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Sharon ist mit ihren dreißig Jahren eine professionelle Domina, die ihre Dienste einbringt, um die dunkelsten Träume ihrer Kunden zu befriedigen. Sharon glaubt an ihren Job und kennt ihre Neigungen und durch ihre Liebe zu ihrem Beruf kann sie sich vieler Stammkunden rühmen. Einer davon ist Dave, der immer wieder für ein paar Wochen in der Stadt ist und dann Sharons Dienste in Anspruch nimmt. Dave ist mit seinem südländischen Typ eine echte Augenweide und einer der wenigen Kunden, mit denen Sharon sich auch ab und an einen Fick gönnt. Doch wenn man sich so lange kennt, bleibt auch hier eine gewisse Vertrautheit nicht aus und so erfährt Dave von Sharon, dass sie eigentlich eine Switcherin ist, aber in ihrem Job ihre submissive Seite außen vor lässt.
Was Sharon nicht ahnt, auch in Dave schlummert ein echter Dom und mit dieser einfachen Aussage hat sie sein Interesse geweckt. Und bei einer gemütlichen Runde Wein fordert er Sharon zu einer Wette auf, der Einsatz - ein Rollentausch und der Verzicht auf ein Safeword. Spätestens hier hätten bei Sharon sämtliche Alarmglocken angehen sollen, aber eingelullt vom Alkohol lässt sie sich auf das Spiel ein und verliert. Und damit beginnt ein Spiel ohne Sicherheitsnetz in den Tiefen des Sadomasochismus. Doch während Sharon am Anfang noch begeistert ist, schlägt ihre Begeisterung schon bald in eine verliebte Schwärmerei um. Der Anfang einer gefährlichen Hörigkeit ist gegeben. Doch wie soll sie dem ein Ende setzen, ohne Safeword?
Spätestens nach " Shades of Grey" ist BDSM aus seiner Versenkung getreten und kämpft nun im Licht der Öffentlichkeit um Anerkennung.
Mit "Safeword" legt Nala Martin nun einen Debütroman vor, der sich ebenfalls mit SM beschäftigt. Nala Martin greift dabei auf ihre langjährigen Erfahrungen als Domina zurück um ihre Hauptfigur zum Leben zu erwecken.
Eigentlich ist ihre Figur hauptberuflich eine Domina und hat bei ihren Kunden das Sagen, doch lässt sie sich auf eine Wette ein, verliert und ordnet sich daraufhin ihrem Kunden unter. Soweit so gut. Doch während Martins Hauptfigur als Domina die volle Kontrolle hat, verliert Sharon als Sub sehr schnell die Kontrolle und aus dem erotischen Spiel wird tödlicher Ernst.
Sicherlich entsprechen die SM-Szenen von unerbittlichen Schlägen und dem totalen Machtverlust den Fantasien eines jeden SM-lers, aber damit hört die Gemeinsamkeit zu SM auch schon auf. Vielmehr bestärkt die Autorin die Leser in einer schlechten Meinung gegenüber SM, denn was hier an Rahmenhandlung passiert geht gegen jede gute Regel des SMs - wo es vor allem darum geht, sich gegenseitige Lust zu verschaffen, auch wenn die dazugehörigen Praktiken den Otto-normal-Bürger etwas irritieren mögen.
Aber die hier zur Schau gestellte Hörigkeit von Sharon und die bedingungslose Unterwerfung und Demütigung durch ihren Kunden, über alle Grenzen hinaus, ist einfach unrealistisch. Man hofft zumindest, dass niemand so was mit echtem SM verwechseln würde oder real erleben muss.
Wenigstens stellt Nala Martin am Ende klar, dass diese Beziehung absolut nichts Gutes ist, und bringt dann diese unschöne Geschichte zu einem guten Ende und bekommt so noch einmal die Kurve. Dadurch bleibt dem Leser ein sehr gemischtes Gefühl am Ende jedoch nicht erspart. Sicherlich, als erotische Fantasie kann diese Story mit seinen SM-Szenen voll punkten, doch niemand sollte auf die Idee kommen diese Geschichte für bare Münze zu nehmen und mit BDSM gleichzusetzen.
Wer trotzdem neugierig geworden ist, die
Verlagsseite bietet einige zusätzliche Informationen.