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Einmal im Jahr ist es so weit, das Erntedankfest steht vor der Tür. Jedes Jahr veranstaltet das Kapital an diesem Tag ein Turnier im Nase-Anfassen um 24 Kandidaten aus 12 Distrikten zu ermitteln, die an den Hungerspielen teilnehmen dürfen. Die Hungerspiele sind ein lustiges Turnier an der frischen Luft, bei dem allerdings nur einer der Kandidaten überleben wird. Zwar darf man sich als Kandidat glücklich schätzen ein Mal im Fernsehen aufzutreten, aber dafür sein Leben zu lassen, ist nun doch nicht das wahre. Trotzdem sind die Hungerspiele eine willkommene Abwechslung zum harten Alltag, vor allem in den äußeren Bezirken wie dem 12ten.
Zu den potenziellen Kandidaten gehört auch die zwölfjährige Prin, ihre große Schwester Kantkiss Neverclean ist sich sicher, dass sie hart genug trainiert hat, um nicht die Letzte zu sein, die sich an die Nase fast. Aber ihre doofe kleine Schwester muss es natürlich vermasseln und so bleibt Kantkiss nichts anderes übrig als sich freiwillig zu melden, aber warum auch nicht, sie hat ja sowieso nichts Besseres zu tun. Als männlicher Kandidat wird Pita Mehlbrot ausgewählt, den Kantkiss von einer Telemarketing-Aktion kennt, bei der er ihr etwas abkaufte. Doch, was Pita wirklich ausmacht, ist der Geruch nach frischen Brötchen, den man noch aus einigen Metern Entfernung ausmachen kann. Auf jeden Fall steht fest, er ist nett, doch in der Arena werden sich die Zwei bis auf den Tod bekämpfen, doch zum Glück rechnet sie sich zumindest gegen Pita gute Chancen aus!
Mit "Die Trantüten von Panem" hält der geneigte Leser eine Hunger-Games Parodie aus der Feder der US-amerikanischen Schriftsteller von "The Harvard Lampoon" in Händen.
Suzanne Collins Hauptfigur Katniss Everdeen wurde zu Kantkiss Neverclean, doch während im Englischen can't kiss sicherlich für einen Lacher gut ist, braucht der deutsche Leser sicherlich mehr als einen Blick um diese Komik zu erkennen.
Die Hungerspiele sind zumindest gleich geblieben, in ihnen geht es noch immer um Leben und Tod, allerdings wurde das Auslosungsverfahren zu einem Nasenspiel umgewandelt und ist damit noch einen Tick willkürlicher. Es ist verwunderlich, warum es in dieser Variante nicht mehr Kandidaten wie das Baby Radi aus Distrikt 11 gibt, denn die Altersgrenze wurde auch aufgehoben. Warum mehrere der männlichen Protagonisten in dieser parodierten Version Frauennamen tragen müssen, erschließt sich dieser ebenfalls Leserin nicht.
Allgemein ist die Parodie auch eher als platt denn als fein gezeichnet zu bezeichnen. Die Ungeheuerlichkeiten werden überspitzt und alles noch dramatischer oder noch brutaler dargestellt, aber von einer hohen Kunst der Parodie kann man bei diesem Buch bei Weitem nicht sprechen. Es wurde schlicht und einfach nur noch viel dicker aufgetragen.
Sicherlich reicht dieses Buch durchaus zum Schmunzeln und zum irritierten Kopfschütteln, aber einen echten Lacher findet man in diesen Seiten selten bis gar nicht und es fehlt einfach das Quäntchen Originalität.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.