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Sein Kind zu verlieren ist wohl die schlimmste Angst eines jeden Elternteils. Besonders durch ein schreckliches Verbrechen. Paul Herzfeld ist Rechtsmediziner und jeden Tag mit den Gräueltaten konfrontiert, zu denen Menschen fähig sind. Umso beängstigender ist es für ihn, als er in einer schrecklich zugerichteten Leiche einen Zettel mit dem Namen und der Telefonnummer seiner Tochter Hannah findet. Paul ist mehr als beunruhigt und versucht Hannah zu erreichen. Dabei muss er feststellen, dass seine Tochter Opfer einer Entführung geworden ist. Ihm wird unmissverständlich klar gemacht, dass er den Anweisungen Folge zu leisten und niemanden zu involvieren hat, wolle er Hannah lebendig wiedersehen. Paul will wirklich alles tun, um seine Tochter zu retten, auch wenn er dafür Beweise unterschlagen und Vorschriften ignorieren muss. Damit gerät er in eine "morbide Schnitzeljagd", die er allein nicht meistern kann. Denn sein nächster Hinweis, eine weitere Leiche, findet sich auf Helgoland. Doch ist die Insel für Paul durch die momentane Wetterlage unerreichbar.
Zu seinem Glück entdeckt die Comiczeichnerin Linda Kaminski den nächsten Hinweis und nimmt sogar Kontakt zu ihm auf. Für Paul gibt es nur eine Lösung: Linda soll eine ferngesteuerte Obduktion an der Leiche durchführen. Doch abgesehen davon, dass Linda so etwas noch nie getan hat und vor dieser Aufgabe zurückschreckt, hat sie ihre ganz eigenen Sorgen. Sie ist vor ihrem unberechenbaren Stalker nach Helgoland geflohen und sie hat die furchtbare Ahnung, dass Danny sie bereits dort aufgespürt hat …
Was kommt dabei heraus, wenn sich Deutschlands bekanntester Rechtsmediziner Michael Tsokos und Bestsellerautor Sebastian Fitzek zusammentun? Eine spannende Story über eine "morbide Schnitzeljagd", die den Leser bis zuletzt in Atem hält und gleichzeitig die Frage nach Recht und Gerechtigkeit thematisiert.
Mit "Abgeschnitten", dem - in vielerlei Hinsicht - bedeutungsschweren Titel, kreieren die beiden Autoren die Geschichte des Rechtsmediziners Paul Herzfeld, der um das Leben seiner entführten Tochter Hannah bangt. Zudem werden noch die Geschehnisse um die Comiczeichnerin Linda Kaminski mit eingeflochten, die vor ihrem destruktiven Ex-Freund Danny nach Helgoland geflohen ist und sich dort vor Ort als wichtige Hilfe für Herzfeld erweist. Dabei sind die vorhandenen Personen weitgehend real beschrieben, sodass der Leser mit ihnen leiden oder sich vor diesen fürchten kann.
Neben der für Fitzek typischen Eltern-Kind-Thematik ist dieser (leider weniger psychologische) Thriller ferner mit genauen Beschreibungen mehrerer Obduktionen gefüllt, die sowohl medizinische Details als auch die gleichzeitig entstehenden Geräusche und Gerüche enthalten. Dabei ist das angsteinflößende Element in diesem Roman nicht die oft sachlich beschriebenen Vorgehensweisen der Autopsien, sondern die grässlichen und abstoßenden Schilderungen der Taten eines sadistischen Vergewaltigers und das Leid seiner Opfer. Diese Grausamkeiten wären mitnichten nötig gewesen, da den Autoren schon zu Anfang, nur durch Andeutungen, welche den Leser im Ungewissen lassen, eine unheimliche Atmosphäre gelingt. Insgesamt beinhaltet dieser Thriller einige
kranke Charaktere, wobei die einen durch Schicksalsschläge zu dem wurden, was sie sind und die anderen … wer kann das schon sagen?
Fazit: "Abgeschnitten" beinhaltet einzelne, partiell erkennbare Wendungen und verfügt über eine dynamische Erzählstruktur (mit kurzen Kapiteln), wodurch die Geschichte fortwährend spannend und flüssig bleibt. Allerdings ist diese genauso brutal wie dramatisch und daher zweifellos nicht jedermanns Sache.
Viel Mühe wurde sich auch mit der Vorgeschichte zu "Abgeschnitten" gemacht. Wer mag, kann sich mit
"Ewig Mein" die (Vor-)Geschichte von Linda als mehrteiligen Trickfilm ansehen.
Weiterhin gibt es eine Leseprobe auf der Verlagsseite.