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Auf der karibischen Insel Saint Marie fällt der Polizist Charlie Hume einem Verbrechen zum Opfer. Als Vertreter Großbritanniens war er in der Polizeistation von Honoré tätig. Um seinen Tod aufzuklären, muss ebenfalls ein Brite her, und so findet Detective Inspector Richard Poole seinen Weg nach Saint Marie - direkt mitten ins Paradies.
Für den britischen Ermittler ist es aber alles andere als Erholung. Trotz romantischem Strandhaus, wunderbarem Ausblick aufs strahlend blaue Meer und traumhaft schöner Atmosphäre, fühlt er sich unwohl. Die Hitze macht ihm zu schaffen und mit der lockeren Art der Bewohner Saint Maries hat er als steifer Brite doch so einige Probleme. Trotz all dieser schwierigen Umstände, bleibt er mit Hingabe seiner Profession treu und löst diesen und auch weitere Fälle mit Intelligenz und Fantasie. Dass seine französische Kollegin, Camille Bodhey, häufig einen großen Anteil an der Aufklärung der Morde hat, kann er jedoch erst einmal nicht zugeben. Wird er länger in der Karibik bleiben oder führt sein Heimweh dazu, dass er schneller abreist als gedacht? Aber wer würde sich dann um die Mörder kümmern?
"Death in Paradise" hat ihre Wurzeln in Frankreich, wird allerdings mit Unterstützung der BBC produziert. Diese franko-britische Kooperation hat eine unterhaltsame und intelligente Krimireihe hervorgebracht. Trockenen britischen Humor bekommt der Krimifan hier allerdings weniger geboten. Vielmehr geht es karibisch-locker zu und genau das macht dem Londoner Detective Inspector Richard Poole schwer zu schaffen. Der Lebensstil seiner neuen Kollegen ist ihm fremd; er vermisst sein geliebtes England über alles. Leichtigkeit, strahlendblauer Himmel, Palmen, nette Menschen, frische Schalentiere zu den Mahlzeiten - all diese Annehmlichkeiten, über die sich viele freuen würden, jagen ihm nur Schauer über den Rücken. Er sehnt sich nach Regen, kühlem Wetter und - sehr wichtig - englischem Essen. Für ein Roastbeef und englischen Tee würde er fast alles tun.
Eigentlich wollte er nach dem ersten Fall die Insel schnellstmöglich wieder verlassen, aber er bleibt zunächst für insgesamt acht Serien-Folgen auf Saint Marie. Bis zum Schluss aber - das darf verraten werden - wird er sich mit dem karibischen Klima nicht anfreunden.
Mit Ben Miller ist die Rolle des Richard Poole glänzend besetzt. Und dank des Fingerspitzengefühls der Serienmacher sieht man ihm seine Verzweiflung in der Hitze in jeder Szene an. Seine Kollegen in der Polizeistation von Honoré sind überaus sympathisch, so lässt sich nur schwer verstehen, wie er den fortwährenden Einladungen zum Feierabend immer wieder aus dem Weg gehen kann. Doch verliert die Person des Inspectors dadurch nichts von seiner Liebenswürdigkeit - so sehr sie sich selbst dagegen sträubt. So steif ist er nämlich dann doch nicht. Sein Humor ist hin und wieder schelmisch, manchmal unfreiwillig. Hilflos ist er allerdings nie. "Death in Paradise" ist kein "Monk"-Aufguss, auch wenn Poole sich mal eigentümlich bewegt während er die Tat nachvollzieht, und kann so manch anderer Krimiserie zeigen, wie verzwickt und überraschend Mordaufklärungen immer noch sein können.
Obwohl alle Figuren der Serie interessant sind, steht doch der britische Inspector als deplatzierte und dadurch leicht skurrile Figur im Fokus. Alle anderen bleiben hinter ihm recht blass, da steckt noch einiges an Potential.
Leider ist die Synchronisation nicht ganz gelungen. Im Besonderen klingt die deutsche Fassung der Camille viel steifer, als es zu ihrem Charakter passt. Wer also gerne auf Englisch schaut, sollte hier die Originalsprache wählen.