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Justus, Peter und Bob staunen nicht schlecht, als ein alter Freund und Weggefährte den Schrottplatz betritt: Samuel Reynolds. Der ehemalige Kommissar hat wieder einen Fall für die drei Detektive. Sein verstorbener Bruder Adam hat ihm ein rätselhaftes Testament hinterlassen, dessen Bedeutung die drei Detektive für Reynolds herausfinden sollen. Adam war das schwarze Schaf der Familie, ein verurteilter Krimineller, der seinem Bruder nun die Möglichkeit bietet, die Wahrheit über die Vergangenheit zu erfahren ...
Der treue Weggefährte und Ex-Kommissar Reynolds wurde von Christoph Dittert für den 165. Band der Reihe "Die drei Fragezeichen und die brennende Stadt" ausgesucht, um den Detektiven einen neuen, brandgefährlichen Fall zu präsentieren.
Die grundlegende Idee hinter der Geschichte ist vollkommen in Ordnung. Ein Freund in Not erhofft sich von den drei Jungen Rat und Hilfe, was ihm natürlich nicht verwehrt wird - wir übernehmen jeden Fall, und bei Freunden tun wir erst recht alles! Allerdings verrennt sich dieser Fall in einer Aneinanderreihung von Elementen, die so gar nicht passend für die ???-Welt sind. Allein die Geschichte in einer halb verlassenden Stadt spielen zu lassen, unter der seit Jahren Kohle vor sich hin glimmt und brennt, ist eine mittelschwere Katastrophe. In bester Crime-Buster-Manier denken die Jungen über keinerlei Gefahren nach oder ignorieren jeden gesunden Menschenverstand und wagen sich allein in die lebensfeindliche Umgebung. Früher haben die Detektive bei jedem Nachtausflug noch schnell zu Hause angerufen und sich gegenseitig ein Alibi für die Nacht gegeben. Hier rennen die Protagonisten blindlings, wie in einem Actionfilm, ins Abenteuer.
Dieser Fall hat viele Kanten und Ecken. Der Leser ärgert sich den Großteil der Zeit über das atypische Verhalten von Justus, Peter, Bob und auch über Reynolds, um letztendlich zwar eine nette Auflösung, aber einen unpassenden Showdown zu erhalten. Abgesehen von den sprachlichen Eigenheiten, die Dittert an den Tag legt und mit Füllwörtern und Umgangsprache nur so um sich wirft, bleibt die Geschichte übertrieben und blass. Reynolds würde die Jungen niemals alleine in die Hölle schicken! Zwar ist der Ansatz den omnipotenten "Tippgeber", damals in der Person von Alfred Hitchcock, später dann Albert Hitfield, wieder einzuführen, eine interessante Idee, aber sie scheitert an zwei Faktoren. Zum einen kommentiert Reynolds den Fall selbst - warum? - und zum anderen sind seine Passagen keine anregenden oder nachdenklich machenden Hinweise, sondern ziemlich deutliche Worte, die dem Leser den Spaß beim Lesen vorwegnehmen.
Kurzum: "Die drei ??? und die brennende Stadt" ist schlichtweg enttäuschend. Samuel Reynolds schickt seine Freunde in ein gefährliches Abenteuer und legt solange die Füße hoch. So sollten die Fälle der Detektive aus Rocky Beach nicht aussehen.
Mehr Informationen gibt es auf der Verlagsseite von Kosmos.