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 Panic Station

Autoren: David Ausloos
Illustratoren: David Ausloos
Verlag: Pegasus Spiele GmbH

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Kooperationsspiele, in denen die Spieler nicht wissen, wem sie trauen können, sind zurzeit beliebt. "Panic Station" von Pegasus ist eines dieser Spiele. Vier bis sechs Spieler sollen auf einer Raumstation ein Parasitennest vernichten. Doch einer von ihnen ist von Anfang an selbst infiziert. Dieser muss alle anderen versuchen anzustecken. Niemand weiß, wer ist infiziert und wer ist noch ein Mensch ...

Jeder Spieler ist der Reihe nach dran. Ein Zug kann aus verschiedenen Aktionen bestehen, die alle in der Regel Aktionspunkte kosten. Die Station, auf der sich die Spieler bewegen, besteht aus Kartenelementen, die durch sie selbst nach und nach gelegt werden. Neben der Aktion "Raum legen" können die Spieler noch ihre Charaktere bewegen, eine Karte ziehen, einen ihrer Gegenstände anwenden, auf Parasiten oder Mitspieler schießen, ihre Wunden heilen oder einen Terminal nutzen, um Informationen zu bekommen oder Türen zu öffnen.

Jeder Spieler hat zwei Charaktere, einen Soldaten und einen Androiden. Die Androiden können schießen, die Soldaten dafür das Nest mit Flammenwerfern zerstören. Letztere müssen also überleben, wenn die Spieler als Nicht-Infizierte gewinnen wollen. Neben den Spielern bewegen sich Parasiten auf der Station, die den Charakteren Lebenspunkte nehmen können. Verliert ein Charakter alle seine Lebenspunkte, ist er eliminiert. Verliert ein Spieler beide Charaktere auf diese Weise, gilt er als ausgeschieden.

Wenn sich zwei Spieler in einem Stationsraum begegnen, müssen sie Karten austauschen. Schafft es ein infizierter Spieler einem Mitspieler eine Infizierungskarte zu geben, ohne selbst von diesem eine Benzinkarte zu bekommen, war er erfolgreich. Beide wissen nun, dass der Mitspieler infiziert ist. Wenn der Mitspieler den Versuch allerdings durch eine Benzinkarte abwehren konnte, weiß dieser nun, wer infiziert ist. Er darf dies zwar laut sagen, aber es nicht durch Zeigen der Karte beweisen, weswegen immer Wort gegen Wort steht. Der Infizierte kann auch den anderen Spielern versuchen vorzugaukeln, dass der andere der Infizierte ist.

Das Spielmaterial besteht hauptsächlich aus Raum- und Gegenstandskarten. Für die Charaktere gibt es kleinere Karten, die auf kleine Plastikclips über die Raumkarten bewegt werden. Außerdem wird mit einem dreiseitigen Würfel die Bewegung der Parasiten bestimmt.

"Panic Station" ist ein solides und kurzweiliges Spiel, in dem Kooperation wichtig ist, aber niemandem getraut werden darf. Das Konzept ist nicht neu, aber spannend und unterhaltend. Das Design des Spieles schafft auch die richtige Atmosphäre.

Die Spielregeln sind einfach und schnell gelernt. Das 16-seitige Regelheft ist übersichtlich gestaltet. Die Spieler müssen nicht lange lesen, um alle Regeln verstanden zu haben. Eine Übersicht zeigt außerdem alle Gegenstands- und Bonuskarten, so dass alle Spieler einen Überblick über die Möglichkeiten des Spieles haben.

Sind alle Regeln verinnerlicht, dauert eine Runde "Panic Station" oft nur noch eine halbe Stunde. Das Spiel ist also auch mal zwischendurch spielbar. Das Aufbauen des Spieles dauert nur zwei Minuten.

Negativ fällt auf, dass das Spiel nicht hundertprozentig austariert ist. Wenn die Nicht-Infizierten Spieler vorsichtig vorgehen und immer darauf achten genügend Benzinkarten zu haben, ist es für den infizierten Spieler sehr schwierig Verbündete zu finden. In keinem der Testspiele für diese Rezension hat der infizierte Spieler einen klaren Sieg erringen können, indem er alle anderen infiziert. Er konnte nur manchmal gewinnen, weil beispielsweise die Zerstörung des Nestes nicht mehr möglich war. Ein wenig können die Spieler dieses Ungleichgewicht selbst korrigieren, indem sie zum Beispiel die Benzinkarten stärker limitieren. Allerdings kann es für den infizierten Spieler dann auch schnell zu leicht werden.

Das Spielmaterial ist optisch sehr gelungen. Es gibt genügend Gegenstands- und Bonuskarten. Die Karten machen auch einen langlebigen Eindruck, wenn sorgsam mit ihnen umgegangen wird. Ärgerlich ist aber, dass die Plastikclips, auf die die Charakterkarten gesteckt werden zu eng sind. Es bedarf zu viel Kraft, um Clips und Karten zusammenzustecken, so passiert es sehr schnell, selbst bei größter Vorsicht, dass ein paar Charakterkarten schon beim Aufbauen beschädigt werden. Sind sie einmal zusammengesteckt, sollten sie nicht mehr auseinandergenommen werden.

Insgesamt lohnt sich der Kauf des Spieles für Fans dieses Genres. Es verlangt einiges an Menschenkenntnis, um zwischen dem Zwang zur Kooperation und dem Zwang zu misstrauen das richtige Maß zu finden. Ein überarbeitetes Regelwerk, um die Seite der Infizierten zu stärken, und ein Material schonendes Stecksystem für die Charakterkarten wäre allerdings wünschenswert.

Andreas Schmidt



Kartenspiel, | Erschienen: 1. Oktober 2012 | Preis: 22,95 Euro | für 4 - 6 Spieler | Sprache: Deutsch

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