In "Haunted Legends 2: Der bronzene Reiter" findet der Spieler sich in einem kleinen Dorf wieder, über dem offenbar ein Fluch liegt. "Wenn der Himmel auf die Erde hinab fällt und das Wasser die Welt überflutet, dann wird der Bronzene Reiter zum Leben erwachen und die Menschen für ihre Sünden büßen lassen" - so lautet eine Prophezeiung, die nun offenbar eingetroffen ist. Alle Bewohner der Stadt sind spurlos verschwunden und die bronzene Reiterstatue auf dem Dorfplatz führt ein unheimliches Eigenleben und ist nicht so leblos, wie man es von einer Statue erwarten würde. Als dann auch noch ein fieser kleiner Gnom auftaucht und dem Spieler das Leben schwer macht, beginnt das Abenteuer erst so richtig ...

"Der bronzene Reiter" ist der zweite Teil der Wimmelbildreihe "Haunted Legends" und bietet den üblichen Mix aus Wimmelbildern, Minispielen und Inventarrätseln. Verpackt ist dies alles in eine mystische, fantastisch angehauchte Hintergrundgeschichte, die zwar durchaus packend ist, der aber bei näherer Betrachtung irgendwie auch jeder Zusammenhang fehlt. Zwar knüpft das Spiel lose an den Vorgänger "Haunted Legends: Die Pik-Dame" an, stellt aber keine richtige Fortsetzung dar. Wer auf eine ausgeklügelte und stringente Handlung verzichten kann und sich lieber dem eigenen Spiel widmet, der wird aber für einige Stunden ganz gut unterhalten!

Erkunde das verlassene Dorf ...

Das von fast allen Einwohnern verlassene Dörfchen ist jedenfalls sehr liebevoll in Szene gesetzt und ausnehmend schön gezeichnet, die einzelnen Szenenbilder bieten viele Details und erzeugen eine leicht märchenhaft-gruselige Atmosphäre.
Während der Spieler das Dorf auf der Suche nach nützlichen Gegenständen, vorzugsweise Schlüsseln, und Hinweisen auf die verschwundenen Dorfbewohner durchstreift, tauchen immer wieder Wimmelbildszenen auf, die durchforstet werden wollen.
Nicht so schön: Die Wimmelbilder kommen mehrmals zum Einsatz, was an und für sich nicht schlimm ist, jedoch muss ein und dieselbe Szene oft sehr kurz hintereinander mehrfach durchsucht werden. Die Minispiele, die immer mal wieder auftauchen, sind keine echte Herausforderung für alte Genre-Hasen. Zumeist müssen irgendwelche Bruchstücke oder Puzzleteilchen in die richtige Position gerückt werden, was auch gelingt, wenn man einfach alles planlos immer weiter verschiebt, bis es passt.

... und sammle 24 Seelenkristalle für das Finale!

Neben hilfreichen Dokumenten und anderen Gegenständen sind auch insgesamt 24 Seelenkristalle zu sammeln, einer für jeden verschwundenen Dorfbewohner. Die Kristalle sind jedoch nicht sehr gut versteckt, sondern liegen meistens offen an den einzelnen Schauplätzen herum. Am Ende, wenn der Spieler alle 24 Kristalle beisammen hat, geht es zum Finale der Story. Die ist, wie bereits erwähnt, ziemlich konfus: ein nerviger Gnom, ein entführter Junge, eine bronzene Reiterstatue, die dem Spiel zwar seinen Titel gibt, die aber eigentlich überhaupt keine Rolle spielt. Hierüber muss man einfach großzügig hinwegsehen und sich von der doch gelungenen Spielatmosphäre gefangen nehmen lassen.

So ist "Haunted Legends 2: Der bronzene Reiter" ein nettes Spiel, durchaus unterhaltsam für Fans von Wimmelbild-Adventures mit Fantasy-Touch. Die Grafiken sind wirklich sehr schön und verbreiten ein märchenhaftes Flair. Das Game sticht jedoch sonst nicht aus der Masse an vergleichbaren Spielen hervor - weder positiv noch negativ. Fazit: Kann man spielen, muss man aber nicht um jeden Preis.