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1896: In der Stadt
Silvertown steht die große und glanzvolle Hochzeit von Lillian und William an. Doch einen Tag vor diesem bedeutendem Ereignis wird die junge Braut ermordet und kurz darauf verschlingt ein dichter Nebel die komplette Stadt. Nach einiger Zeit gerät diese in Vergessenheit und scheint sogar von sämtlichen Karten getilgt zu sein.
Heute: Eine junge Frau erhält einen mysteriösen Brief mit einem kurzen Inserat zu diesem Ereignis. Durch ihre eigene Vergangenheit von allem Übernatürlichen fasziniert, macht sie sich sofort auf den Weg, um
Silvertown zu finden und um selbst zu ermitteln, was damals passiert ist. Sie ist sich sicher, dort zum ersten Mal das Phänomen der "Dunklen Dimension" zu erleben. Und tatsächlich gelangt sie in die Stadt, die wie ausgestorben ist. Was ist mit den ganzen Menschen geschehen und was hat es mit dem Nebel auf sich? Je weiter sie in den Ort vordringt, desto mehr Rätsel tun sich ihr auf.
Schaurig gute GeschichteSchon der Vorspann von "Dark Dimensions - Stadt im Nebel" wirkt unheilvoll und macht neugierig. Die Stimme eines Besessenen und das Objekt seiner Begierde - dann der Sprung zu der namenlosen Protagonistin, deren Rolle der Spieler in diesem Wimmelbild-Adventure übernimmt. Diese erhält einen mysteriösen Brief, der sie nach Silvertown lockt. Wer oder was steckt genau dahinter? In dieser verlorenen Stadt gehen unheimliche Dinge vor und die Toten scheinen dort gefangen zu sein. Denn die ermordete Lillian Bennet erscheint der Heldin und bittet diese, sie und auch alle anderen dort gefangenen Seelen zu befreien. Damit das gelingt, muss der Abenteurer all seinen Mut zusammennehmen und immer tiefer in Silvertown vordringen und sich geheimnisvollen Phänomenen stellen, die zunächst mehr Fragen aufwerfen als beantworten. Spannung ist garantiert!
Schön ist, dass die namenlose Ermittlerin ihre Umgebung, die aus mehreren Stadtvierteln besteht, frei erkunden kann. Daher wird beim Erforschen der Spielwelt auch ein ausgewogener Adventure-Teil geboten. Die gefundenen und erspielten Gegenstände treiben die Handlung weiter voran und sind logisch und recht zeitnah einzusetzen.
Unheimliche Gestaltung - nichts für KinderDie gesamte Spielwelt ist detailreich und schön schaurig gestaltet. Der Spieler bewegt sich durch eine verlassene und verrottete Ortschaft, die immer wieder neue beklemmende Elemente bereit hält - finstere Botschaften oder unheildrohende Erscheinungen. Besonders Furcht einflößend ist die verlassene und blutige Fleischerei in einem Kellergewölbe. Dabei ist die Grafik des gesamten Spiels wirklich überzeugend und an manchen Stellen sogar fast fotorealistisch. Weiter wird die Stimmung durch gespenstische Soundeffekte und passende Musik unterstützt, die nicht im Geringsten stören, sondern die düstere Stimmung optimal abrunden. So ist oftmals das Krähen von Vögeln zu vernehmen, trappelnde Geräusche zu hören, tropfendes Wasser sowie auch Donner und Blitze begleiten den Abenteurer an diesem verfluchten Ort. Auch ganz subtile Spieluhrenmusik vermag es dem Spieler einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Zudem hebt sich positiv die englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln hervor, die den Spieler neugierig macht und gekonnt in das Spielgeschehen einführt. Hier stimmt einfach alles.
Zu beachten ist, dass das Spiel für jüngere Kinder eventuell zu gruselig sein könnte.
Atmosphärische Wimmelbilder fordern zum Mitdenken aufPassend zur Geschichte und der düsteren Atmosphäre präsentieren sich auch die Wimmelbilder. Dabei sind die vorhandenen Objekte stimmig und nicht willkürlich platziert. Zudem enthalten die Suchbilder neben alten, abgenutzten und teils zerbrochenen Gegenständen weiterhin Spinnennetze, Insekten, Waffen und Knochen, die für eine schauerliche Stimmung sorgen. Weiter fällt angenehm auf, dass die Bilder klar, nicht maßlos vollgestopft sind und die Objekte, trotz einiger erfolgreicher Verstecke, gut zu finden sind.
Als kleine Herausforderung gibt es die gelb markierten Suchbegriffe, die eine weitere Aktion erfordern, bevor der gesuchte Gegenstand tatsächlich entdeckt werden kann. So ist beispielsweise zunächst (unaufgefordert) ein Schraubendreher auszumachen, mit dem eine Auster geöffnet und letztendlich die gesuchte Perle gefunden werden kann. Obwohl diese kleinen Rätsel nicht sonderlich schwer sind, wird der Spieler dennoch zum Mitdenken animiert. Wem trotzdem nicht der rettende Einfall kommen will, der kann auf die zur Verfügung stehenden Tipps zurückgreifen, die sich nach kurzer Zeit wieder aufladen.
Minispiele - mal knifflig, mal leichtNeben einer spannenden Geschichte und stimmungsvollen Wimmelbildern, gehören abwechslungsreiche Rätselaufgaben einfach dazu. Davon werden hier eine Menge geboten, die zur jeweiligen Umgebung passen und sehr schön mit dem Spielgeschehen verknüpft sind (der Abenteurer stößt dabei auf Informationen, mit denen einige Rätsel ganz leicht zu lösen sind). Unterhalten wird der Spieler beispielsweise mit traditionellen Schieberätseln, die entweder schon auf den ersten Blick gelöst werden können oder teilweise ganz schön knifflig ausfallen - ein gutes Gleichgewicht. Sind die Minispiele überwunden, werden Tore geöffnet oder Gegenstände freigegeben, die für den weiteren Fortgang der Ermittlungen notwendig sind. Wer einmal ein Denkrätsel nicht zu lösen vermag, der muss nicht verzweifeln, denn es besteht die Möglichkeit die Minispiele nach Belieben zu überspringen.
Insgesamt ist "Dark Dimensions - Stadt im Nebel" ein gelungenes Wimmelbild-Adventure. Denn die interessant inszenierte Story und die packende Atmosphäre sorgen für kurzweiligen Spielspaß an einem Nachmittag.