Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Brutalität | |
Gefühl | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Teenager zu sein ist schwer, eine Hexe noch dazu macht es für Sophie Mercer sogar noch schwerer. Neunzehn Mal ist Sophie schon mit ihrer Mutter umgezogen, um der Entdeckung zu entgehen. Und Sophies letzte Hexerei hat sich als eine zweischneidige Sache entpuppt und dabei wollte sie ihrer Mitschülerin nur den Abschlussball versüßen, indem sie einen kleinen Liebeszauber wirkte.
Da die Verfehlungen der unausgebildeten Junghexe einmal zu viel Aufsehen erregt haben, wird Sophie vom Rat der Prodigien, also dem Rat für Hexen, Zauberer, Feen, Gestaltwandler und derlei, nach Hecate Hall, ein Internat für magisch begabte Problemkinder, geschickt. Da Sophie allerdings bis zu diesem Zeitpunkt fern der magischen Welt gelebt hat, ist ihre Unwissenheit über Ihresgleichen kaum in Worte zu fassen und schnell hat Sophie den Ruf weg, wohl eine der schlechtesten Hexen aller Zeiten zu sein.
Ihre einzige Freundin ist ihre Zimmergenossin Jenna, die einzige Vampirschülerin der Schule, die zudem unter dem Verdacht steht, ihre letzte Zimmergenossin auf dem Gewissen zu haben. Diese wurde nämlich blutleer mit zwei Wundmalen am Hals aufgefunden, doch Sophie kann nicht an die Schuld ihrer Freundin glauben. Aber wer steckt dann dahinter?
"Wilder Zauber" ist der Auftakt der Reihe "Hex Hall" aus der Feder von Rachel Hawkins.
Dieser Roman ist in der Kategorie Dark- bzw. Urbaner Fantasy angesiedelt, denn gestern lebte Sophie mit ihrer Mutter noch in der normalen Welt - doch da Sophie nicht ganz so normal ist, wie sie gerne wäre, findet sie sich plötzlich in der Prodigien-Welt wieder, nachdem ihr ein Liebeszauber missglückt ist.
An der Seite dieser Figur lernt man die wunderlichen oder auch ungeheuerlichen Gestalten kennen (denn genau das bedeutet Prodigium), die in der magischen Kultur leben; dazu gehören Feen, Elfen, Gestaltwandler, Werwölfe und auch Vampire, obwohl letztere ausnahmsweise mal nicht die strahlenden Stars ihrer Gesellschaft sind.
Zudem ist die Hauptfigur im besten Alter für die verwirrenden Hormonschübe eines Teenagers, die jede Verliebtheit zu einem Drama werden lässt - als ob Hexe zu sein nicht schwierig genug wäre, zumal die Hauptfigur von ihrer Abstammung absolut nichts weiß. Kombiniert wird das Ganze noch mit einem mysteriösen Todesfall, den es aufzuklären gilt.
Eine kunterbunte Handlungsmischung in einer Welt, die definitiv als anders bezeichnet werden kann, auch wenn Rachel Hawkins auf bewährte Typen aus der Fantasywelt zurückgreift, denen sie jedoch eine eigene Note gibt. Langweilig wird dem Leser dadurch auf jeden Fall nicht, trotzdem kann dieser Roman seinen Auftaktcharakter auf keinen Fall verleugnen, weil sehr viel auf den Leser einströmt, dessen volle Bedeutung sich erst in den folgenden Bänden zeigen wird.
Damit ist "Wilder Zauber" eine Fantasy-Teenager-Story in einer interessanten Welt und einer Handlung, die auf jeden Fall noch ausbaufähig ist, also bleibt nur zu sagen: Am Ball bleiben, selbst wenn "Wilder Zauber" vielleicht nicht ganz die Erwartungen erfüllt hat, genügend Potenzial ist vorhanden!
Eine Leseprobe ist auf der Verlagsseite zu finden.