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Achtung: Wer
"Das Ende der Schöpfung", den ersten Teil der Trilogie "Ich, der Drache" von Juan Gimenez, noch nicht kennt, sollte den folgenden inhaltlichen Abriss nicht lesen – er enthüllt notwendiger Weise wichtige Details des Auftaktbandes.
König Belmoth ist tot. Er ernennt Silvia Christina zur neuen Herrscherin über das Königreich Ferona. Sein Sohn Jorkin, dem Wahnsinn nahe, beschließt das Schloss durch einen geheimen unterirdischen Gang zu verlassen und dem Feind, der das Schloss belagert, Zutritt zu verschaffen. Nur so glaubt er seinem Vater zu gefallen und seine Wiedergeburt zu ermöglichen.
Während das Heer von Mate Trofen die Katapulte einsetzt, um den Belagerten zu demonstrieren, wie mächtig es ist, entscheidet sich Königin Silvia zu einer Verzweiflungstat: Einige Männer sollen durch das gewaltige Heer hindurch schleichen und die Katapulte in Brand setzen.
Doch der mächtigste Verbündete im Kampf gegen die schier unbesiegbare Armee der Belagerer ist eine alte Freundin der neuen Königin. Valka, Gauklerin und Mutter eines wenige Tage alten Säuglings und scheinbar von den Zinnen der Burg Rosentall in die Tiefe gestürztes Opfer eines Vergewaltigungsversuches Jorkins, kehrt als Drache zurück zum Schloss und greift mit ihrer Mutter, dem gewaltigen Drachen Madragon, in den Kampf ein.
Juan Gimenez, kongenialer Partner des großen Alejandro Jodorowsky ("Die Metabarone", siehe beispielsweise
hier) legt mit "Ich, der Drache" eine Serie vor, die zeichnerisch wie erzählerisch überrascht. Bereits im ersten Band konnten die Leser schwelgen in detaillierten Zeichnungen einer mittelalterlich anmutenden Stadt, ihren Bewohnern und dem sie belagernden Heer.
Sehr viele, facettenreiche Charaktere bevölkern diese Welt, eine äußerst komplexe Handlung verlangt eine hohe Konzentration und viele Handlungsfäden scheinen unzusammenhängend ausgebreitet zu werden ohne jede Möglichkeit zu einem stringenten Ende verwoben werden zu können.
Doch im zweiten Band macht sich Gimenez daran, einige Dinge aufzuklären. Rückblenden enthüllen tragische Ereignisse, verschiedene Handlungsträger erhalten mehr Tiefe und so langsam wird dem Leser klar, wer hier warum gegen wen kämpft und wer da "Leichen im Keller" verbirgt.
Besonders nimmt der Autor und Zeichner dabei Mate Trofen, Fabian, Silvia Christina, Valka und Prinz Jorkin ins Visier. Doch auch wenn sich viele Dinge aufklären – offene Fragen gibt es immer noch zu Hauf und Teil drei dieser dramatischen Geschichte wird am Ende von "Das eiserne Buch" sehnsüchtig erwartet.
Die Bilder sind hinreißend, die Geschichte atemberaubend – Gimenez legt mit dem zweiten Band einen äußerst spannenden Fantasy-Comic vor, der wohl jedem Leser aufregende Stunden bereiten wird. Bleibt zu hoffen, dass es ihm gelingt dieses extrem hohe Niveau zu halten – immerhin enthüllt er einige der Geheimnisse, die diese Geschichte und ihren Reiz ausmachen.
Eine Leseprobe kann man hier einsehen!