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Bei "Dark Alleys: Penumbra Motel" schlüpft der Spieler in die Rolle des namenlosen Protagonisten, der die kleine Tochter einer Freundin eigentlich zu deren kranker Großmutter bringen soll. Doch bei einem kurzen Zwischenstopp, um zu tanken und etwas Süßes zu kaufen, wird Monica entführt. Aber nicht nur das, die Tankstelle verfällt augenblicklich und Monicas Hilferufe sind zu vernehmen. Sofort ist klar, das Mädchen schwebt in großer Gefahr. Mutig macht sich der Protagonist auf die Suche nach dem verschwundenen Kind.
Mörderisch-gute StorySchon der Anfang verheißt Unheil und lässt dem Spieler kaum Zeit durchzuatmen, denn blitzschnell wird dieser in ein düsteres und morbides Abenteuer geworfen. Direkt nach der Entführung der kleinen Monica erscheint dem namenlosen Protagonisten der Geist Tommy, der seine tragische Liebesgeschichte erzählt. Er berichtet, wie er grausam und heimtückisch von Marys Vater, Zack Penum, ermordet worden ist. Kurz darauf wird auch die Familie Penum ausgelöscht, bis auf den jüngsten Sohn - Frank bleibt bis heute verschwunden. Tommy glaubt an einen bösen Geist, der seitdem im Penumbra Motel sein Unwesen treiben soll. Ist er für Monicas Verschwinden verantwortlich? Klar ist nur, dass die Zeit drängt.
Frei erkundet der Held zuerst die Umgebung, um später ins Motel vorzudringen. Natürlich sind nicht alle Wege sofort passierbar, sodass sich der Abenteurer diese erst durch das Lösen von Rätseln erschließen muss. Indes kann der Spieler selbst entscheiden, wie viel Unterstützung er benötigt (drei Auswahlmöglichkeiten: leicht, normal, schwierig).
Das etwas andere Wimmelbild-SpielHier erscheinen keine Wimmelbildszenen, in denen nach bestimmten Objekten gesucht werden muss, stattdessen werden die verschiedenen Schauplätze frei nach Dingen durchsucht, die für den Protagonisten im weiteren Verlauf nützlich sein können. Diese müssen dann teilweise miteinander kombiniert werden, um das jeweilige Ziel zu erreichen. Praktisch ist dabei, dass die Gegenstände sowohl orts- als auch zeitnah einzusetzen sind. Das erspart dem Spieler lange Laufwege und ein überfülltes Inventar. Vorausgesetzt, der Spieler bewegt sich nicht von selbst kreuz und quer durch die Spielwelt. Auch sind die Objekte logisch einzusetzen und die Rätsel damit gut lösbar. "Dark Alleys" ist damit eher ein kleines Adventure.
Abwechslungsreiche MinispieleZwar gibt es dieses Mal keine klassischen Wimmelbilder, trotzdem sind abwechslungsreiche Minispiele vorhanden. Zurückgegriffen wird auf traditionelle Puzzles, gleiche Paare finden sowie Schiebe- und Drehrätsel. Dabei sind diese optisch sehr vielseitig gestaltet, sodass der Abenteurer gespannt ist, was als Nächstes kommt. So müssen beispielsweise Briefe oder Postkarten wieder zusammengesetzt, elektrische Brücken mit Drähten verbunden oder Gegenstände so platzsparend postiert werden, dass alle auf eine vorgegebene Fläche passen. Das und vieles mehr. So unterschiedlich, wie die Rätsel gestaltet sind, ist auch ihre Qualität: Einige sind sehr leicht und damit auf den ersten Blick zu lösen, an wieder anderen darf auch etwas länger getüftelt werden.
Düstere Atmosphäre - doch nichts für KinderDie Atmosphäre dieses Casual Games ist wirklich gelungen. Die Story wird durch eine makabre und morbide Grafik unterstützt, die auch gut portionierte Schockmomente enthält. Tiere, die auf den Protagonisten zukommen, Dunkelheit, plötzliche Bewegungen, klappernde Türen, Fackellicht in verlassen Häusern oder Angriffe, lassen dem Spieler einen Schauer über den Rücken laufen. Dieser wird zudem von Donner- und Windgeräuschen begleitet, findet Skelette oder blutige Handabdrücke und erhält bedrohliche Telefonanrufe. Dabei verleihen die Realverfilmungen, in englischer Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln, der schaurigen Atmosphäre den letzten Schliff.
Aufgrund der zwar genialen, aber sehr düsteren Atmosphäre ist das Spiel weniger für Kinder geeignet und richtet sich vielmehr an ein etwas älteres Publikum.
Ernüchterndes FinaleKonnte das Spiel bisher mit einer mörderisch-guten Story, einer schaurigen Atmosphäre und den gruseligen Realverfilmungen punkten, so ist das Ende einfach enttäuschend. Blitzschnell läuft die letzte Filmsequenz ab und lässt dabei einige der anfänglichen Fragen ungeklärt sowie den Spieler unbefriedigt zurück. So wird nicht eindeutig enthüllt, was aus Frank, dem jüngsten Sohn der Familie Penum, geworden ist. Hat damals er oder der mysteriöse Hotelgast Mr. Harrison die Penums getötet? Und auch Tommys und Marys dramatisches Schicksal wird nicht wieder aufgegriffen. Gibt es nur für einen der beiden Erlösung? Ein wenig mehr Klarheit hätte ein schöneres Ende ergeben.
Fazit: Obwohl das Grundprinzip der Geschichte nicht neu ist, ist diese dennoch unterhaltsam umgesetzt. Mit einer düsteren Atmosphäre sowie einer morbiden Grafik bietet das kleine Adventure einen kurzweiligen Spielspaß.
Schade ist nur, dass der zusätzliche Bonusinhalt nur in der Sammleredition zur Verfügung steht.