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Stephanie Plum traut ihren Augen nicht, als plötzlich ein wildfremder Mann in ihrer Küche sitzt - scheinbar einfach aus der Luft materialisiert. Der äußerst gutaussehende Fremde nennt sich "Diesel" und scheint neben der Fähigkeit, sich ungebeten in anderer Leute Wohnungen zu beamen, auch diverse andere bemerkenswerte Talente zu haben. Jedenfalls wird Stephanie den mysteriösen Fremden so schnell nicht mehr los. Er begleitet sie nicht nur zu ihrer Familie, die mitten im vorweihnachtlichen Chaos steckt, sondern auch bei ihrem neuesten Auftrag, den sie für die Kautionsagentur ausführen soll. Ein Mann namens Sandy Claws ist nicht vor Gericht erschienen, nun soll Stephanie ihn aufspüren und festsetzen. Handelt es sich bei dem Flüchtigen vielleicht in Wahrheit um "Santa Claus" - und ist Diesel ein Alien oder eher der Geist der Weihnacht?
"Der Winterwundermann" gehört zur Reihe der beliebten Stephanie-Plum-Reihe von Janet Evanovich, ist aber eigentlich schon ein älterer Roman. Dass er nun erneut aufgelegt wurde, hat er der Weihnachtsstimmung zu verdanken, die die Handlung versprüht. Tatsächlich hat Evanovich das Buch unter dem Titel "Visions of Sugar Plums" bereits 2002 veröffentlicht.
Die Story beginnt vielversprechend: ein gutaussehender, mysteriöser Fremder, der in Stephanies Wohnung auftaucht - soweit eigentlich nichts Neues. Der Einstieg verheißt aber auf jeden Fall prickelnde Spannung, schließlich hat die attraktive Kautionsdetektivin schon immer ein Faible für komplizierte Männer gehabt, sei es der Cop Joe Morelli oder der undurchsichtige Ranger. Doch die Zutaten, die hier zusammenkommen, sind für Stephanie-Plum-Fans schon zu gut bekannt, um noch wirklich vom Hocker zu reißen.
Die Handlung besteht aus einem Kautionsauftrag, den üblichen Macken von Stephanies Familie (schweigsamer Vater, schräge Oma mit Faible für amouröse Abenteuer und Beerdigungen, allwöchentliches Sonntagsessen) und Stephanies chaotischem Leben, wozu auch gehört, dass sie die Weihnachtsplanung nicht auf die Reihe kriegt: Nur noch vier Tage bis Heiligabend - und weit und breit kein Baum, kein Weihnachtsschmuck und keine Geschenke in Sicht!
Wirklich viel passiert allerdings nicht, zumal es sich bei "Der Winterwundermann" eher um ein kurzes Intermezzo als um einen vollwertigen Roman handelt. Das Buch umfasst gerade einmal 172 Seiten, das ungekürzte Hörbuch ist mit nur drei CDs auch schnell durchgehört und beschreibt in 220 Minuten leider zu viele Belanglosigkeiten und viel Geplänkel, das die Handlung nicht voranbringt. Trotzdem gibt es durchaus witzige Momente und durch die Weihnachtsstimmung passt das Hörbuch sehr gut zur Jahreszeit!
Insofern ist "Der Winterwundermann" eher etwas für Hardcore-Fans der smarten Kautionsdetektivin, die wirklich alles aus der Serie verschlingen. Immerhin überzeugt die Lesung von Ranja Bonalana, die Stephanies eigenwillige Art gut einfängt, auch allen anderen Charakteren eine individuelle und oft sehr witzige Stimme verleiht und insgesamt sehr kurzweilig vorgetragen ist.
Eine Hörprobe gibt es hier auf der Verlags-Website: Der Winterwundermann