Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Der US-amerikanische Autor
Robert Ervin Howard (1906-1936) ist für seine zahlreichen Fantasy-, Abenteuer- und Horrorgeschichten bekannt. Doch einen Namen machte er sich vor allem mit seinen Figuren "
Conan" und "
Solomon Kane", die beide auch in Comics und Verfilmungen adaptiert worden sind - was ihren Bekanntheitsgrad zusätzlich steigerte.
Mit "Tote erinnern sich" veröffentlicht der Festa-Verlag nun den zweiten Band der Howard-Reihe, der unter anderem auch fünf ausgewählte Abenteuer des englischen Puritaners
Solomon Kane enthält.
Ganz in schwarz, mit einer feinen Maserung, präsentiert sich die vorliegende Ausgabe elegant und hochwertig. Der Buchrücken wird von goldenen Lettern geziert, die einen schönen Kontrast zu der dunklen Grundfarbe bilden. Das Lesebändchen und ein zusätzlicher, stabiler Schutzumschlag vollenden die Aufmachung dieses Werkes.
Dabei kann der Inhalt genauso, wie die äußere Erscheinung überzeugen. Auf über dreihundert Seiten finden sich sechzehn (Kurz-)Geschichten, darunter fünf von
Solomon Kane. In einigen Erzählungen geht es um Personen, die Rache für ihre baldige oder bereits geschehene Ermordung fordern. Dazu zählen die kurzen, düsteren und spannenden Geschichten wie etwa "Casonettos letztes Lied", "Tote erinnern sich" und "Schädel inmitten der Sterne". Nebenbei sind die Handlungsorte, in denen sich die jeweiligen Protagonisten bewegen recht abwechslungsreich: Sie agieren in Wüsten, in unterirdischen Gängen, Sümpfen, Wäldern, entlegenen Herbergen oder im exotischen Dschungel. Abwechslung bekommt der Leser allemal! Auch die fünf ausgewählten Abenteuer des mit Pistolen, Dolch und Degen ausgestatteten englischen Puritaners
Solomon Kane enthalten zum Teil spannende Kämpfe, blutige oder harte Textstellen, sodass sich diese Abenteuer zurecht in dieser Sammlung wiederfinden.
Die meisten Storys benötigen nur wenige Seiten, denn Howard verliert sich nicht, wie so mancher Autor, in unnötigen Nebenhandlungen, sondern er vermag es bildhaft und kurz zu formulieren. Trotzdem oder gerade deswegen fesselt er den Leser mit seinen atmosphärischen Handlungen und führt ihm sein großartiges Talent vor Augen. Einzig "Das Schädelgesicht" (eine wirklich lesenswerte Geschichte) hebt sich mit einer Länge von 118 Seiten hervor. Auffällig ist an der einen oder anderen Erzählung die eigenwillige Schreibweise (es liegt kein Originaltext vor). So heißt es beispielsweise "Die Sonne war am Untergehen […]" (S. 265) oder "Die Wände waren am Verfaulen, das Dach am Zerfallen […]" (S. 270). Trotz solcher Formulierungen lesen sich die Anekdoten durch ihren gradlinigen Wortlaut und Satzbau angenehm flüssig und fast wie von selbst. Auch tut der klassische Stil, der mit der modernen Horrorliteratur nicht zu vergleichen ist, den Geschichten keinen Abbruch.
Fazit: "Tote erinnern sich" ist spannend, düster und fantastisch! Von der edlen Aufmachung und dem Preis her, richtet sich diese Ausgabe auf jeden Fall an Sammler, die dieses Howard-Werk keinesfalls missen möchten.
Eine kostenlose
Leseprobe kann auf der Verlagsseite heruntergeladen werden.