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Ken Follett ist zurück. Nach "
Sturz der Titanen" erscheint mit "Winter der Welt" der zweite Teil der
Jahrhundert-Saga. Ob Russland, Amerika oder Deutschland, die Zeit vor und während dem Zweiten Weltkrieg verändert jedes der Länder und zahlreiche Schicksale.
1933: Maud von Ulrich hat in Deutschland ein neues Zuhause gefunden. Doch machtlos muss sie mit ansehen, wie die Gesellschaft sich verändert. Der Antisemitismus verbreitet sich, Ausländer, Juden und Sozialdemokraten werden zunehmend schikaniert und sehen sich Repressalien ausgesetzt. Maud und ihr Mann Walter kämpfen gegen die Nationalsozialisten an, haben am Ende jedoch das Nachsehen. Der Zweite Weltkrieg beginnt.
1943: Der Zweite Weltkrieg tobt - und kostet unzählige Leben. In dieser schweren Zeit hat es auch die Familie von Ethel nicht leicht. Ihr Sohn zieht in den Krieg, England wird von den Deutschen bombardiert und zu ihrer Freundin Maud in Deutschland gibt es keinen Kontakt mehr. Doch Ethel kämpft, wie sie immer gekämpft hat und versucht unermüdlich, die Welt zu verändern.
1945: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei - und hinterlässt allerorts Trümmer. Der Brennpunkt: Deutschland. Die Kluft zwischen Amerika und Russland wächst. Und erneut steht die Familie von Ulrich vor großen Veränderungen und beklagt zahlreiche Opfer.
Was hält das Schicksal noch für sie bereit?
Es ist schwer, für ein Buch wie "Winter der Welt" eine solide Zusammenfassung zu schreiben. Ken Follett versteht es ausgezeichnet, mit zahlreichen Storylines zu jonglieren und ausgefeilte Fäden zu spinnen. Auf insgesamt 1021 Seiten malt der Autor ein Bild der Zeit zwischen 1933 und 1945. Im Mittelpunkt stehen die bekannten Charaktere aus dem ersten Teil sowie ihre Nachfahren. Die nächste Generation übernimmt quasi das Ruder. Und anhand der persönlichen Veränderungen eben jener Hauptpersonen wird dem Leser auch recht schnell deutlich, welche furchtbare Auswirkungen die politischen Kräfte auf normale Menschen haben.
Der Autor teilt das Buch dabei in drei Teile auf. Den Beginn macht die Vorkriegszeit ab dem Jahr 1933. Allerorts kommt es zum Vormarsch des Faschismus - ob in England, Frankreich, Spanien, Italien oder Deutschland. Mitzuerleben, wie sich dies zum Krieg weiterentwickelt, ist so spannend wie beängstigend.
Die Zeit ab 1939 muss nicht extra erwähnt werden. Der Zweite Weltkrieg tobt und Follett gelingt es ausgezeichnet, dem Leser mit unter die Haut gehenden Details und tragischen Opfern - auch unter den Hauptpersonen - dem Atem zu rauben.
Die Nachkriegszeit bringt ein Aufatmen, wenn auch nicht für lange. Hier werden schon die Grundlagen für den Kalten Krieg gelegt - was der Leser absehen kann. Für einige der Protagonisten steht erneut eine schwere Zeit bevor.
Wenn der Leser nach 1021 Seiten das Buch zuschlägt, tut es fast schon weh, von dem liebgewonnenen Charakteren Abschied zu nehmen. Folletts Bücher werden nicht umsonst regelmäßig Bestseller. Seine Geschichten fesseln durch tiefschichtige Charaktere und spannende politische Entwicklungen.
Fazit:
Es ist schwer in Worte zu fassen, welch faszinierende Welt Ken Follett stets erschafft. Politische Verwerfungen, spannende Schicksale und tiefschichtige Charaktere vermischen sich zu einem beeindruckenden Stoff.
Weitere Informationen sowie eine Leseprobe finden sich auf der Website des Verlages:
Die Jahrhundert-Saga II: Winter der Welt