Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Severin Scholzen feiert seinen einhundertsechsten Geburtstag und es hätte eine so schöne Party werden können, wäre da nicht eine Kleinigkeit - er ist tot. Nur wissen das seine Gäste nicht und wenn es nach Omma Brock geht, soll das auch so bleiben. Schließlich war sein Tod ein bedauerlicher Unfall. So hat Omma Brock alle Hände voll zu tun, den verstorben Severin quietschfidel aussehen zu lassen, bis sie ihn später offiziell sterben lassen kann.
Doch irgendwas ist ja immer und so sprengt ein unbekannter Toter, der am Glockenseil von Sankt Blasius baumelt, die vergnügliche Feier. Das wiederum ruft Kommissarin Carola Coltella auf den Plan, die wenig begeistert ist alte Bekannte wiederzusehen: Omma Brock und Kaplan Florian Unkel.
Der Mord muss schnell aufgeklärt werden, so viel ist klar. Doch das Ermittlungstrio stößt bei seinen unkonventionellen Nachforschungen auf das eine oder andere Hindernis und gerät sogar selbst in tödliche Gefahr. Und schon bald ist die nächste große Feier geplant - Maries achtzehnter Geburtstag, der Enkelin von Severin Scholzen. Kann dieser rätselhafte Mordfall gelöst werden, bevor auch Marie in Gefahr gerät?
Schon wieder ein Mord in der Gemeinde Welterscheid! Daher ermitteln erneut die drei eigentümlichen Eifeler Omma Brock, Kaplan Florian Unkel und natürlich Kommissarin Carola Coltella. Die Story ist auch diesmal so unterhaltsam wie kurz (144 Seiten) und bietet jede Menge kuriose und bizarre Charaktere. Neben den drei Ermittlern, die sich auch gegenseitig das Leben schwer machen, erheitern weiterhin ominöse Schauspieler des Wildwest-Clubs, die irren
Rosenschwestern aus dem Kloster Steinursel, und ein suspekter Musiker aus Wuppertal den Leser. Auch Omma Brocks ständige Spötteleien gegenüber Unkel sowie ihre Bemühungen, Severin Scholzens Tod zu vertuschen, sind sehr amüsant. Es mag zwar kein tiefgründiger Humor sein, dennoch versteht die "
Mords-Reihe" zu unterhalten.
Interessant ist, dass die drei Protagonisten von drei verschiedenen Autoren zum Leben erweckt werden. So erschafft Ralf Kramp die resolute und ständig fluchende Omma Brock, Carsten Sebastian Henn formt den Kaplan und seine Backleidenschaft aus und Monica Mirelli kümmert sich um die Kommissarin, die sich neben den Mordermittlungen eingehend mit dem richtigen Geburtstagsgeschenk für ihren Vater beschäftigt. Obwohl drei Erzähler am Werk sind, gehen die einzelnen Kapitel mühelos ineinander über und wirken nicht im Geringsten holprig, was einen angenehmen Lesefluss beschert. Die Sprache selber ist locker, fast umgangssprachlich, und es werden immer wieder Redewendungen eingestreut. So haben einige Charaktere "von Tuten und Blasen keine Ahnung" und Omma Brock hat auch mal die "Arschkarte gezogen".
Der kleine KBV-Roman kommt in einem gelben Organzabeutel mit (Geburtstags-) Pustekuchen (kleine Torte zum Aufblasen) daher und eignet sich für Krimi-Fans als nettes Mitbringsel. Leider riecht der Pustekuchen leicht chemisch und ersetzt die bisherige süße, schokoladige Beigabe.
Fazit: Der Leser bekommt mit "Mords-Geburtstag" einen wirklich humorvollen und kurzweiligen Krimi geboten, der sich selbst nicht ganz so ernst nimmt. Leider ist dieses Vergnügen einfach viel zu schnell vorbei.