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Selbst gebackenes Brot ist etwas ganz Besonderes: Bereits während es sich im Ofen befindet, verbreitet es einen angenehmen Duft im gesamten Haus und lockt die ganze Familie an den Tisch. Doch allzu oft ist mit dem Duft auch schon die einzig positive Seite des hauseigenen Brotes erwähnt, denn viele Gelegenheitsbäcker verzweifeln in der Küche - das Resultat ist knochenhart, staubtrocken und eignet sich höchstens noch für die Pferde, wenn diese es überhaupt anrühren. Auf seiner Internetseite
http://www.ketex.de gibt Gerhard Kellner zahlreiche Tipps zum Backen eines guten Brotes. Nun veröffentlichte der Hobbybäcker sein erstes Buch beim Bassermann Verlag, das sich ganz den rustikalen Broten aus deutschen Landen widmet.
Nach dem Inhaltsverzeichnis und einem Vorwort des Autors beginnt das Buch mit einer Einführung in die Backkunst. Hierbei geht Gerhard Kellner auf die verschiedenen Mehltypen, Abkürzungen und Fachbegriffe sowie auf die Verwendung von Sauerteig ein. Die darauf folgenden Rezepte sind in zwei große Kategorien unterteilt: Unter dem Titel "Die besten Rezepte für köstlich-kernige Brote" findet der Leser Rezepte wie "Rustikales Bauernweißbrot", "Dinkelbrot" oder auch "Schwarzbier-Roggenbrot". In dem kleineren Abschnitt für "Knusprige Brote aus der Form" gibt es unter anderem "Westfälisches Schwarzbrot" und "5-Korn-Kruste". Den Abschluss des Buches bildet ein alphabetisches Register.
Die Leidenschaft des Autors für Brot ist wahrlich faszinierend. Selbst wenn der Leser seine Internetseite nicht kennt, auf der er mittlerweile sogar Seminare zum Thema Brotbacken anbietet, erfährt er bereits im Vorwort, dass es sich hierbei um das Werk eines Hobbybäckers handelt, der erst spät seine Leidenschaft zum Backen entdeckt hat. Nun könnten einige gelernte Bäcker die Nase rümpfen, weil es sich nicht um einen Autor ihrer Zunft handelt, doch genau das ist ein großer Vorteil für den Leser. Gerhard Kellner hat das Backen nicht in einer professionell ausgestatteten Bäckerei erlernt, sondern am heimischen Ofen; er versteht daher die Bedürfnisse und Fragen der interessierten Leser sehr gut und kann darauf eingehen. So gibt er wertvolle Tipps und Tricks und mahnt vor allem zur Geduld, wenn es um einen guten Sauerteig geht, der in diesem Buch die Grundlage für so ziemlich jedes Rezept ist.
Die einzelnen Rezepte beginnen meist mit einem kleinen persönlichen Abschnitt, in dem der Autor seine Erfahrungen mit dem Brot - oder wie er auf die Idee kam - darlegt. Gefolgt wird dies von einer Auflistung der benötigten Zutaten und einer schrittweisen Anleitung. Auch eine Abbildung des fertigen Brotes ist bei jedem Rezept zu finden. Während die Anleitungen leicht verständlich und nachvollziehbar sind, kommt bei den Fotografien jedoch der Hobbycharakter des Buches im negativen Sinne zum Vorschein: Hier hätte der Bassermann Verlag gerne ein bisschen Geld in die Hand nehmen und professionelle Food-Fotografen ans Werk gehen lassen dürfen, denn das Auge isst immerhin mit.
Fazit: Hut ab vor der Leidenschaft des Autors für Brot. Ebenso davor, dass er es versteht, diese dem Leser zu vermitteln und ihm viele hilfreiche Tipps und Tricks für das Brotbacken zu Hause mit auf den Weg gibt. So gelingt das nächste, spätestens das übernächste Brot mit absoluter Sicherheit. Doch bei dem Layout und den Fotografien hätte gerne ein professionelles Team von Grafikern und Fotografen an dem Buch mitarbeiten dürfen.
Eine Leseprobe bietet der Autor auf seiner Website.