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David ist fassungslos: Nach kurzer Ohnmacht erwacht er, nur um zu bemerken, dass sein Körper dieses "Schwebe-Dings" macht. Oder das, was sein Körper mal war, der wirkliche liegt ein paar Meter unter ihm und sieht verdächtig tot aus.
Doch das muss ein Irrtum sein, David kann nicht tot sein, er hat doch noch so viel vor.
Zunächst scheint es aber bittere Realität, dass David, ein paar Leute aus seinem Kurs und ihre Lehrerin einen Autounfall hatten und nun Richtung Himmel schweben.
David schafft es, Nardo, einer Art Oberengel, lange genug auf den Nerv zu fallen, bis Nardo wirklich Davids Bitte an Gott weiterleitet: Eine Debatte soll es geben und David hat einen Tag, um sich vorzubereiten.
Zusammen mit Marie, einer Außenseiterin der Schule, die ebenfalls tot ist, macht er sich an die Vorbereitungen, welche sich als schwieriger als gedacht erweisen.
Wie findet man einen von Gott begangenen Fehler? Gibt es das überhaupt? Und darf man sich vom Gegner helfen lassen?
Die anderen Jugendlichen entdecken den Himmel, David und Marie entdecken Gottes Tagebücher, die Bibel und bemerken auch, dass der Tod nicht so schrecklich ist wie immer gedacht. Der Himmel kann für jeden die Erfüllung aller Träume sein, der sich darauf einlässt.
Im Laufe dieses Tages lernt David viel über Gott, aber auch über seine Mitmenschen, insbesondere Marie. Zusammen finden sie zwar schwerlich Argumente für die Debatte, und doch wachsen sie menschlich an der unmöglich scheinenden Aufgabe, mit Gott zu debattieren.
Dieses Buch soll Jugendlichen Gott näher bringen und dies gelingt ihm auch ganz gut. Auf humorvolle und witzige Art zeigt es, dass Gott kein Gegner ist, sondern ein Freund, mit dem man sich ernsthaft unterhalten kann.
Doch auch die menschliche Weiterentwicklung von David wird sehr gelungen thematisiert. Anfänglich noch ein Aufreißertyp, Sohn reicher Eltern, der ohne große Schwierigkeiten durchs Leben segelte, merkt David bald, dass es noch Menschen wie Marie gibt, die als Streber verschrien sind und wirklich hart arbeiten müssen, um ihrem ärmlichen Leben zu entkommen. Immer wieder wird er von anderen beschämt und merkt, wie oberflächlich er im Leben war. Dies beginnt er zu bereuen und macht im Himmel erste Schritte zur Besserung.
Jeder Leser wird sich wohl mit Marie oder David teilweise identifizieren können: Die beliebten Draufgänger und die strebsamen Außenseiter, beide werden einleuchtend vorgestellt und Gründe für ihr Handeln werden präsentiert.
Das Buch vermittelt seinen philosophischen Inhalt in einem sehr humorvollen, ja, fast flapsigem Ton, der das Lesen erleichtert und gewährleistet, dass kein junger Leser das Interesse verliert. Doch trotz dieses Tons wird die Ernsthaftigkeit des Themas - das tragische Ende mehrerer junger Leben - nie versteckt. Immer merkt man latent die Verzweiflung Davids und Maries, die aus verschiedenen Gründen unbedingt auf die Erde zurück müssen. Die Jugendlichen, die sich mit ihrem Tod abfinden, verschwenden hingegen keinen Gedanken an ihr früheres Leben, was schade ist. Das Leben nach dem Tod scheint ein richtiges Leben mit allen Bequemlichkeiten ohne Verpflichtungen zu sein, es erscheint dem Leser aber nicht als besonders herausragend, wie das Paradies eigentlich sein sollte.
Das Cover ist sehr gelungen gestaltet, hoch oben in den Wolken balanciert ein junger Mann auf einem Hocker, immer in der Gefahr, den Halt zu verlieren. Dies zeigt sehr schön die emotionale Verfassung Davids, der immer wieder droht, den Verstand zu verlieren ob der Wunder, die er immer wieder vor Augen sieht und der Größe seiner Aufgabe.
Dieses Buch ist sehr gelungener Lesestoff für junge Leute, der dank seines geringen Preises auch ohne außergewöhnlichen Anlass gekauft werden kann.
Skeptiker, die eine Art religiöser Gehirnwäsche befürchten, fürchten zu Unrecht. Gott wird eher als eine Art Lehrer oder Freund dargestellt, als als übermenschliches Wesen. Ebendies kann aber auch kritisiert werden, da viele Leute wohl ein Problem damit haben könnten, dass Gott als Surfer gezeigt wird, der sich "nebenbei" um die Welt kümmert. Auch der Bezüge auf biblische Ereignisse sind nicht übertrieben religiös, sondern eher als eine Art Tatsachenbericht oder spannende Geschichte dargestellt.