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Niemals zuvor wurden derart viele Bilder, bewegte und unbewegte, produziert wie in der Neuzeit der Menschheitsgeschichte. Folglich werden Bilder als Quelle historischer Forschung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Als Hilfsmittel zum Umgang mit Bildern als Quelle erschien nun Christine Brocks' Buch "Bildquellen der Neuzeit" im UTB-Verlag.
Das gut 170-seitige Buch ist in sechs Kapitel gegliedert. Nach einer theoriegeschichtlichen Einführung behandelt die Autorin in jedem Kapitel eine andere Bildgattung. Sie beginnt mit Plakaten und geht weiter über Bilderbogen, Karikatur und illustrierten Zeitschriften hin zu Postkarten und Sammelbildern. Über die Fotografie kommt sie schließlich auch zu den bewegten Bildern, also zu Kino und Fernsehen.
In jedem Kapitel klärt Brocks zunächst über Theorie und Funktion sowie über technische und sozioökonomische Voraussetzungen der verschiedenen Bildmedien auf. Danach zeigt sie meistens mit mehreren ausführlichen Beispielen, wie eine historische Quellenanalyse der jeweiligen Gattung aussehen kann. Dabei sind die Beispielbilder stets mit abgedruckt. Jedes Kapitel endet mit einem zusammenfassenden Leitfaden für die praktische Anwendung. Hier werden die Fragen zusammengefasst, die ein Historiker je nach Zweck der Analyse an das Bildmaterial stellen kann. Weiterführende Literatur sowie die wichtigsten Archive werden auch am Ende jedes Kapitels angegeben.
Das Buch endet mit einem Anhang mit Bibliographie, Links und einem Glossar, in dem die wichtigsten Fachbegriffe erläutert werden.
Christine Brocks' "Bildquellen der Neuzeit" fasst kurz und knapp, aber auch sehr anschaulich und übersichtlich den aktuellen Stand der Möglichkeiten zusammen, die die historische Arbeit mit Bildern bietet. Hierbei geht es nicht darum, Bilder als Ergänzung zu Textquellen oder Visualisierung historischer Darstellungen zu benutzen, sondern sie als eigenständige Quellen in ihrem historischen Kontext zu Wort kommen zu lassen.
Mit vielen Beispielen zeigt die Autorin auf eindrucksvolle Weise, was hier möglich ist, wie auch durch verschiedene Fragestellungen dieselben Bilder verschiedene Geschichten erzählen können. Gleichzeitig lernt der Leser auch einiges über die Entstehung und Funktion der behandelten Bildmedien. So wird deutlich, was beispielsweise so verschiedene Medien wie Postkarten und Fernsehen für die historische Forschung bereithalten.
Die gute Gliederung sowie die Zusammenfassung der Forschungsfragen am Ende jedes Kapitels machen das Buch zu einem sehr guten Nachschlagewerk, das gerade für Studenten interessant sein dürfte, die sich für Bilder als Quellen interessieren. Ebenfalls sehr nützlich ist das Glossar im Anhang, das vor allem die theoretischen Begriffe erklärt.
Allen Geschichtsstudenten, die mit visuellen Quellen arbeiten wollen, sei "Bildquellen der Neuzeit" also empfohlen!
Eine Leseprobe sowie einen Blick ins Inhaltsverzeichnis gibt es hier auf der Verlags-Website.