen weist keine Schwächen auf. Knapp, zielführend und teilweise richtig witzig gelingt DJIEF sein Debüt als Autor hervorragend. Vor allem, da er sehr selten geschwätzig wird und eher die Bilder sprechen lässt.
Diese Bilder sind es, die "Herz aus Stahl" zu etwas Besonderem machen. Der gelernte Computer-Grafiker Bergeron verwebt exzellentes Charakterdesign mit futuristischen Hintergründen, die vom ersten Bild an überzeugen. Diese Welt ist düster, hart, gnadenlos und korrupt. Mittendrin ein Held wider Willen, der allen Widrigkeiten zum Trotz seinen Humor gewahrt hat – wenn auch einen sehr speziellen, eher sarkastischen.

Dank Überformat, sehr guter Druckqualität, dem großem Umfang von immerhin 56 Seiten, vor allem aber dank ausgefeilter Story und gelungener Zeichnungen ist "White Crows – Herz aus Stahl" eine Perle des Science-Fiction-Genres im Comic-Bereich, die es nicht zu verpassen gilt.

Wer sich vorab davon überzeugen möchte, sollte auf der Verlags-Webseite nachschlagen und die ausführliche Leseprobe bewundern.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 1. September 2012 | ISBN: 9783868694932 | Originaltitel: White Crows: Coer d'Acier | Preis: 13,80 Euro | 56 Seiten | Sprache: Deutsch

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