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Einst war es ein Spiel, doch aus Spiel wurde Ernst.
Es ist November 2006, gerade hat Danielle den sündigen Reverend O'Malley mit einer weiteren beichtwürdigen Sünde versorgt, indem sie sich ihm auf dem Altar seiner Kirche hingegeben hat. Doch viel Zeit zum Verschnaufen hat Danielle nicht, denn ihr vom Samen getränkter Schoß hat noch eine weitere Verabredung, der nächste Freier wartet schon auf sie ...
Früher hat sie sich aus Spaß prostituiert, sich einem verbotenen Mann hingegeben, der sich ihre Zuneigung mit Geschenken und Geld erkaufte, doch dann kam die Realität dazwischen. Sie dachte sie hätten den Mann fürs Leben gefunden, würde sich um nichts mehr sorgen müssen ... nun ist ihre Ehe nur noch eine Farce und die Firma ihres Mannes ist hoch verschuldet. Um ihr Haus und ihren Sohn nicht zu verlieren, prostituiert sie sich erneut, denn kein anderer Job hätte ihr das nötige Geld beschaffen können, um den Schulden Herr zu werden. Und obwohl sie sich ihr Leben anders vorgestellt hat, kann sie ihre Arbeit meistens genießen, die für sie vielleicht doch mehr ist, als nur ein Mittel zum Zweck ...
"SexLügen" ist der zweite Roman nach "SexLust" aus der Feder von Denise Harris.
Doch das Cover gibt darüber keinerlei Aufschluss. Zum Glück ist Erotik für fast jeden verständlich, mancher mag sogar behaupten, dass Denken dabei hinderlich sein soll. Wissen über "SexLust" ist also nicht von Nöten.
Auch "SexLügen" beschäftigt sich mit der Figur Denise, die unter dem Namen Danielle bei einem Escortservice arbeitet, um den Schulden ihres Mannes Herr zu werden. Zu ihrem Leidwesen betrügt sie dieser auch noch und sie sieht in ihrer Arbeit die einzige Möglichkeit, um nach dem Mann nicht auch noch ihr Haus und ihr Kind an jemand anderes zu verlieren.
Dabei bietet das Buch nicht nur Sex, vielmehr erzählt "SexLügen" etwas über den Beruf bei einem Escortservice und die Prostitution. Zudem werden dem Leser tiefe Einblicke in die Zerrissenheit Denises gewährt, was allem einen realistischen Touch verleiht. Um Denises Leben näher zu beleuchten, bedient sich die Autorin zudem einiger Zeitsprünge, die den Leser unter anderen zu Denises sexuellen Anfängen entführt. Demgegenüber nimmt die Autorin kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Schilderungen der sexuellen Handlungen geht - eine solche Abgebrühtheit wirkt bei den Schilderungen durch einen Teenager jedoch eher irritierend und unglaubwürdig.
Zudem lässt die Namensgleichheit zwischen der Autorin und der Protagonistin einigen Raum für Spekulationen von der Art, dass "SexLügen" mehr ein autobiografisches Werk sein könnte. Wenn dem so wäre, wäre das eher traurig als erotisch und solch ein Gedanke kann durchaus den Genuss trüben.
Abgerundet wird das Ganze durch die übliche Zusatzstory, die beim Verlag mithilfe eines Gutscheincodes heruntergeladen werden kann.
"SexLügen" ist damit auf jeden Fall ein erotischer Roman mit echter Handlung, aber mit einigen Ungereimtheiten, die den Genuss schmälern können.
Eine Leseprobe ist auf der
Verlagsseite zu finden.